Castle of Mey, Dunnet Head, Gairloch

mit dem Reisemobil durch Schottland

Dienstag, 10.07.2012, 10. Tag

Heute werden wir uns ein Castle ansehen. Ausgesucht haben wir uns das 

Castle of Mey

Hier verbrachte Queen Mam ihre Kindheit. Ein herrliches, sehr gut erhaltenes Castle.

Ein Castle ist (englisch für „Burg“ und „Rochieren“) ist der Beiname zahlreicher Gebäude im englischsprachigen Raum.*

Leider ist es verboten im Castle zu fotografieren.

Als wir aus dem Castle kommen, gibt es einen englischen Tea (schwarzer Tee) und für jeden von uns eine Suppe. (Karotten – Koriander und Kohl-Speck)

Castle of Mey, Queen Mam, Schottland

Das Ambiente hat gepasst und es hat sehr gut geschmeckt.

Hier gibt es unwahrscheinlich viele Castle´s, doch dieses ist in der Tat sehr empfehlenswert! Ich denke auch, das man sich eines aussuchen kann und dieses eben mit viel Zeit erleben sollte. 

Schon nach kurzer Zeit geht es zum geographisch nördlichsten Punkt der Insel

Dunnet Head

Dunnet Head ist eine Halbinsel an der Nordostküste Schottlands und bildet den nördlichsten Punkt des britischen Festlandes.*

Es ist ein langer Weg zum Ziel. Oft schnurgerade, über viele Berge und hin und wieder sehr scharfen Kurven kommen wir zum Ziel.

mit dem Wohnmobil nach Dunnet Head

Hier steht auch ein Leuchtturm, das “ Dunnet Head lighthouse“ und es gibt einen „View-Point“. 

Auf Dunnet Head steht seit 1831 ein Leuchtturm. Über den Pentland Firth kann man zu den Orkney-Inseln hinüber schauen.*

Leider haben wir Nieselregen und es ist dadurch sehr Trübe, so das man nicht sehr weit sehen kann.

Der Wind ist recht kalt und so können wir uns im Auto wieder aufwärmen, während wir zurück und weiter nach Westen fahren. … und das ist eine Fahrt! Atemberaubende Natur liegt hier rechts und links direkt an der Straße. Die Straße, auch eine Single Road, zieht sich an der Küste entlang, führt über alte, enge Brücken, kurvenreich durch Schluchten und bietet immer wieder beeindruckende Aussichten auf den Atlantik und dessen Steilküsten.

Das Wetter ist ebenso typisch, wie die Landschaft. Klar, der Linksverkehr ist immer wieder eine Herausforderung, wenn man allein auf der Straße ist … ich tendiere nach ein, zwei Kurven gern nach rechts …

hier habe ich die Strecke markiert

Natur pur

Auch hervorragende Einblicke ins Landesinnere werden geboten. Die Hügel hier sind nur von niederen Pflanzen bewachsen und jeder Hügel ist zu erkennen. Man sieht meilenweit die Straße, die sich malerisch durch die Natur schlängelt. Selten kommt Gegenverkehr. Hier oben in Schottland, wo die einzige West-Ostverbindung über eine einspurige Straße geregelt wird, kann es nicht viel Verkehr geben! Was passiert hier eigentlich im Winter?  ?
Wird der Schnee hier geräumt – bleibt er liegen? Meilenweit steht hier nicht einmal ein Haus …

Abwechslungsreicher kann eine Strecke kaum sein! Immer wieder kommt die Küste in Sicht, malerische Inseln säumen die Steilküste und kurz danach geht es über Serpentinen die Berge hoch, wo nur noch Gras und kleine Büsche wachsen. Hier oben findet der Blick nur Himmel, Berge, Seen und die Straße, die sich durch die einmalige Naturbergwelt schlängelt. Einmal sind die Berge felsig und steinig, ein anderes Mal sind es einfach grüne Hügel. Die Bergkuppen wurden bei unserer Fahrt durch Wolken verborgen. Ein bisschen Nieselregen hatten wir, größtenteils blieb es heute bewölkt und trocken. Verkehr gibt es hier weiterhin nur sehr wenig, durch die Berge führt immer noch die „Single Road Track“.

Der Verbrauch jedoch -huijuijui- der geht hoch! Kommt es von den Steigungen (13%) oder den scharfen Kurven vor denen man abbremst, um wieder zu beschleunigen – wer weiß. Das Fahren mit dem Benz jedenfalls macht großen Spaß.

Cattle grid

Nach einem Schild „Cattle grid“ ist in die Straße ein Metallgitter eingelassen. Hier wird wirkungsvoll verhindert, das die Schafe die Straße nutzen können, um zu flüchten. Manchmal ist es ein fürchterlicher Krach, manchmal ganz ruhig, wenn man darüber fährt.

Ein Viehgitter oder Weiderost ist eine bodengleich angeordnete Viehsperre, die sich vorzugsweise auf häufiger befahrenen Wirtschaftswegen oder Straßen befindet, die durch ein Weideareal führen. Sie dient als Alternative für die ansonsten bei jeder Durchfahrt zu öffnenden und zu schließenden Viehgatter. Die Vorrichtung verhindert, dass Weidetiere wie Rinder oder Schafe, aber auch andere Huftiere, beispielsweise in Wildparks, ein eingehegtes, durch Hecken Mauern oder Zäune umschlossenes Gebiet über die Wege, die durch die Einfriedung führen,  verlassen oder betreten können.*

Schafe liegen, laufen und stehen an, auf und neben der Straße. Wir müssen auf unserer heutigen Tour öfter wegen den Schafen bremsen und anhalten, als auf einer der Ausweichstellen für den Gegenverkehr.

Der ADAC Campingplatzführer empfiehlt uns auf Abfrage den 

Sango Sans Caravan

Webseite, googlemaps

Hier sind verschiedene Strände, tolle Aussichten (manchmal sogar Wale) und Smoo Cave – die Höhle. Leider -aus persönlichen Gründen- haben wir diese Höhle nicht besucht. Aus Gesprächen mit einigen Besuchern würde ich es jedem Reisenden aber wirklich empfehlen!

Smoo Cave ist eine Meeres- und Süßwasserhöhle östlich von Durness in der Grafschaft Sutherland an der Nordküste der schottischen Highlands. Ihr innerer Teil ist eine Karsthöhle aus dem Kalkstein der Durness Gruppe. Das altnordische Wort „Sumvya“, von dem sich Smoo ableitet, bedeutet „Bachtal“ oder „Spalte“.*

Der Stellplatz kostet 16,70 £ und hat viele Stellplätze. Wir haben Glück und können direkt aufs Meer sehen.

Das Wetter hat heute zum ersten Mal die Sonne scheinen lassen. Das macht die atemberaubende Landschaft noch schöner!

Am Abend haben wir auf diesem Platz ein Erlebnis der besonderen Art:
Irgendwo spielt ein Dudelsack. Deutlich ist er über das gesamte Areal zu hören, doch entdecken kann man den Spieler einfach nicht.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 160 Kilometer, Fahrzeit ca. 3 Stunden


Mittwoch, 11.07.2012, 11. Tag

Heute Morgen haben wir den gleichen herrlichen Blick auf den Atlantik, den wir schon gestern Abend hatten. Es ist fantastisch, beim Frühstück den Wellen zuzusehen, den Blick über das Meer schweifen zu lassen. Es sieht Super aus, doch leider sind die Temperaturen weit jenseits der Badegrenze … Wale sind auch nicht zu sehen ?

Unser heutiges Ziel ist

Gairloch

Gairloch (schottisch-gälisch: Geàrrloch) ist ein Ort an der Nordwestküste von Schottland. Der Ort am Ufer von Loch Gairloch ist ein beliebter Sommer-Fremdenverkehrsort. Er bietet neben Bade- und Wandermöglichkeiten auch einen Golfplatz und ein kleines Museum. Zahlreiche kleine Seen in der Umgebung sind beliebte Ziele von Forellen-Fischern.*

Das sind ca. 200 Km quer durch die schottischen Highlands. Das ist so fantastisch, man kann es nicht beschreiben. Ich bin auch überzeugt, die Bilder können nicht annähernd die Eindrücke vermitteln, die man hier oben bekommt. Heute halten wir an Torfstechplatz an.

Torfstich oder Torfstechen wird der obertägige Abbau von Torf bezeichnet. Dieses organische Material, das in Mooren durch beginnende Inkohlung aus abgestorbenen Pflanzen entsteht, dient als niederenergetischer Brennstoff, zur Verbesserung der Bodendurchlüftung im Gartenbau und in geringem Umfang auch zur Herstellung von Textilfasern und für medizinische Heilzwecke.*

Am schönsten ist es, wenn am Straßenrand plötzlich ein Wasserfall oder die Ruine einer ehemaligen Burg zu bestaunen ist. Immer ist an Parkplätze gedacht, wir haben keine Ruine gefunden, die man nicht besichtigen kann. 
(Einschränkungen durch Baufälligkeit sind dabei selbstverständlich Normal!)

Oft halten wir an, sehen einfach aus dem Fenster (denn es ist windig und frisch) oder gehen ein Stück. Immer werden es ein oder zwei Fotos, manchmal eine Pause oder ein Spaziergang.

… so viel Natur …

Hier klappt es, hier kann man sich tatsächlich „treiben lassen„.
Diese Reiseform habe ich im Forum kennen gelernt. Nicht wenige Reisemobilisten mögen diese Art des Urlaubs. Hier in Schottland kann man sich tatsächlich darauf einlassen. Es liegen zwischen den meisten Campingplätzen höchstens 30 Km. Die ADAC Campingplatzführer App kennt einige von den Plätzen, Tom Tom (unser treuer Reisebegleiter) kennt leider nur viel zu wenig …

Alle Plätze haben im Vorfeld Hinweisschilder, die meisten sieht man auch gleich von der Straße. Die größten Unterschiede der Plätze liegen in den sanitären Anlagen. Für die Nacht mit einem Mobil und zwei Personen zahlen wir zwischen 25,- und 15,-£, das sind zwischen ca. 30,- und 18,-€ für die Nacht. Meist ist der Strom, immer Ver- und Entsorgung und die Benutzung der sanitären Anlagen inklusive. An- oder Abreisezeiten sind in der Regel egal. 
Frei stehen kann zum Problem werden. Die meisten Möglichkeiten hierzu sind schon im Vorfeld durch verschlossene Zäune ausgeschlossen. Parkplätze sind oft durch Übernachtungsverbote gekennzeichnet. (not overnight parking) Es lassen sich aber bestimmt einige (Park) Plätze finden, auf denen man schlafen kann, ohne die Campingplatzbesitzer der Region zu bezahlen.   
… wir haben darauf verzichtet und zahlen für die Tourismusangebote ?

wir brauchen Treibstoff

Es ist gegen 15:30 Uhr, als wir in Gairloch einfahren. Dringend brauchen wir eine Tankstelle. Keine Angst für alle, die auch eine Reise hier her planen, es gibt genug Tankstellen, nie gab es Probleme! Manchmal sehen, vor allem ältere Tankwarte, unsere Visa Karte komisch an. Einer telefonierte sogar mit der Zentrale und gab die Nummern durch, um uns dann händisch eine Quittung auszustellen. Diesmal hoffen wir jedoch den Treibstoff etwas günstiger zu bekommen, als auf einer Highlandroad. Die Preise unterscheiden sich aber nicht von denen in einer Stadt – es ist überall deutlich teurer als in der Heimat.

Heute zahlen wir 1,46£ für einen Liter Diesel. (das sind 1,80 € – der Liter ist hier 0,40 € teurer als in Deutschland)

Gairloch Caravan Park

Webseite, googlemaps

Den Campingplatz sehen wir schon, als wir vom Berg in die Stadt fahren. Ein wunderbarer Blick über den Ort, der sich idyllisch am Wasser entlang zieht.

Hier zahlen wir 15,70 £, nehmen aber keinen Strom. Die Sonne scheint sogar als wir auf unseren Stellplatz fahren und so kommt es, das wir draußen ein Eis gehen. Es wird ein leckeres Eis! Es kommt direkt aus der Region und hier in Schottland ist tatsächlich Icecream im Becher. Sehr cremig, wenig gefroren. Dann gehen wir durch Gairloch. 
In einem Studentencafe sitzen wir auf der Terrasse und trinken eine Tasse Kaffee und essen – tja – was ist es denn? 

Bei der Bestellung dachten wir es wäre Kuchen. Es schmeckt lecker, ist gebacken, 5 – 8 cm hoch und in einem der beiden Stücke ist Käse eingebacken. Das macht natürlich ordentlich satt! Das andere Stück ist mit Zimt überstreut. ?

Kurz danach geht es durch die Stadt. In die Läden müssen wir einfach hineinsehen. So stehen wir plötzlich in einem Surferladen. Was es hier alles gibt, kann man kaum glauben! Bis in den Hafen spazieren wir und finden unterwegs die „Bank of Scotland“, denn auch im Vorzeigeland der Kreditkarten ist es gar nicht so schlecht Bargeld dabei zu haben. 

Zum Abendbrot grillen/backen wir Kartoffelecken, dazu gibt es Champignons und Ei.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 220 Kilometer, Fahrzeit ca. 4 Stunden

Für Morgen planen wir erst den Leuchtturm anzusehen, der hier 8 Km entfernt steht,
dann kommen wir zum Loch Ness, um nach Nessie Ausschau zuhalten …

* Zitat Wikipedia