die Perlen Chinas 3

unsere Reise nach China 2018

Peking, Sommerpalast, Zugfahrt nach Xian, Terrakotta Armee


23.10.2018, Peking

4. Tag  Beijing – Xian: 
Am Vormittag unternehmen Sie einen Bummel durch den Sommerpalast. Schlendern Sie am Kunming-See entlang und gehen Sie durch den reich verzierten Wandelgang. Danach heißt es Abschied nehmen von Beijing. Mit dem Schnellzug fahren Sie nach Xian (ca. 5-6 Std.), wo Sie am späten Abend ankommen werden. Die Schnellzüge in China sind modern und bequem, so dass Sie die Zugfahrt entspannt genießen können. 2 Übernachtungen im Grand Dynasty Culture Hotel. (4 Sterne, Landeskat.: 4 Sterne) (Frühstück, Mittagessen)
Quelle: Reisekatalog

Der Wecker reißt uns 5:45 Uhr aus dem Schlaf. Heute werden wir Peking verlassen und der Bus fährt pünktlich 7:30 Uhr. Die Koffer sind gepackt und das üppige Frühstück schmeckt wie schon an den anderen Tagen gut.

Die Koffer werden jetzt im Bus verladen, sie bleiben bei uns bis zum Bahnhof und wir fahren jetzt zur

Sommerresidenz des Kaisers

Unter einer Sommerresidenz (oder auch einem Sommerschloss) versteht man ein Schloss, das nur vorübergehend – vor allem im Sommer – bewohnt wurde und das sich häufig in relativer Nähe zum eigentlichen Stammsitz des Erbauers befand.*

Sie liegt an einem See und bietet neben den Toren, Wohn- und Arbeitsgebäuden des Kaisers (die man wieder nicht von innen ansehen kann) einen langen, überdachten Gang an. Hier sind die Balken bemalt. Warum überdacht? Im Sommer ist gleichzeitig die Regenzeit und so konnten die Spaziergänge immer stattfinden.

Es ist erfreulich zu sehen, wie hier in China die eigene Tradition gelebt wird. Für unsere Ohren sind es keine gewohnten Klänge – aber so ist es eben.
 … wenn einer eine Reise tut, da kann er was erzählen!!!

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Auf den Wegen malt ein Mann chinesische Schriftzeichen. Na klar – er schreibt etwas. … und natürlich schreibt er chinesisch! Das wäre Wasser-Kalligrafie. 

Kalligrafie oder Kalligraphie (griechisch καλλιγραφία kalligraphía, von καλός kalós, deutsch ‚schön‘, und -grafie) ist die Kunst des „Schönschreibens“ von Hand (Chirografie) mit Federkiel, Pinsel, Filzstift oder anderen Schreibwerkzeugen.*

das Marmorschiff

Interessant ist auch die Geschichte des Marmorschiffes. Zur Ming-Zeit verglich man den Staat mit einem Meer und einem Boot darauf. Das Boot verkörpert die Regierung, das Wasser stellt das Volk dar. Bei Unruhen im Volk droht das Schiff zu kentern … 
Die Lösung des Kaisers ist somit nachvollziehbar – er lässt (s)ein Mamorschiff bauen, welches nicht sinken kann!

Die Nachbildung einer südchinesischen Einkaufsstraße (und Venedigs) sehen wir uns zum Abschluss an.

Hier konnte der Kaiser selbst erleben einkaufen zu gehen. Konkubinen und Eunuchen standen als Verkäufer in den Läden. Diese Einkaufsstraße ist dem Leben in einem goldenen Käfig geschuldet.

Wir fahren etwa 20 Minuten mit dem Bus zum Bahnhof und verabschieden uns vom ersten Reiseleiter, Herr Wang, der uns Peking zeigte. Er wechselt sich ab mit Herrn Ma. Er ist ebenfalls ein Chinese. Auch Herr Ma spricht deutsch und wird uns nun den Rest der Reise begleiten. (er bekommt nun den freiwilligen Bonus überreicht)

Der Bahnhof in Peking – man traut seinen Augen nicht! Dieser Bahnhof in Peking hat die Größe (und das Prozedere) eines Flughafens! Wir werden mit dem Schnellzug unterwegs sein.

die Fahrt mit dem Zug in China

Er fährt 1200 Km in 5,5 h nach Xìˋan. 12x werden wir an Bahnhöfen halten und eine Höchstgeschwindigkeit von 303 Km/h fahren. In den Bahnhof kommt man nur mit Fahrausweis und Reisepass/Ausweis. An der Hinweistafel findet man die Abfahrtzeit des Zuges und die passende Wartehalle. Von dort geht´s zum Zug.

Wir steigen in Wagon 5, in den Wagons gibt es am Ende ein Kofferabteil. Der Zug ist sauber, modern und leise.

 Das Zugabteil mit dem neuen Reiseleiter, Herrn Ma.

Jede Fahrkarte hat einen Sitzplatz, keiner muss während seiner Reise stehen. Zum Kaffee oder Tee kochen steht ein Automat im Gang bereit, der kochendes Wasser bereit hält. Warum wir nicht in der ersten Klasse fahren, bleibt das Geheimnis der Reiseunternehmer. Die Sitzreihen sind für die deutlich kleineren Chinesen konstruiert, schon normal große Europäer sitzen nicht gut darauf.

Im Speisewagen kann man essen gehen, oder sich dort etwas zu essen bestellen oder man kauft es vom Wagen der Zugbegleiterin. Der Zug wird auf unserer Strecke 4x gereinigt.

Entlang der Strecke sehen wir sehr viele Hochhäuser in der Bauphase. Die Bahnstrecke und die Züge sind hochmodern und (vor Ort) Abgasfrei, weil Strom sie antreibt. Es ist ruhig im Zug (ich meine die Fahrgeräusche, nicht die Chinesen) und es gibt keine Schaukelei. Die Geschwindigkeit wird abwechselnd zur Außentemperatur gezeigt.

Xian

Als wir ankommen, brauchen wir etwa 12 Minuten, um diesen großen Bahnhof in Xian zu verlassen.

Es wartet ein neuer Bus, die Reise geht (40 Minuten) zu einem chinesischen Restaurant.

Hier bekommen wir das bisher schmackhafteste Essen unserer Reise.

Die Fahrt ins Grand Dynasty Culture Hotel dauert gar nicht lange und wir können das Zimmer beziehen.

Es ist deutlich kleiner als das Peking-Zimmer, doch es dient ja nur zum schlafen!

Xian kommt nicht zur Ruhe

Der Blick auf die Straße ist zwar interessant, doch das ständige Hupen geht uns bald auf die Nerven …



24.10.2018, Xi’an

5. Tag Xian: 
Nach dem Frühstück im Hotel besuchen Sie die weltberühmte „Tönerne Armee“. Über 7.000 lebensgroße Pferde- und Kriegerfiguren aus Terrakotta sollten den Kaiser gegen Kriege im Jenseits beschützen. Jede Figur wurde mit individuellen Gesichtszügen gestaltet und repräsentiert so die unterschiedlichen Volksstämme Chinas. Am Nachmittag besichtigen Sie mit der Großen Wildganspagode das Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde im Jahr 652 errichtet, um buddhistische Schriften aufzubewahren. Bei einem anschließenden Spaziergang durch die Altstadtgassen kommen Sie im islamischen Viertel an einem Basar vorbei. Außerdem führen wir Sie zum Platz des Glocken- und des Trommelturmes. Lassen Sie den heutigen Tag ausklingen mit einer entspannenden Fußreflexzonenmassage (fakultativ, vor Ort zu zahlen) (Frühstück, Mittagessen).
Quelle: Reisekatalog

Wie üblich klingelt morgens das Hoteltelefon zum Wecken. (das ist täglich organisiert worden) Der morgendliche Blick aus dem Fenster ist interessant. Direkt an der Straße ist es laut, doch kann man dort auch einiges beobachten.


Wir machen uns fertig, fahren zum Frühstücksraum in der 2. Etage und     … dem Morgen graut! So etwas haben wir noch nicht erlebt! Gefühlte 200 Mann versuchen auf 120 Plätzen zu frühstücken. Einige essen sogar im Stehen, der Kaffee ist permanent alle, das Brot reicht nicht, das Angebot ist erschreckend wenig und es ist laut wie in einem Bahnhof.   Kurz – wir sind richtig schockiert!

Dieses Frühstück ist auch Thema, als der Bus schon zur Wildganspagode fährt. Es nieselt ein wenig, doch die Temperatur ist selbst um 8:30Uhr 18°C. Auf dem Weg zur Pagode, der sich – wie üblich – im Stau abspielt,

erzählt der Reiseleiter etwas zur Entstehung dieser Pagode, die auch noch schief steht, da das Grundwasser abgepumpt wurde …

die Wildganspagode

Die Große Wildganspagode (chinesisch 大雁塔, Pinyin Dàyàn Tǎ) ist eine 64 m hohe Pagode in der chinesischen Stadt Xi’an. Sie entstand im Jahr 652, im Hof des „Klosters der Großen Wohltätigkeit“, das Kaiser Gaozong zum Gedenken an seine verstorbene Mutter errichten ließ.*

Wir betreten das Gelände (Sicherheitscheck wie am Flughafen) und sehen viele neu aufgebaute Gebäude im alten Stil und in einem der Häuschen ist der Lebensweg Buddhas auf Reliefen dargestellt.

Die Pagode, in der noch 50 Mönche leben, betreten wir gar nicht sondern stehen auf einmal wieder auf der Straße.

Mit dem Bus geht es auch noch zu einer Jade Verkaufsveranstaltung. Wir bekommen erklärt, wo Jade in China vorkommt, wie wertvoll es ist und wie es bearbeitet wird.

Reiseleiter: keine Maschine bearbeitet die Jade-Steine, die Figuren entstehen im Kopf des Schleif-Künstlers und er setzt sie dann um. Der Rechner der Schleifmaschinen ist der Kopf des Arbeiters, nur er hat diese Fähigkeit …

Dann sehen wir die vielen „Unikate“ in den Vitrinen stehen.

Schnell verlassen wir den Laden und fahren zum Mittagessen. Während der Fahrt erzählt uns der Reiseleiter die Geschichte des Fundes der Armee durch einen Bauern beim Brunnengraben. Der Bauer erhielt 1974 für seinen sensationellen Fund ein Fahrrad und neues Land …             … und für uns gibt es jetzt Mittag.

Jetzt endlich geht es zum Highlight des heutigen Tages, einem Punkt auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO:

die Terrakotta Armee

Das Mausoleum Qín Shǐhuángdìs ist eine frühchinesische Grabanlage, errichtet für den ersten chinesischen Kaiser Qín Shǐhuángdì. Mit dem Bau wurde im Jahr 221 v. Chr. begonnen, und der Kaiser wurde im Jahre 210 v. Chr. darin beigesetzt. Es ist einer der weltweit größten Grabbauten und vor allem bekannt für seine großen Soldatenfiguren, die sogenannte „Terrakotta-Armee“.*

Vom Restaurant geht es zum Eingang (Sicherheitscheck wie im Flughafen), dann sind 800m zu laufen und wir stehen vor 3 Hallen, in denen die Ausgrabungen und Restaurationen vor Ort stattfinden.

Unser Reiseleiter, Herr Ma, erklärt uns vor der Halle, was wir gleich sehen werden, zeigt Bilder einzelner Figuren und erklärt etwas dazu. Das ist wirklich hilfreich, denn in der Halle ist man wie geschockt von dem Anblick.

Wir treten ein und – ja – da steht die Armee!

Für die 250m lange Halle sind 30 Minuten veranschlagt … es ist kaum zu schaffen, denn die Faszination lässt einen förmlich erstarren! Am Ende der ersten Halle wird gezeigt, welche Arbeit die Restauration abverlangt.

Nach diesen ersten, tiefen Eindrücken kommen wir zur 2. Halle. Das gleiche Prozedere: Bilder, erklären und hinein. Hier steht die Führung der Armee und berät sich, 4 Pferde warten im vorderen Teil.

Es ist wieder umwerfend! Es ist dunkel, nur die Grube mit den Ausgrabungen ist erleuchtet.

In einem Bereich der Halle werden 
die Figuren so belassen, 
wie man sie nach dem Freilegen vorfand
 – zerstört, zerbrochen und durcheinander –

Nun geht es in den Souvenir-Shop und in die Halle der Harmonie. (zur Toilette)

die dritte Halle – Arbeit für Jahrzehnte …

In der 3. und letzten Halle sehen wir den noch freizulegenden Bereich der Grabbeigabe und können sogar bei aktuellen Ausgrabungen über die Schulter schauen.
… allerdings von weitem …

Dann verlassen wir das Areal der Terrakotta Armee, auf dem noch längst nicht alles entdeckt, ausgegraben und freigelegt ist. Sicherlich haben hier noch Generationen zu tun …          Es war für uns sehr beeindruckend!

Auf direktem Weg fahren wir in das muslimische Viertel des Ortes Xi’an. Hier leben etwa 80.000 Islamisten und isolieren sich. Es ist eine Stadt in der Stadt. Sie machen in Xi’an etwa 1 % der Bevölkerung aus.

Islamismus ist ein Begriff aus den Sozialwissenschaften, unter dem seit den 1970er Jahren verschiedene Ideologien und Bewegungen des fundamentalistischen, politischen Islam zusammengefasst werden. Allen Ausprägungen gemeinsam ist das Streben, im Namen Allahs eine allein religiös legitimierte Gesellschafts- und Staatsordnung zu errichten. Sie richten sich gegen die Grundsätze der Trennung von 
Staat und Religion, gegen die Prinzipien von Individualität, Pluralismus und Volkssouveränität, gegen Menschenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter.*

Wir sollen das Straßentreiben und den Straßenverkauf ansehen. Meist sind es Läden mit Dingen zum Essen:

der Glockenturm

Am Ende der Straße sehen wir uns Chinas Glocken- und den Trommelturm an. Diese sind herrlich beleuchtet und das ist es, was wir sehen wollen, wenn wir China besuchen.

Auf dem Weg zum Bus kommen wir an einer Mittelschule vorbei, vor der Eltern schon auf ihre Kinder warten. Es wird schon Dunkel gegen 17:30 Uhr, das liegt sicher an der Pekinger Zeit (die verschiedenen Zeitzonen Chinas werden nicht beachtet, alle Zeit richtet sich nach Pekinger Zeit) und die Schule ist gleich aus.

Einige Blicke in die Fenster karger Wohnungen erlaubt die einbrechende Dunkelheit. Gegessen wird draußen …

Mit dem Bus geht es durch die Stadt Xi’an zum Hotel.

Als wir im Hotel ankommen, machen wir uns ein bisschen frisch und gehen noch etwas essen. Nach einigen Querstraßen finden wir einen Imbiss und treten ein. Mit Hilfe der  Bilder bestellen wir.

In diesem kleinen Imbiss essen wir je einen Burger und trinken eine Dose Cola. (30,-CNY/3,76€) In dem Laden ist es sauber, ruhig und leer. Die Burger sind anders, als wir sie kennen, doch sie schmecken gut. Welches Fleisch in dem Burger steckte konnten wir nicht herausfinden – wir haben alles vertragen.

Als wir zum Hotel kommen, verschwinden wir schnell im Zimmer, denn morgen klingelt das Wecktelefon schon um 4:30 Uhr, wir müssen früh zum Flughafen …

* Zitat Wikipedia