Grisslehamn, Nora, Karlstad

mit dem Wohnmobil durch Schweden

Freitag, 11.08.2017, 8. Tag

Grisslehamn

Die Sonne scheint durch den leicht bewölkten Himmel und es ist schon richtig Betrieb an der Entsorgungsstation hinter uns, so frühstücken wir im Mobil. Dann starten wir auch. Heute haben wir lediglich 140 Km zu fahren, denn unser Ziel ist Grisslehamn. Ein Campingplatz mit Marina in dem schwedischen Schärengebiet der Ostsee.

Grisslehamn ist ein Ort (tätort) am Nordende der Insel Väddö in der schwedischen Gemeinde Norrtälje, Provinz Stockholms län. Der Ort liegt an der Ostseeküste am „Ålandmeer“. Von Grisslehamn aus verkehren Fähren der Reederei Eckerö nach Eckerö auf Åland. Von Åland aus sind weitere Fährverbindungen nach Finnland und Estland möglich.*

Der überwiegende Teil der Reise geht über Autobahnen, wir kaufen unterwegs ein und tanken noch.

Grisslehamns Marina & Camping

Webseite, googlemaps

Als wir ankommen haben wir Glück. Gerade rechtzeitig ergattern wir einen von 3 freien Plätzen. Es ist schon recht voll hier. Auf dem Platz finden auch größere Mobile Stellplätze – neben uns stehen zum Wohnmobil ausgebaute Reisebusse.

Der Platz füllt sich bei 28°C sehr schnell und der Platzwart stellt schon bald am Eingang ein Schild auf:

Full alla ockuperade – Voll, alles ausgebucht

Wir sehen uns auf dem Platz um. Sehr gepflegt und auffallend ordentlich ist es hier. Der aufmerksame Platzwart hat alles im Griff und weist ankommende Fahrzeuge sofort ein. Bei guten Wetter ist es besser von unterwegs zu buchen. Wir trinken Kaffee, essen etwas und entspannen in der Sonne, die über die angrenzende Marina scheint.

Später gehen wir vom Badesteg in die Ostsee baden. Das Wasser ist nicht so kalt, doch wenn man längere Strecken schwimmen möchte spürt man die Kälte an den Schultern schon deutlich. Trotzdem ist das Bad sehr angenehm!

Zum Abend grillen wir und sehen später fern.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

mit dem Reisemobil nach Schweden
ca. 140 Kilometer, Fahrzeit ca. 2 Stunden


Samstag, 12.08.2017, 9. Tag

ein schwedischer Trödelmarkt

Den Tag beginnen wir mit einem Bad in der Ostsee. Hui, das ist vielleicht frisch! Naja, nun sind wir wenigstens richtig wach und können nach der wärmenden Dusche frühstücken. Wir sitzen gerade vor dem Mobil, als die ersten kleinen Tropfen fallen. Schnell die Markise ausgefahren, dann wird der Regen schon stärker. Es bleibt zwar warm, doch nun regnet es erst einmal …
Heute ist gleich nebenan in der Marina ein Trödelmarkt und überhaupt ist in dem ganzen Ort etwas los. Bald hört der Regen auf und wir können los.

Interessant auf dem Trödelmarkt ist, das es in Schweden scheinbar üblich ist die Waren mit dem Handy zu zahlen. An fast jedem Stand findet man die Zettel: 
BETALA MED SWISH (bezahle mit swish) und eine Handynummer.

Swish ist ein mobiles Zahlungssystem in Schweden. 
Der Dienst funktioniert über eine Smartphone-Anwendung, über die die Telefonnummer des Benutzers mit seinem Bankkonto verbunden ist und die es ermöglicht, einige Sekunden lang in Echtzeit Geld zu überweisen, bis beide Parteien eine Bestätigung erhalten.*

Im nächsten Café holen wir ganz typisch schwedisch:

Kanelbulle und Kaffee

Die Kanelbulle (von Schwedischkanel = Zimt und bulle = Schnecke/Hefeteilchen; Plural kanelbullar), eine Art Zimtschnecke, ist eine schwedischeBackwarenspezialität. Sie ist eines der bekanntesten und beliebtesten Gebäcke Schwedens und wurde in den 1920er Jahren eingeführt, als nach dem Ersten Weltkrieg die Verfügbarkeit von Backzutaten zunahm.*

Die Schweden lieben ebenfalls diese Zimtschnecke zum Kaffee. (in Deutschland ist sie u.a. bei IKEA zu bekommen) Mittlerweile scheint die Sonne wieder vom blauen Himmel und es wird auch sofort richtig warm!

Den Fähranleger und seine Hafen – Umgebung sehen wir uns noch an. Von hier fahren die Fähren nach Åland.

Åland, in Deutschland offiziell Ålandinseln, ist eine mit weitgehender politischer Autonomie ausgestattete Region Finnlands. Sie besteht aus der gleichnamigen Inselgruppe in der nördlichen Ostsee am Eingang des Bottnischen Meerbusens zwischen Schweden und dem finnischen Festland. Schwedisch ist die einzige Amtssprache der Region, die infolge einer Entscheidung des Völkerbundes aus dem Jahr 1921 als entmilitarisierte Zone zu Finnland gehört, aber ihre inneren Angelegenheiten weitgehend autonom verwaltet.*

Als wir zum Mobil kommen, können wir noch einmal Kaffee trinken. Dann gehen wir noch einmal schwimmen danach halten wir uns an den Plan für diesen Urlaub: 
Entspannen & Erholen.



Sonntag, 13.08.2017, 10. Tag

heut geht unsere Reise weiter

Regentropfen trommeln in der Nacht auf unser Dach. Als wir aufstehen regnet es nicht mehr und wir gehen wieder zum Badesteg und schwimmen eine kleine Runde, denn es ist kalt im Wasser. Wir können vor dem Mobil frühstücken, denn die Temperaturen lassen es zu. Noch. Der Blick in die Wetter-App zeigt, das es ab heute in Grisslehamn gar nicht mehr so sommerlich sein soll. Wir entschließen uns heute abzureisen. Pro Nacht bezahlen wir 20,-€, entsorgen das Grauwasser und versorgen uns gleichzeitig mit Frischwasser. Dann starten wir.

In einem Campingkatalog haben wir einen Platz gefunden, der direkt an einem See liegt und noch geöffnet hat. Auch die Wetter-App gibt ihre Zustimmung zum neuen Platz. Viele Campingplätze in Schweden schließen um den 10.08. Dann ist die Sommersaison beendet …

Die Scheibenwischer haben viel zu tun unterwegs. Irgendwann, als noch 78 Km bis zum Ziel auf dem Navi stehen, klart es auf. Als wir ankommen sieht das Wetter schon richtig gut aus.

Nora Camping

Webseite, googlemaps

Nach nur einer Stunde haben wir fast komplett blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Der Campingplatz macht einen ordentlichen, gepflegten Eindruck. Große, gerade Plätze und eine sehr schöne Aussicht zeichnen den Platz aus. Es gibt lediglich zu wenig sanitäre Anlagen, wenn der Platz voll ist. Das Wetter nutzen wir und trinken einen Kaffee vor dem Mobil – in der Sonne ist es wunderbar.

Jetzt können wir den Platz erkunden und auch einen Blick in die Umgebung werfen.

Als wir zum Mobil zurückkehren, urlauben wir noch ein bisschen und bald gibt es Abendbrot. Immer mehr Raben und Krähen versammeln sich um unser Mobil, sobald der Grill warm wird und die ersten Teller auf den Tisch kommen. Ich verscheuche sie. 

Während ich am Grill stehe, kommen die Vögel wieder und sie kommen schon bis an den Tisch.

… seit 5 Minuten verscheuche ich Vögel und während des Essens renne ich nur 2x hinter den Vögeln her … 

Der Ort Nora, so lesen wir am Abend, hat einige Sehenswürdigkeiten. Mal sehen, was wir morgen davon ansehen können – auf jeden Fall werden wir das legendäre Eis genießen!
Nora Eis

Wir haben guten SAT Empfang und sehen noch fern, als die Sonne untergegangen ist.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

mit dem Reisemobil durch Schweden
ca. 290 Kilometer, Fahrzeit ca. 4 Stunden


Montag, 14.08.2017, 11. Tag

der Besuch des Örtchens Nora

Ausgeschlafen! Hoho, heut haben wir ja lange geschlafen! Das ist aber gar nicht so schlimm, denn bis 10°°Uhr war es nebelig und so haben wir gar nichts verpasst. Nach dem Frühstück passt das Wetter und los gehts.

mit dem Wohnmobil in Schweden

Bis nach Nora ist es nicht weit. Wunderbar lässt sich die Uferpromenade nutzen und schon bald können wir in die Storgatan abbiegen. Am Eiscafé gehen wir vorerst vorbei und kommen zum Trödelmarkt in einer alten Scheune.

Das sehn wir uns an und stehen plötzlich auf dem Marktplatz des Ortes vor der Kirche. Hier befindet sich auch ein über 100 Jahre alte Haus einer reichen Familie, welches man sich sonst ansehen kann – heute aber scheinbar nicht – es ist geschlossen.

Wir gehen noch ein Stück durch die Altstadt und sind von der Stimmung und den Häusern angetan.

Wir kommen zum Eisenbahnmuseum, doch es erinnert mehr an einen Parkplatz für alte Eisenbahnwagons und Triebwagen. Hier sieht es mehr aus, als wäre ein stillgelegter Bahnhof als Parkplatz nutzen …

die berühmte Eisdiele in Nora

Das Personal ist sehr nett, als ich versuche auf Schwedisch zu bestellen. … was heißt versuche – es klappt! … mit wenigen Fehlern zwar, die meist der Aussprache geschuldet sind, aber es geht überraschend gut!

Dann kommt das Eis. Es ist echt ein interessanter Geschmack: Karamellcreme mit salzigen Erdnüssen!

Karamell (alternative Schreibweise: Karamel oder Caramel) ist eine durch starkes, trockenes Erhitzen erzeugte Mischung aus geschmolzenem Zucker und seinen oxidierten und kondensierten Reaktionsprodukten. Je nach Temperatur verfärbt er sich dabei goldgelb bis tiefbraun und entwickelt das typische Röstaroma (Karamellgeruch). Karamell schmeckt, je nach Röstungsgrad, süß bis bitter.*

Auch hier sind die Rabenvögel in Massen vertreten. Kaum wird ein Tisch verlassen stürzen die Vögel auf die Reste. Die Enten am See Norasjön sind viel friedlicher und bei weitem angenehmer…

Den Nachmittag verbringen wir am Strand, die Wassertemperatur beträgt 18°C, zum Abend grillen wir.



Dienstag, 15.08.2017, 12. Tag

Gegen 9°° Uhr starten wir heute in Nora und fahren noch einmal nach Örebro. Hier gibt es ein Wasserschloss.

Örebro ist eine Stadt in der schwedischen Provinz Örebro län und der historischen Provinz Närke. Sie ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde.* 

Das möchten wir uns ansehen und fahren in die Stadt. Für 10 SKR, ca. 1,-€ kann man für 30 Minuten parken. 

Örebro

Wir gehen um das Schloss herum. Es ist beeindruckend und befindet sich in einem guten Erhaltungszustand. Viel Kunst ist hier zu betrachten – das ist auch interessant!

Das Schloss Örebro (schwedisch Örebro slott) ist eine auf einer Insel im Fluss Svartån gelegene Burg in der schwedischen Stadt Örebro, deren Anfänge im 13. Jahrhundert liegen und die ihr heutiges Aussehen im 19. Jahrhundert erhielt.*

Eine interessante Stadt ist es auf jeden Fall. Die Einkaufsstraßen sind lang und voller kleiner Geschäfte. Sicherlich kommen wir noch einmal wieder, denn dieser Ort hat einen bleibenden Eindruck bei hinterlassen.

EDIT 2021: im Winter 2021 sind wir wieder in Örebro unterwegs. Unsere Wintertour führt uns wieder in den Ort.

Weiter geht es nach Karlstad, hier haben wir den nächsten Platz für uns gefunden. Direkt am Vänernsee liegt der

First Camp Karlstad

Webseite, googlemaps

Das Wetter ist gut und wir stehen fast an der gleichen Stelle wie im letzten Jahr bei den Plätzen ohne Strom.

Das Wetter passt perfekt, so geht es an den See. Baden kostet etwas Überwindung, denn die Temperatur des Wassers des größten See’s der EU ist ca. 15° – 17°C. 

Der Vänern liegt 44 Meter über dem Meeresspiegel und hat eine mittlere Tiefe von 27 m; seine größte Tiefe beträgt 106 m. Er besitzt ein Volumen von 153 km³ und seine Küstenlinie beträgt ca. 2000 km.*

Da dauert es ein bisschen, bis man drin ist … aber dann geht es :o)

Am späten Nachmittag ziehen Wolken auf und wir kehren zum Mobil zurück. Hier wird der Grill angeheizt und der Einkauf von heute – ein 1,3 kg Flintstek – kommt auf den Rost. Dazu gibt es Salat einen Weißwein.

Den Tag schließen wir mit einem Spaziergang über den Platz ab. Voll ist es nicht mehr doch ein paar interessante Dinge lassen sich immer entdecken …

Regen ist angesagt für die Nacht und langsam geht es mit ganz kleinen Tropfen los. Später beginnt ein Dauerregen, der die ganze Nacht andauern wird.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

mit dem Wohnmobil in Schweden unterwegs
ca. 120 Kilometer, Fahrzeit ca. 1,5 Stunden

* Zitat Wikipedia