Lom, Geiranger, Geirangerfjord

mit dem Reisemobil zum Geirangerfjord


Freitag, 12.07.2013, 9. Tag

Wir haben so ein Glück mit dem Wetter – wieder können wir vor dem Mobil sitzen und frühstücken. Die Sonne scheint schon wieder vom wolkenlosen Himmel als wären wir nicht im Norden Europas unterwegs, sondern im Süden …

Unser Platznachbar, ein Holländer, kommt vorbei und wir erzählen ein bisschen. Sie stehen mit dem Wohnwagen auf dem Platz und sind – wie wir – an dem ersten Platz auf der Straße in Lom vorbeigefahren. Sie besuchen Norwegen um zu wandern. Dazu fahren sie vom jeweiligen Campingplatz zu ausgesuchten Wanderrouten und verbringen so ihren Urlaub. Dazu ist Norwegen mit seinen felsigen Bergen und seiner scheinbar unberührten Natur natürlich perfekt.

Dann ziehen wir auch los und laufen die 1300 m nach Lom. Als erstes kommen wir zum Speicher.

Für Norwegen eher untypisch ist die Besichtigung kostenlos. Wir betreten den Speicher und Staunen nicht schlecht. Während die Sonne draußen brennt, ist es hier angenehm kühl. Über alle Etagen die gleiche Temperatur. Einige Dinge sind hier ausgestellt. Sie sind die Zeugen der alten Zeit. Als wir den Speicher verlassen, kommen wir direkt zur alten Stabkirche der Stadt.

Die Stabkirche Lom ist eine im 12. Jahrhundert errichtete Stabkirche in der norwegischen Provinz Oppland. Die Kirche steht etwa sechzig Kilometer westlich von Otta in einem Seitental des Gudbrandsdals in der Kommune Lom (Norwegen). Sie ist Maria, Johannes dem Täufer und dem heiligen Olav geweiht. Sie gehört zu den größten  erhaltenen Stabkirchen.*

Leider können wir diese nicht betreten, denn heute finden hier Trauerfeiern statt. In solchen Fällen (wir haben es so erlebt) stehen 2 Touristenbetreuer, die man am T-Shirt erkennt, vor dem Tor und lassen keinen herein. Der Eintritt in diese Kirche kostet 55,-NRK.

der Bäcker in Lom

In Lom gibt es einen ganz bekannten Bäcker, der in vielen Reiseführern beschrieben wird. Mitten in der Stadt finden wir ihn.

Hier wird in Holzbackofen gebacken und alles sofort frisch verkauft. Um etwas aus dem reichhaltigen Angebot zu bekommen muss man schon einen Moment anstehen. Vor dem Bäcker sind alle Plätze besetzt! Um unsere „Beute“ zu verspeisen setzen wir uns auf die Rabattensteine. Bald gehen wir über die Straße und kommen zu der alten Brücke, die über den Fluss Bøvra führt.

Laut rauschende Stromschnellen gehen direkt durch die Stadt und werden heute von einer modernen, breiten Brücke überquert. Auf dem Bild sieht man die alte und die neue Brücke.

Wir gehen noch durch die Stadt an und auf dem Rückweg entschließen wir uns den Heimatpark zu besuchen. Das ist ein Freilichtmuseum. Hier stehen Häuser, wie sie früher von den Norwegern bewohnt wurden. Hier finden als erstes eine Schule.

… über ein Gemeindehaus kommen wir zu 3 Speichern, die hier nebeneinander gestellt wurden. Damals war es sicher nicht so, denn hätte es ein Feuer gegeben, wären alle Vorräte vernichtet worden.

Am Ende des Parks kommen noch ein paar Ställe und verschlossene Häuser.

zurück zum Platz

Die Sonne scheint immer noch mit voller Kraft als wir den Heimweg antreten. Auf der Landstraße, wir gehen selbstverständlich auf der linken Straßenseite, halten die Norweger bei Gegenverkehr lieber an als uns zu bedrängen. Haben sie keinen Gegenverkehr, weichen sie weit aus. Das ist eine interessante Erfahrung. Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, mich demnächst auch so zu verhalten, wenn ich in solche Situation komme.

Bis zum Abend genießen wir noch die Sonne auf dem Platz. Weiter müssen wir noch nicht, denn im Moment warten wir auf Andrea, Gina und Roy. Wir sind am Campingplatz „Dønfoss“ verabredet. Nun haben wir noch 2 Tage Zeit. Wir nutzen sie um Erholungs-Urlaub zu machen und genießen die Zeit mit lesen, schreiben und Nichtstun.



Wochenende, 13. / 14.07.2013, 10. und 11. Tag

Huch – was ist plötzlich los? Heute morgen ist an einem Frühstück vor dem Mobil nicht zu denken! Es ist windig und kalt geworden. Dicke Wolken hängen über dem Platz als wir abreisen. Der Weg heute ist nicht weit, es sind etwa 20 Kilometer bis zum heutigen Ziel.

Dønfoss Camping

Webseite, googlemaps

Er ist an reißendem Fluss gelegen. Wir erhaschen einen der heiß begehrten Plätze direkt am Wasser mit direktem Blick auf die rauschenden Fluten. Leider wird das Wetter immer schlechter und zu den dicken Wolken und dem immer stärker werdenden Wind kommt nun auch noch der Regen. Für Spaziergänge müssen wir kürzere Wege wählen und den richtigen Zeitpunkt abpassen. Bei diesen kurzen Spaziergängen allerdings:

– essen zum Abendbrot heute z.B.: gebackener Schafskäse mit Baguette

Es ist immer wieder zu kalt und zu nass, um draußen zu Abend essen zu können. 
Die Temperatur sinkt nun schon auf unter 13 Grad und diese Umstände verschaffen uns schöne Fernsehabende.



Montag, 15.07.2013, 12. Tag

was ist denn mit dem Wetter los?

Dauerregen auf dem Campingplatz Dønfoss in Norwegen. 
Deutlich klopfen die Tropfen auf das Dachfenster über dem Bett. Das heißt noch ein bisschen liegen bleiben. Das Frühstück gibt es im Mobil und wir denken heute an die Weiterreise. Was sollen wir weiterhin auf dem verregneten Campingplatz stehen und warten?Unser Treffen mit Andrea, Gina und Roy haben wir nach Geiranger verschoben. 
So starten wir im Regen und fahren die fantastische Strecke leider bei schlechter Sicht und Dauerregen.

Oben in den Bergen sinkt die Temperatur auf 6,5 Grad. Nun müssen wir auf unser Fahrt in den Sommerurlaub heizen!!! An einer Gaststätte „Grotli Skiheiser“ liegen die Reste eines Flugzeugs der deutschen Luftwaffe aus dem 2. Weltkrieg. Die Kanzel fehlt, bzw. Liegt in kleinen Teilen davor. Interessant ist das Material der Außenhaut. Aluminium! Der Rahmen ist aus Holz – Leichtbau eben. Das dieses Flugzeug hier liegen bleibt und keiner sich daran stört ist ein deutliches Zeichen für das norwegische Demokratieverständnis.

Langsam nähern wir uns dem Geirangerfjord.

Die „64“ führt nun über Geiranger zum Trollstiegen. Über Haarnadelkurven und oft lediglich 3 m breiten, einspurigen Straßen geht es hinab. Gut, wenn man sich auf seine Bremsen verlassen kann. Immer wieder kann man einen Blick in die Tiefe erhaschen und ist fasziniert. Die Sicht ist nicht so toll, als wir hier hinabfahren doch durch die Regenschauer erkennen wir schon, wie tief dieses Tal, dieser Fjord und wie steil die Straße ist. Hin und wieder bietet sich die Möglichkeit die Hauptstraße zu verlassen.

auf „Abwegen“

Das testen wir gern aus – wer weiß schon, was wir vorfinden? Diesmal ein Tor oder eine Brücke …

Plötzlich ein „Fotopoint“. 
Auch hier braucht man Glück. Dieser Parkplatz steht gern mit Bussen voll. Ja – Busse – Reisebusse! Habe ich gerade von den engen Straßen geschrieben? Na klar fahren hier auch Busse – sie begegnen sich sogar. Es ist eine enorme Kurbelei und eine Geduldsprobe, wenn man einem oder zwei Reisebussen begegnet. Wer solche nicht ganz stressfreien Begegnungen vermeiden möchte, fährt am Abend, Nachts oder früh am Morgen die Serpentinen. 

Aber zurück zum Thema – der Parkplatz an der Zufahrt zum Geirangerfjord. Dieses Bild bietet sich dem Betrachter bei leichtem Nebel und Sprühregen ?

Ich möchte noch einmal kurz erinnern – Bilder können den wahren Eindruck nicht wiedergeben. Es ist einfach überwältigend! Was haben wir für ein Glück – es stehen gleich zwei Kreuzfahrtschiffe im Fjord. Es ist der Anblick, den fast jeder aus Büchern kennt. Wir haben ein paar Wolken, doch wenn man hier oben steht und hinab sieht – glaubt mir – es ist richtig schön hier! Durch Geiranger fahren wir durch, um zu dem Stellplatz zu kommen, der etwas außerhalb liegt. Der Ort ist voll. Sicherlich haben die beiden Schiffe ihren Anteil daran. Permanent pendeln kleine Boote, wie Busse zwischen Hafen und Kreuzfahrtschiffe. Wir fahren einfach durch den Ort und kommen zum Platz auf dem wir uns nun mit unseren Freunden treffen werden.

Stellplatz am Geirangerfjord

Webseite, googlemaps

Es ist ein Stellplatz direkt am Wasser – einfach herrlich!

Andrea, Roy und Gina kommen später, da sie in einem anderen Bundesland wohnen und andere Ferienzeiten haben. Hier gibt es die erste Möglichkeit zu angeln. Schwupp ist die Angel ausgeworfen. Ich kann es schon vorwegnehmen – hier beißt kein Fisch. 
Sind die Chancen besser, wenn es regnet? Heute nicht – sonst hätten wir schon am Abend Fisch essen können … 

Immer noch Dauerregen. Beim Angeln sehen wir schon das Mobil den Berg hinunter kommen. Wer den ganzen Tag schon fährt, möchte sich endlich ein bisschen bewegen. Ursprünglich wollen wir in den Ort laufen nach Geiranger, doch es gibt keinen Weg und auf der schmalen Straße wollen wir nicht laufen. So machen wir einen spannenden Spaziergang in die andere Richtung.

Hier führt anfangs ein deutlicher Weg immer am Fjord entlang. Dieser wird immer versteckter, steiler und durch den Dauerregen ist er auch noch glatt geworden …

Zum eigentlichen Ziel, einem alten, verlassenen Bauernhof, kommen wir nicht mehr. Der Weg verliert sich irgendwo im Nirgendwo. So drehen wir um. Eins der beiden Kreuzfahrtschiffe läuft aus. Auf dem Weg sind wir hungrig geworden und es gibt 
ja auch eine Menge zu erzählen! Was für ein Glück – als wir zu den Mobilen kommen können wir tatsächlich grillen und draußen essen, wenn wir uns auch dick anziehen müssen … bei immer noch 11 Grad Celsius und frischem Wind.

gibt es heute noch Fisch?

Ein bisschen versuchen wir noch unser Glück mit den Angeln nach dem Abendbrot, doch es bleibt umsonst. Kein Fisch beißt an.

In alter „Reisemanier“ werden wir morgen sehr früh starten und unterwegs frühstücken, denn der Wetterbericht sagt alles andere, nur kein gutes Wetter voraus. Die Abreisezeiten haben wir auf 7:00 Uhr festgelegt. Es geht morgen früh sofort steil bergan aus dem Tal des Geirangerfjord in Richtung des Trollstiegen. Das Hauptziel morgen ist die Atlantikstraße.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 130 Kilometer, Fahrzeit ca. 2,5 Stunden

* Wikipedia