mit dem Reisemobil in Schweden
Montag, 22.07.2013, 19. Tag
Durch den Regen in Norwegen hat es uns in der letzten Urlaubswoche nach Schweden verschlagen. Vom Wasserfall in Njupeskär sind wir nun unterwegs in Richtung Süden und kommen noch einmal durch Norwegen. Wie ein Zipfel ragt Norwegen an den Fulufjället Nationalpark heran. Als wir uns einen Platz für das Frühstück suchen, finden wir diesen Rad-Wanderplatz.
Hier können wir es uns gemütlich machen. Bänke, ein Fluss, frische Waldluft – ein tolles Umfeld. Das wäre tatsächlich eine interessante Reise … so mit dem Rad … schlafen in diesen Hütten …
Na ja … wenn wir noch einmal jung wären … als wir wieder unterwegs sind kommen wir bald wieder nach Schweden. Wieder ändern sich nur die Straßen – die Natur bleibt fantastisch Ursprünglich.
Das Wetter wird besser und wir entschließen uns in Sälen ein bisschen in den Läden zu stöbern.
Ein richtiges Ziel haben wir irgendwie nicht im Moment. Karsten ist mit seiner Familie noch am Wasserfall und kommt heute Nachmittag nach. Spontan bleiben wir auf einem Wintercampingplatz stehen.
Was schreibe ich … auf DEM schwedischen Wintercampingplatz!
Campingplatz Kläppen
Schnell finden wir einen Platz und können direkt am Fluss stehen. Es ist überhaupt sehr leer auf dem Platz. Im Sommer ist hier scheinbar auch nicht viel los. Als wir einen Steg finden, können wir im Fluss baden. Das Wasser ist frisch aber sehr angenehm. Es gefällt uns hier und bald kommt Karsten und die Runde ist wieder komplett. Heute gibt es leckeres Abendbrot.
(man sieht es am Qualm, der dick und wabbernd aus dem Grill quillt)
Auf einem lange gewässerten Holzbrett liegt ein halber Lachs. Dieser ist mit ein paar Gewürzen vorbereitet und wird nun im Grill geräuchert. Dazu ist unter dem Holzbrett die Gasgrill-Flamme auf volle Kraft eingestellt und jetzt heißt es einfach warten. Eine ganze Weile (fast 45 Minuten) dauert es, doch der Geschmack ist jede Warteminute wert.
Es wird ein schöner Abend hier in Kläppen, wir sitzen noch eine ganze Weile hier am Fluss.
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
Dienstag, 23.07.2013, 20. Tag
… sollte man gesehen haben – den Göta-Kanal
Gestern Abend haben wir es festlegen können, wie unser kommendes Ziel aussieht,
wohin wir fahren werden. Das Wetter in Norwegen lässt immer noch zu wünschen
übrig und so steht es schnell fest, das wir in Schweden bleiben werden. Nun ist guter Rat teuer. Nach einigen Recherchen kommen wir auf den Götakanal. Keiner von uns kennt ihn richtig und jetzt können wir ihn endlich kennen lernen.
Als wir zum Kanal unterwegs sind, ist passend zur Mittagszeit ein passendes Plätzchen auf dem Navi zu entdecken. Ein kurzer Funkspruch geht durch den Äther und schon leuchten an den 3 durch Schweden reisenden Mobilen die Blinker auf und der Waldweg wird genommen.
Gerechnet haben wir mit einem lauschigen Plätzchen, am Wasser – gefunden haben wir aber einen Wendehammer im Wald. Mehr nicht. Nicht einmal das Wasser können wir sehen …
Mittagessen können wir hier trotzdem – es klappt eben nicht immer den perfekten Platz zu finden.
Bald kommen wir an den Göta Kanal und merken plötzlich, das es nicht leicht ist mit 3 Mobilen irgendwo für alle Platz zu bekommen … so fahren wir von Platz zu Platz. Es gibt genug Stell- Camping und Schlafplätze, doch mit 3 Fahrzeugen zusammen stehen ist schwer … !
Der Göta-Kanal (auf Schwedisch Göta Kanal) ist ein Wasserweg durch den schwedischen Landesteil Götaland. Der Kanal hat eine Länge von 190,5 km, wovon die 87,3 km lange tatsächliche Kanalstrecke zwischen den fünf verbundenen Seen von 58.000 schwedischen Soldaten von Hand gegraben wurde. Zusammen mit dem Trollhätte-Kanal und dem Göta älv bildet der Göta-Kanal eine 390 km lange Wasserstraße quer durch Schweden, die einen Höhenunterschied von 91,5 m überwindet.*
Jonsboda Camping am Götakanal
Es wird immer später, doch plötzlich finden wir einen Platz, der unseren Ansprüchen genügt.
Direkt am Kanal ist lediglich ein Platz frei, im Hintergrund sind noch weitere Plätze zu haben. Carsten kommt an den Kanal und Roy, Andrea und Gina stehen mit uns im Hintergrund.
Im Göta Kanal können wir baden, direkt vor uns legen verschiedene Boote an und den lauen Sommerabend können wir schön zusammen verbringen, trinken etwas und unterhalten uns.
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
Mittwoch, 24.07.2013, 21. Tag
Heute stehen uns ca. 5 Km bevor, denn wir werden uns den kleinen Ort Töreboda ansehen.
Töreboda
Töreboda ist ein Ort in der schwedischen Provinz Västra Götalands län und der historischen Provinz Västergötland. Der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde liegt ungefähr 15 km östlich von Mariestad am Göta-Kanal und an der Eisenbahnhauptstrecke Göteborg–Stockholm. In Töreboda haben sich beim Bau dieser Bahnstrecke die von Stockholm und von Göteborg begonnenen Schienenstränge getroffen.*
Wir gehen und fahren in getrennten Gruppen in den Ort. Wir laufen, Roy und Carsten fahren mit der Familie mit dem Rad. So geht es immer am Göta Kanal entlang. Der Weg eignet sich bestens für eine Radtour. Es ist ein ordentlich befahrbarer Weg der sich immer am Kanal entlang schlängelt.
Plötzlich – wir sehen es schon von weitem – kommt uns ein Fahrgastschiff auf dem Kanal entgegen. Auf dem Weg nach Töreboda sehen wir noch so einiges. Erst einen kleinen Herz-Baum, dann eine der vielen, vielen Brücken die alle beweglich sind. Es ist interessant anzusehen, wie sie sich öffnen. Die einen fangen an zu klingeln, andere wiederum hupen wenn sie sich öffnen, um die Schiffe passieren zu lassen. Manche heben sich an, manche drehen sich ans Ufer und manche fahren auf Rollen – mit einer Zahnstange gezogen.
Immer wieder sind am Wegesrand Raststätten für Radfahrer entstanden. Hier kann man nicht nur Feuer machen, hier kann man sogar eine Nacht verbringen, oder sich bei Regen unterstellen. Die Toiletten an diesen Stationen haben wir nicht benutzen können, denn es gab dort:
zu viele Fliegen ….
die kleinste Fähre Europas
Ein Stück weiter des Wegs benutzen wir die kleinste Fähre Europas und wissen es gar nicht! Lustig ist es allemal dem Fährmann zuzusehen
… in dieser Fähre gibt es echten Handbetrieb …
Südlich vom Bahnhof können Sie den Kanal mit der Fähre Lina überqueren, Europas kleinster Fähre mit regulärem Fahrplan. Für die Überfahrt sind nur 1 SEK zu berappen.
EDIT 2020: der Link zur kleinsten Fähre Europas geht nicht mehr. Hoffentlich ist sie nicht gesunken … solltest du dort vorbeikommen, sage mal bescheid ;o) Danke!
Bald kommen wir im Ort an.
Hier sehen wir als erstes unsere Fahrradfahrer. Sie können schon Mittag essen, wir
hingegen müssen noch etwas suchen. Wir finden natürlich etwas und können sogar eine weitere Kanal-Brücke in Funktion beobachten. Diese Brücke hat sogar einen Öffnungszeiten-Plan!
Wir können noch einen kleinen Blick in den Ort werfen …
… und machen uns auf den Heimweg. Wieder geht es am Kanal entlang – zurück zu den Mobilen.
Wieder verbringen wir einen netten Abend zusammen und nutzen den Göta Kanal erneut zum Baden. Das Essen im kleinen Kaffee unseres Stellplatzes ist lecker – das Eis auch!
Ein bisschen Wehmut ist natürlich auch dabei. Heute ist unser letzter gemeinsamer Abend für diesen Urlaub. Morgen werden wir unsere Heimreise antreten, während Carsten und Roy mit ihren Familien noch eine Woche haben. Es ist noch ein netter Abend, den wir noch lange in Erinnerung behalten.
* Zitat Wikipedia