Brandenburg – Waterloo – Tournai

Schon vor einiger Zeit haben wir uns entschieden diesen Urlaub im Süden zu verbringen. Wir werden es mal wieder so richtig warm haben im Urlaub. In den letzten Jahren haben wir immer wieder im Norden unsere Sommer ver- und erlebt. So zog es uns nachSchottland, NorwegenundSchweden. In diesem Jahr fahren wir

mit dem Wohnmobil nach Portugal.


Donnerstag, 17. Juli 2014

Gerade sind wir vom Frühstückstisch aufgestanden. „Urlaubsfrühstück“ nennt es sich und ist mittlerweile ein sehr angenehmes Ritual geworden. Bei den Eltern an den gedeckten Tisch setzen und nach dem essen einfach aufstehen und losfahren! Kein wegräumen, kein spülen, kein Problem – ein erster Urlaubsmorgen!

Portugal … warum denn gerade Portugal?
Wie kommt man auf die Idee in dieses Land mit dem eigenen Fahrzeug zu Reisen?
Auf die Idee über 6.300 Km mit dem Reisemobil zurückzulegen?
… ist das denn wirklich Urlaub? 
(diese Fragen lasse ich vorerst unbeantwortet hier stehen)
Vielleicht findest du darauf eine Antwort auf den folgenden Seiten?


… nun gehts aber los!

Es ist 8:30 Uhr. Wir sind auf der A2 und fahren Richtung Hannover also Richtung Westen. Das hat heute Morgen an diesem wolkenfreien Tag für uns den großen Vorteil das die Sonne vorerst von hinten scheint. So blendet sie nicht und die Landschaft ist in ein angenehmes Licht getaucht.

Es ist der erste Tag unseres Jahresurlaubs 2014. Wie nebenbei hört man den Motor seine Arbeit verrichten. Es sind ca. 2400 U/min die für die 163 PS erforderlich sind, um uns mit 100 Km/h in den Urlaub zu bringen. Unser Mobil wiegt mit uns, unseren Urlaubssachen, den vollen Tanks und dem Moped 4600 kg. Das entspricht genau dem zulässigen Gesamtgewicht.
Für diesen Urlaub haben wir das Moped mitgenommen.
Eine
SIMSON SR50

Der SR50 und der SR80 sind Motorroller des VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerks Ernst Thälmann Suhl und seiner Nachfolgefirmen im wiedervereinigten Deutschland. Das SR steht dabei für Simsonroller. Das Vorläufermodell war die Simson Schwalbe. Gleichwohl kann der SR50 aufgrund seiner weitgehenden Neukonzeption nicht als Nachfolger der Schwalbe betrachtet werden. Der SR50 kann in Deutschland als Kleinkraftrad mit einem Versicherungskennzeichen zulassungsfrei gefahren werden (Führerscheinklasse AM). Dies gilt im Zuge der Besitzstandswahrung auch für die bis 1992 produzierten Versionen, die bis 60 km/h zugelassen sind.*

In den letzten Tagen war noch eine ganze Menge zu erledigen! Außer arbeiten, einkaufen und Sachen packen lief auch noch die Fußballweltmeisterschaft! Die aus Brasilien übertragenen Spiele kamen oft spät und gingen bis in die Nacht … 
Das schlaucht ganz schön, wenn man zusehen möchte! Immerhin ist Deutschland Weltmeister geworden!

jetzt gehts los – Urlaub!!

Als wir uns heute morgen nach dem Frühstück satt ins Mobil setzen beginnt schlagartig der Urlaub. Unser Rapido 996 MH ist nun schon etwas über 2 Jahre alt und hat beim Start heute morgen genau 36.004 Km auf dem Kilometerzähler stehen. In diesem Urlaub haben wir auch neue Batterien, die uns von nun an „begleiten“. 
Die Bestellung war knapp, doch die Lieferung erfolgte pünktlich. Erst gestern wurden sie an ihrem Platz eingebaut und angeklemmt.
(siehe in Umbauten)

Hannover haben wir längst passiert und einen durch eine Baustelle verursachten Stau „abgestanden“.

mit dem Wohnmobil nach Belgien

Wir verlassen bald schon Niedersachsen und kommen nach Nordrhein Westfalen. Es ist zwar nun immer wieder mal wolkig, doch es bleibt warm. Die Temperatur liegt bei 28° – 29°C und die Sonne steht im Süden und scheint auf die Seitenwand der Fahrerseite. Die Klimaanlage hält erfolgreich dagegen und an einem Autohof bei Hamm legen wir, etwas abgeschieden vom Tankstellentrubel eine Mittagspause ein.

mit dem Reisemobil nach Portugal,
mit dem Wohnmobil nach Frankreich

Bei der Abfahrt füllen wir den Tank sofort mit Treibstoff, denn der Preis ist in Ordnung. Wir zahlen 1,319 € für einen Liter Diesel nicht einmal 2 Km von der Autobahn entfernt. Zu Hause haben wir für 1,289 € getankt. sind wir wieder auf der Autobahn und fahren über die erste Grenze in diesem Urlaub. Es geht in die Niederlande.

Schneller als gedacht (ca.80 Km) kommen wir wieder an die Grenze, verlassen Holland und fahren nach:

Belgien 

Das Königreich Belgien (niederländisch Koninkrijk België, französisch Royaume de Belgique) ist ein Staat in Westeuropa. Es liegt an der Nordsee und grenzt an die Niederlande, Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Belgien zählt rund elf Millionen Einwohner auf einer Fläche von 30.528 Quadratkilometern. Belgien ist Gründungsmitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der heutigen Europäischen Union (EU), deren wichtigste Institutionen in seiner Hauptstadt Brüssel ihren Sitz haben. Der belgische Staat ist des Weiteren neben den Niederlanden und Luxemburg Mitglied in der Wirtschaftsunion Benelux.*

mit dem Wohnmobil in Belgien

Das Fahrverhalten verschlechtert sich scheinbar, je weiter wir nach Westen kommen. Im Moment erreicht es schon einen  Höhepunkt. Jede kleine Lücke wird ausgenutzt. Spurwechsel werden weder angezeigt noch langsam vollzogen. Schwuppdiwupp sind selbst die LKW auf der Überholspur und zwingen die Nachfolgenden zum Bremsen. Zudem passiert es, das die Schnellstraße (oder Autobahn) von links kommend auf eine andere Schnellstraße einmündet. Das ist vielleicht spannend … 
(nördlich Torney– die A8 trifft auf die E42 mit sehr, sehr kurzer Auffahrt)
Nur neueste Fahrzeuge scheinen hier frei von Beulen zu sein und auch wir möchten hier gern kein Kratzer davontragen!

Waterloo

In der Nähe des Ortes fand am 18. Juni 1815 die Schlacht bei Waterloo statt, bei der Napoleons Truppen von einer Koalitionsarmee unter dem Kommando des Herzogs von Wellington geschlagen wurden. Die Niederlage führte zum Ende der napoleonischen Ära und zur Restauration in Europa. Die Schlacht von Waterloo kostete etwa 50.000 Soldaten das Leben. Napoleons Hauptquartier war nochmals 7 km weiter südlich in der Maison du Roi an der Chaussée de Charleroi, die von vielen Kriegerdenkmälern gesäumt ist.*

Sicher führt uns das Navi an die angegebene Adresse, den Lion-Hügel bei Waterloo.

der Lion-Hügel

Nach der Schlacht wurde zwischen den Gehöften La Haye Sainte und Hougoumont ein großer Hügel aufgeschüttet, auf dem ein aus den erbeuteten französischen Kanonen gegossener Löwe thront, (Butte du Lion), heute gesäumt von Restaurants, Ausstellungen und Souvenirläden. Dieser ganze Bereich wird zurzeit umgebaut, einige Häuser werden abgerissen, andere renoviert, z.B. das Panorama.*

… nur noch im Kreisverkehr links, an dem Baustellen-Schild vorbei – dann erreichen wir gleich den großen Parkplatz direkt am Museum am Lion-Hügel. 
… und da sehen wir schon den Salat …

Der sonst so riesige Parkplatz mit Stellplätzen für Reisemobile (ohne Strom und V+E) ist ein Lager für Baumaschinen und Baumaterial geworden. Das konnte man bei „Street view“ in Google Maps natürlich nicht sehen! Nun ja, zu ändern ist es nicht und einen Parkplatz finden wir ja. So sehen wir uns mal um und kommen an  Plakaten vorbei, welche die Nachstellung der Schlacht zeigen. In jedem Jahr finden diese Schlachten statt.
… außer in diesem Jahr, denn 2015 jährt sich die Schlacht zum 200. Mal.
(deshalb also die Baumaßnahmen)

Hinter dem Museum liegt der Löwen-Hügel.

Da wir spät dran sind hätten wir für den Hügel nur noch 10 Minuten. Aufgrund dieses geringen Zeitfensters verzichten wir auf den Museumsbesuch und versuchen lieber einen Campingplatz in der Nähe zu finden, denn die Recherche
in der Heimat hat ergeben, das Belgien mit Stellplätzen für Wohnmobile nicht gerade übermäßig gut ausgestattet ist.

Waterloo – der Ort

So fahren wir durch den Ort Waterloo – dabei entstehen diese Fotos.

3 Campingplätze bietet TomTom gleich in der Nähe an. Draufgeklickt und losgerauscht … wir landen im NICHTS.

OH – vielleicht vor kurzem geschlossen – gut, dann zum Nächsten. „das Ziel befindet sich auf der linken Seite“ sagt die Stimme, die die Namen der Städte perfekt in Belgisch ausspricht, als wir an irgendeiner Kreuzung abbiegen und mit weit aufgerissenen Augen über ein abgeerntetes Kornfeld sehen. 
Wieder irrt sich die TomTom Software gewaltig, denn auch hier gibt es weit und breit keinen Platz. Obligatorisch und ohne große Hoffnung steuern wir nun noch den nahe liegenden 3. Platz an, um nach 2,8 Kilometern festzustellen, das wir wieder in die Irre geführt wurden …
Nun haben wir aber genug! Ärgerlich suchen wir uns einen Platz in einer anderen Region heraus. Auf der Karte ist es ein Campingplatz an einem See ... den wird es sicher noch geben? Es ist nun wirklich spät, als wir auf den Platz 

Camping de l’Orient in Belgien

Webseite, googlemaps

fahren und von einer Frau in einer Kittelschürze begrüßt werden. Sie spricht kein Englisch und kein Deutsch, wir kein Belgisch und kein Französisch. Eine tolle Konstellation! Trotzdem klappt es und für 15,30 € haben wir einen schönen Platz ergattert! Die sanitären Anlagen sind alt, gepflegt und sauber. Selbst an eine Toilette und eine Dusche für Rollstuhlfahrer ist gedacht. Die Stellplätze sind jeweils mit einer Hecke umgeben und sehr gepflegt. Es sind noch Plätze frei und wir finden einen auf den wir passen. Für längere Mobile (wir haben 7,49 m, mit Moped 8,10 m) wird es schon knapp, so stehen wir schräg.

Neben dem Campingplatz befindet sich ein Schwimmbad mit einigen Rutschen. Eine Straße führt neben dem Platz vorbei, das ist etwas laut. Natürlich vertreten wir uns noch ein bisschen die Beine und sehen uns die Umgebung an. Wir befinden uns am Stadtrand von Tournai.

Tournai (niederländisch Doornik, deutsch veraltet Dornick) ist eine Stadt am Fluss Schelde, in der Provinz Hainaut (niederländisch Henegouwen, dt. Hennegau) in Wallonien, dem überwiegend französisch sprechenden Teil Belgiens. Sie hat 69.593 Einwohner (Stand 1. Jan 2012) und liegt etwa 85 km südwestlich von Brüssel. Mit einer Fläche von über 213 km² ist sie die größte Gemeinde Belgiens.*

Für uns zählt dieser Platz zu den Favoriten in Belgien, wenn wir hier wieder einmal durchreisen werden wir auf jeden Fall versuchen hier wieder unterzukommen. 
Mit diesen Gedanken geht’s nach diesem anstrengenden Tag ins Bett und haben einen ruhigen und erholsamen Schlaf.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

mit dem Wohnmobil nach Belgien
ca. 830 Kilometer, Fahrzeit ca. 10 Stunden

* Zitat Wikipedia