BRB, Velden, Österreich, Gardasee

mit dem Wohnmobil nach Italien

Freitag, 16.10.2015, 01. Tag

Schon lange freuen wir uns auf unseren Oktoberurlaub. Die Planungen sind längst abgeschlossen. Hierbei lag das Hauptaugenmerk auf die Übernachtungsmöglichkeiten in Italien, denn es ist gar nicht so einfach Ende Oktober noch offene Campingplätze zu finden, die wir gern als festen Punkt in unsere Planung einfließen lassen. Klar kann man auch frei stehen bleiben, doch wir mögen es wenigstens einen festen Platz zu kennen.

Heute ist Freitag. 15:30 Uhr reisen wir – wieder einmal mit 2 Fahrzeugen – ab. Die SIMSON begleitet uns. Die Autobahn (A2) erreichen wir ohne nennenswertes Verkehrsaufkommen, müssen aber schnell noch einmal von der Autobahn abfahren, denn wir werden noch „unsere“ Gastankstelle besuchen. In unseren Gastank kommt nur das 95/05 (Propan-Butan Gemisch). In unserer Wohnortnähe garantiert es die 
Tankstellenkette Hoyer . So tanken wir erst Diesel, dann Gas voll und verlassen die Tankstelle in Richtung Autobahn. Auf der A2 angekommen, stellen wir uns sofort in einen Stau.

Eine Baustelle und hohes Verkehrsaufkommen verursachen heute noch so manchen unfreiwilligen Stopp.

… auf der Autobahn getroffen …

Später beginnt es zu regnen … der Verkehr fließt zäh … einige Reisemobile sind unterwegs. Wir überholen unter anderen auch einen Adria als wir auf der A9 unterwegs sind. Am Heck fallen Schottland-Fahnen auf …
Plötzlich – eine Mail kommt an! … und ein Gästebucheintrag (alte HP). Dankeschön an die Fam. Weimann! Wir haben uns echt gefreut!

Wir passieren Bayreuth, erkundigen uns mit Hilfe der Promobil-Stellplatz-App nach einem Stellplatz für die Nacht und finden den Stellplatz am Toni-Wolf-Platz in Velden. Diesen hat das Navi jetzt als Ziel und im Dunkeln kommen wir dort an. Immer noch regnet es. Der Platz ist zur Hälfte mit einem Zirkus besetzt, der hier scheinbar Winterquartier bezogen hat.

Außer uns steht hier noch ein Reisemobil. Wir wissen gar nicht, wie es hier in der Umgebung aussieht, denn wir essen lediglich noch eine Kleinigkeit und schlafen dann tief und fest.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 394 Kilometer, Fahrzeit ca. 5 Stunden


Samstag, 17.10.2015, 02. Tag

Heute sind wir früh gestartet. Das Wetter ist nach wie vor schlecht, die Wischer arbeiten unterbrochen. Oft geht es steil Berg auf. Wir schaffen mit unseren 163 turbogeladenen PS manchmal nur noch 60 Km/h. Das Moped auf dem Träger, der Gastank gerade voll, unser Diesel, ein voller Wassertank, unsere Sachen und natürlich wir selbst bringen neben dem Mobil zusätzlich einige Kilo auf die Waage!

tiefe Wolken

Die Berge haben heute gar keine Gipfel und die Windräder keine Flügel. 
Die Wolken hängen so tief und verbergen alles.

Langsam nähern wir uns der österreichischen Grenze und ein Problem drängt mehr als vorher: 
… wir müssen unsere GO-Box aufladen.

Die GO-Box ist ein elektronisches Gerät, das zur Entrichtung der fahrleistungsabhängigen Lkw-Maut in Österreich seit 1.Januar 2004 benötigt wird.Ohne GO-Box kann die vorgeschriebene Maut nicht entrichtet werden. Bei nicht ordnungsgemäßer Entrichtung der Lkw-Maut wird eine Ersatzmaut in Höhe von 240,00 Euro fällig, zur Feststellung von Mautprellern gibt es sowohl Kontrollen durch die Exekutive und durch Mautaufsichtsorgane der ASFINAG-Maut-Service-GesmbH als auch ein automatisches kamerabasiertes Kontrollsystem.*

Zwei Tankstellen, die Vignetten verkaufen, konnten uns bei der Aufladung nicht behilflich sein. Plötzlich bei der Ortsdurchfahrt in  Männern entdecke ich das Schild des ADAC. … angehalten und hinein! Hier können Sie uns auch nicht helfen aber haben eine Empfehlung parat: 
wir sollen den Fernpass nutzen!

der Fernpass

Der Fernpass ist ein 1216 m ü. A. gelegener hoher Gebirgspass in den Tiroler Alpen (Österreich). Auf der Westseite der Passhöhe liegt der Weiler Fernpass, auch nur Fern, Ortsteil der Gemeinde Nassereith, im Osten der Ortsteil Fernpass der Gemeinde Biberwier.*

… am Ende des Fernpass kommt dann eine Tankstelle, an der man die GO Box aufladen kann. So wollen wir verfahren. Nach kurzer Zeit kommen wir an die österreichischen Grenze, passieren diese wie gewohnt ohne Kontrollen und ohne zu merken dass wir ein Land verlassen und in ein Anderes fahren. Hier sehen wir auf den Hinweisschildern die Pass-Straße ausgeschildert. Wir folgen der Beschilderung und kommen durch sehr schöne Landschaften und tatsächlich irgendwann zu der großen Tankstelle.

Das Aufladen der Box ist hier in der Tankstelle in der Tat kein Problem. Auf unsere Box befinden sich noch 26 € und die Mindestauflage Summe beträgt 75 €. Der freundliche Mitarbeiter der Tankstelle fragt uns nach dem Ziel unserer Reise. Als er erfährt, dass wir nach Italien wollen rechnet er kurz nach, spricht von Video Maut und Tunneln, sieht auf seinen Taschenrechner und erklärt uns dass wir mit den jetzt zur Verfügung stehenden Betrag von 101,-€ tatsächlich nach Italien kommen und wieder zurück. Auf dem Rückweg allerdings kann es passieren dass die Box zweimal piept (das bedeutet es sind „nur“ noch 30 € Guthaben auf der Box)

Sollte es passieren dass die Box vier mal piept müssen wir die Autobahn sofort verlassen dann wäre die Box leer. Auf meine Frage ob es tatsächlich 100,- € kostet durch Österreich und zurück zu fahren konnte er nur mit dem Kopf nicken…
Bloß gut, das wir uns die schmalste Strecke für die österreichische Durchquerung ausgesucht haben! Wir gehen noch einen Kaffee trinken und sehen in den Souvenirladen bevor wir weiterreisen.

der Brenner

Nun sind wir Richtung Innsbruck unterwegs, um ab Innsbruck die Brenner Autobahn zu nutzen.

Die Brenner Autobahn A 13 ist eine Autobahn in Tirol und Teil der Europastraße 45. Sie bildet den österreichischen Teil der Brennerautobahn. Der italienische Abschnitt wird als A 22, Brennerautobahn/Autostrada del Brennero oder auch kurz Autobrennero bezeichnet. Sie wurde in den 1960er Jahren gebaut und war eine der ersten Gebirgsautobahnen der Welt. Am 5. April 1971 wurde der Verkehr zwischen Österreich und Italien aufgenommen. Die A 13 führt vom Knoten Innsbruck (Inntal Autobahn A 12) durch das Wipptal bis zur Staatsgrenze am Brennerpass.*

Unter ständigem Piepsen der Go-Box fahren wir auf der Autobahn bis zum Brenner und machen eine kurze Pause. Hier oben liegt sogar Schnee!

Maut in Italien

Mittlerweile scheint die Sonne und es geht immer weiter in Richtung Gardasee, jetzt sind wir von der Autobahn abgefahren. Nun befahren wir die SS 240, die uns auf direktem Weg Richtung Torbole, einem Ort am nördlichem Ende des See bringt.

Bei der Reisevorbereitung haben wir einen Platz gefunden hier in Malcesine, der uns sehr zugesagt hat. Diesen steuern wir nun bei herrlichem Wetter geradewegs an. Wir fahren immer am Seeufer entlang – es ist wunderschön! Die Einfahrt zum Campingplatz ist eng und viel ist hier nicht mehr los … In der Rezeption verkündet uns eine völlig genervte Frau das der Platz morgen schließt und wir höchstens noch eine Nacht bleiben können. (wir wollen aber 2 Nächte ?)
Sie schickt uns zum ein wenig entfernten Campingplatz

Camping Lombardi, Malcesine

Webseite, googlemaps

Er bleibt noch zwei Wochen geöffnet. (23,80€/Nacht)

Die Stromversorgung auf dem Platz ist mit nur 1A abgesichert. Immer wieder sprang die Sicherung heraus, als die Alde-Heizung (auf Strom geschaltet) das Wasser erwärmen wollte. War das ein Schreck! Erst habe ich einen Kurzschluss in der Fahrzeugelektronik vermutet, doch diese Befürchtung bewahrheitet sich nicht.
Die Heizung auf Gas gestellt, verlassen wir zu Fuß den Platz und machen einen ersten Besuch in Malcesine.

Malcesine (Venetien, Italien) ist eine Stadt am Ostufer des Gardasees mit 3739 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013). Malcesine wird häufig als „Perle des Gardasees“ bezeichnet. Mit diesem Begriff werden jedoch oft auch andere Orte wie Riva del Garda oder Limone sul Garda in Verbindung gebracht. Heute ist die Stadt stark vom Tourismus geprägt. Neben den Orten Riva del Garda und Nago-Torbole ist Malcesine als Stadt im Norden des Gardasees bei Windsurfern, Kitesurfern und Seglern aufgrund ihrer Lage teilweise noch für den Einstieg bei den beiden Hauptwinden des nördlichen Gardasees Pelér und Ora beliebt. Von Malcesine aus führt eine Seilbahn zu der auf 1760 Meter gelegenen Ortschaft Tratto Spino im Monte Baldo-Massiv.*

Abendbrot am Gardasee

Für heute reicht uns der Gang entlang des Ufers, bis wir eine Gaststätte finden. Wir haben Hunger. Zum Ankommen und für den genussvollen Blick auf den Gardasee gibt es Aperol Spritz und Pizza.

Der Spritz, auch Sprizz oder Veneziano (venezianisch Spriz, Spriss oder Sprisseto) ist ein Getränk aus Weißwein, Mineralwasser und einer Spirituose, das in Venedig und in Venetien, im Friaul und in Trentino-Südtirol sehr beliebt ist.*
Pizza ist ein vor dem Backen würzig belegtes Fladenbrot aus einfachem Hefeteig aus der italienischen Küche. Die heutige, international verbreitete Variante mit Tomatensauce und Käse als Basis stammt vermutlich aus Neapel.*

Nach dem Essen spazieren wir noch eine kleine Runde durch den Ort und kommen so zum Mobil.



Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 570 Kilometer, Fahrzeit ca. 8 Stunden
Autobahn Italien – 12,60 € Maut


ein Urlaubstag in Italien


Sonntag, 18.10.2015, 03. Tag

Heute sehen wir uns Malcesine an und starten mit dem Moped in die Stadt.

Wir sind früh unterwegs und können die Stadt ohne die üblichen Touristenmassen kennen lernen.

Geprägt ist das Bild durch die Altstadt mit ihren vielen engen Gassen und der von weithin sichtbaren Skaligerburg.*

Ich dachte es wäre das Klischee überhaupt:

Italiener und Nudeln …

… es ist war – beide Bilder zeigen ein Regal – alles Nudeln!

Die Skaligerburg. Diese steht auf einem Felsvorsprung direkt am Ufer des Sees und gewährt vom Turm aus einen Blick über den Ort und den See. Die alte Kernburg mit Palas und Bergfried wurde durch die Scaliger errichtet. Im untersten Hof steht heute der „Palazzo Inferiore“, den Venedig 1620 für seine Garnison errichten ließ.

Auch Goethe machte 1786 während seiner berühmten „Italienischen Reise“ Station in Malcesine. Dabei wurde er sogar kurz wegen Spionageverdachts festgehalten, als er beim Zeichnen der Skaligerburg beobachtet wurde. Dennoch zeigte er sich in seinen Tagebuchaufzeichnungen fasziniert von dem 
Ort und seinen Menschen.*

so, nun essen gehen

Den ganzen Tag verbringen wir in dem herrlichen Ort und kehren zum Abend im Hotel Malcesine zum Abendbrot ein.

Mit einem wunderschönen Blick von der Terrasse direkt aufs Wasser des Gardasees genießen wir neben dem Aperol Spritz heute Spaghetti Marinara und Tagliatelle/Zucchini/Camembert. (+Tiramisu)

Tagliatelle [taʎːaˈtɛlːe] (von it. tagliare, „schneiden“) sind eine Art Bandnudeln. Sie sind die klassische Pasta aus der Region Emilia-Romagna (Italien). Die einzelne Nudel ist wie ein langes flaches Band geformt, den Fettuccine ähnlich, aber typischerweise ungefähr 5-10 mm breit.
Die Bezeichnung 
Spaghetti wurde aus dem Italienischen übernommen (lat. spacus „Bindfaden“ → ital. spago „Schnur“ → Diminutiv spaghetto → Plural spaghetti „Schnürchen“). Besonders dicke Spaghetti werden Spaghettoni genannt, besonders dünne Spaghettini. Noch dünner als Spaghettini sind Capellini.*

Nach dem Abendbrot bringt uns die SIMSON wieder zuverlässig und gut auf den Campingplatz „Lombardi“ zurück und – lieber Leser – nach einem ganzen Tag an frischer Luft schläft es sich besonders gut!!


* Zitat Wikipedia