Lindum Camping – Låtefossen – Camping Bratland – Bergen

mit dem Wohnmobil durch Norwegen

Freitag, 12.08.2016, 7. Tag   

Heute geht es nach Bergen … im Regen. 
Es geht früh los und ganz schnell sind wir wieder auf der „13“ unterwegs.

Schon ganz früh war das Trommeln der Tropfen auf dem Mobildach zu hören, nun hat es sich eingeregnet und es wird den ganzen Tag nicht mehr aufhören. Es geht jetzt gleich schon einmal steil bergan und es wird plötzlich richtig kalt … 5°C sind der kälteste Wert, den wir heute erreichen – es ist August!

Tunnelbau in Norwegen

In Håra sieht das Straßenbild auf dem Navi merkwürdig aus:

die Tunnelschleife

… die norwegischen Tunnelbauingeneure haben es geschafft das sich die Straße im Berg hinaufschraubt … Im Tunnel fährt man wie an dem Gewinde einer Schraube nach oben – unterirdisch, also im Berg! Im Grunde fahren wir eine laaaaaange Linkskurve mit leichtem Anstieg …

Unsere Hoffnung irgendwo an einem schönen Ort zu frühstücken geht leider nicht in Erfüllung, denn abgesehen vom Regen ist es oben in den Bergen nebelig und direkt am Wasser wirkt die Umgebung nicht so einladend für ein Frühstück. So halten wir, als der kleine Hunger kommt, einfach bei der nächsten Möglichkeit. Gegessen wird sowieso im Mobil. Schwupp – zufällig stehen wir auf einem großen Kontrollplatz mit einer Achs-Waage. Natürlich nutzen wir sie bei der Abfahrt – sie ist öffentlich, überdacht und kostenfrei. 

Nico sieht es gut aus, das ist deutlich Luft zum zGG. – bei uns nicht so ganz. Wir sind gut ausgeladen.

Durch den immer stärker werdenden Regen geht es weiter in Richtung Bergen auf der „13“, die uns heute durch Tunnel besticht. Gleich hintereinander kommen sie, einer 11 Km und einer 10 Km lang. Erstaunlicherweise ist es in den Tunneln bis zu 15°C warm, so beschlagen die Scheiben von außen!

Plötzlich haben wir noch mehr Wasser auf der Windschutzscheibe als der Regen im Moment schaffen könnte. Die Straße führt direkt an einem Wasserfall vorbei, der direkt neben der Straße herunterfällt … 

Wasserfall Låtefossen

Låtefossen ist ein touristisch bedeutsamer Zwillingswasserfall mit einer Gesamtfallhöhe von 165 m. Er liegt in der norwegischen Provinz (Fylke) Hordaland, zirka 20 Kilometer südlich von Odda direkt an der Fernverkehrsstraße 13 gegenüber den Hängen des Gletschers Folgefonna. Er bildet einen westlichen Abfluss der Hardangervidda.*

Hier ist es voll und es ist nur mit Geduld möglich einen Parkplatz zu ergattern, denn die „13“ ist gut befahren …

Ich sehe mir dieses fantastische Spektakel aus der Nähe an. Hier stört der Regen nicht so sehr, denn der Wasserfall erzeugt selbst schon eine Gischt, die die gesamte Straße einhüllt.

Fähre über den Fjord

Nun kommen wir zur Fähre Jondal – Tørvikbygd. Wir sehen die Fähre gerade aus dem Hafen fahren, als wir ankommen. Nun müssen wir warten, denn im Moment verkehrt hier nur eine Fähre. Gleich gegenüber ist ein Spar-Markt, den sehen wir uns – natürlich – mal an …

Wir sind die Ersten, die auf die Fähre fahren können. Es geht bis ganz bis nach vorn an die Klappe. Hier werden wir eingewiesen.
Dadurch könnten wir schön hinaussehen … wenn der Dauerregen nicht wäre.

Dieser Regen in der Region um Bergen – wir erleben hier nur Sprühregen. Diesen ganz feinen Regen, der einfach überall ist – kennt ihr bestimmt …

Die Stadt ist mit ca. 2548 mm Niederschlag an 248 Regentagen im Jahr (Stand: 2005) die „regenreichste Großstadt Europas“.*

Nach der Fähre geht es auf die „49“, dann auf die Fv7 usw. Wir folgen – neben den Tipps des Navi – den Schildern. Die Strecke steht weder im Anspruch noch in landschaftlicher Hinsicht in nichts den bisher gefahrenen Touren nach. Es macht einfach Spaß an weiten Seen oder Fjorden, steilen Felswänden, kurvigen Serpentinen und durch verschiedene Tunnel zu fahren.  Bald erreichen wir

Bergen

Bergen ist mit 278.120 Einwohnern (Stand 30. April 2016) die zweitgrößte Stadt Norwegens, eine Kommune in der Provinz (Fylke) Hordaland sowie deren Verwaltungssitz. Der Hafen von Bergen ist einer der geschäftigsten Seehäfen Europas, von dem aus die Schiffe der Hurtigruten starten. Die Stadt ist Ausgangspunkt der Bergensbane.*

Die Aufgabe unserer Navi´s besteht jetzt darin uns zu dem einzigen Stellplatz zu bringen, den wir mit der „promobil App“ gefunden haben. So fahren wir durch die Stadt und finden den völlig überfüllten Platz vor.

Stellplatzadresse: Vilhelm Bjerknes‘ vei 24, 5081 Årstad, Bergen, Norwegen

Das ist zwar zu erwarten gewesen, doch ärgerlich ist es schon! Immerhin haben wir Maut für den Stadtring in Bergen bezahlt und eine ganze Menge Zeit verfahren. 
(die Höhe der Maut bekommen wir im Oktober per Brief)

So verlassen wir Bergen wieder und fahren zum Campingplatz auf der „580“ ca. 15 Km, während es immer noch in Strömen regnet.

Camping Bratland

Webseite, googlemaps

Camping Bratland vor Bergen

Wir haben uns für den Campingplatz Bratland entschieden. Es gibt hier auch andere Campingplätze, bei denen der Bus nach Bergen hält. Bratland ist schnell gefunden und wir checken für 2 Nächte ein. 

Die Menge des Regens ist erstaunlich. Laut Wetterbericht werden es 40 ltr./m²/h sein. Das merken wir beim Abendbrot – es klopft an der Tür – der Platzwart steht davor. Er hat für uns zwei andere Stellplätze gesucht und möchte uns gern dorthin stellen. Der Bereich auf dem wir momentan stehen könnte überflutet werden.

So beziehen wir unseren neu zugewiesenen Platz.

… wird er morgen früh auch tatsächlich sein ? …

Wir beenden den Abend gemütlich und schlafen unter den rauschenden Geräuschen des Sprühregens auf dem Dach tief und fest.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

mit dem Reisemobil nach Bergen
ca. 210 Kilometer, Fahrzeit ca. 4 Stunden
Fähre: heute: 280,-NOK / gesamt: 670,- NOK

Besuch in Bergen

Samstag, 13.08.2016, 8. Tag   

9:38 Uhr fährt „unser“ Bus heute früh nach Bergen. Er fährt Samstags jede Stunde und diese Abfahrtszeit passt uns gut. So können wir ausschlafen, frühstücken und das alles ganz in Ruhe.

Am Ende der Busfahrt auf dem Busbahnhof holen wir am Automaten die Karte für die Bahn.

Jetzt gibt es eine Fahrkarte für die Fahrt nach Bergen am Automaten. Sie kostet 50,- NOK/Person und kann auch schon beim Busfahrer gekauft werden – mit Bargeld.  … da stehen wir nun mit unserer Kreditkarte … Der nette Busfahrer entschärft die Situation und lässt uns ohne diesen Fahrschein bis zur Endstation „Nesstun“ mitfahren. Den Fahrschein kaufen wir auf dem S-Bahnhof am Automaten als wir auf die S-Bahn warten. Wir sind zu viert und lösen einen Gruppenschein. So zahlt jeder nur 57,- NOK für die Hin- und Rückfahrt. Es gibt nur eine S-Bahnlinie, also hier kann man nicht durcheinander kommen. Mit der Bahn geht es zur Endhaltestelle und im Altstadtzentrum steigen wir aus.

Bald kommen wir zum Fischmarkt und sehen uns den erst einmal an. Schon nach den ersten Buden bekommen wir Appetit auf Fisch.

Schnell finden wir einen ordentlichen Teller Salat, über dem auch etwas Fisch positioniert wurde. Dazu gibt es Brot, Majonäse und etwas zu trinken wenn man mag und es bestellt. Alles ist frisch und schmeckt sehr lecker.

Nun gehen wir am Hafenbecken entlang und sehen uns die kleinen historischen Holzhäuser an, die hier noch stehen.

Auf dem Rückweg gehen wir durch die Läden dieser Holzhäuser. Viele verschiedene Dinge werden angeboten, ich denke … wir haben alle angesehen 😉

Einkehren in Bergen

Irgendwann kehren wir in eine kleine Bar ein. Wir möchten Kaffee trinken und sitzen plötzlich in einem urgemütlichen Raum in einem der alten Häuser am Hafen und werden gut bewirtet.

Langsam gehen wir am Hafen entlang durch Bergen zur S-Bahn Endhaltestelle.

Bergen, Norwegen

Am späten Nachmittag fahren wir wieder nach Bratland zurück …

… und trinken Kaffee mit einem leckeren Stück Kuchen, das Tini für jeden besorgt hat.

Zwei Stunden später – wir stehen gerade vor den Mobilen und haben die Grills in Gang gebracht  beginnt es wieder stärker zu regnen. Wir essen im Mobil und lassen den Abend ruhig ausklingen.


* Zitat Wikipedia