die Mosel, Weingut Feiten, Trier


Donnerstag, 15. Okt 2020

Die Nacht war wieder ruhig und wir konnten schön ausschlafen. Heute werden wir weiterreisen und haben uns entschieden an der Mosel entlang zu fahren. Doch zu erst frühstücken wir im Mobil und sehen über den Platz auf das schlechte Wetter …

Leider wird das Wetter heute nicht besser werden, doch ääh – das wissen wir ja jetzt noch nicht. Schnell sind wir startbereit und fahren los.

Niesel und oft starker Regen begleitet uns auf der Fahrt. Naja, was will man machen? Es sieht trotzdem herrlich aus. Auf der einen Seite die Weinberge, auf der anderen Seite die Mosel, die Straße nicht voll – was will man mehr. So kommen wir gut durch und die etwa 90 Kilometer, von denen wir nur die ersten direkt an der Mosel bleiben.

Die Umleitung einer Baustelle auf der Moselstraße bei Zell leitet uns über einen Weinberg und dieser Weg beschert uns einen wunderschönen Ausblick über die Mosel. Diese Pause können wir uns locker gönnen, denn Zeit haben wir heute wirklich genug.

Stellplatz am Weingut Feiten

Webseite, googlemaps

Dann kommen wir zum Weingut Feiten. Hier habe ich telefonisch 3 Plätze gebucht. Das klappte gut, doch da bei unserer Anreise kein Ansprechpartner vor Ort ist, ist es ein wenig kaotisch. So stellen wir uns einfach auf einen der für uns freien Plätze.

Gerade sind wir fertig – da beginnt der Regen … So. Also essen wir erst einmal zu Mittag und sehen ein bisschen fern. Mittlerweile war auch der Platzchef bei uns und wir konnten alles klären. Morgen stellen wir uns noch einmal um. Dann nehme ich die Räder vom Auto.

An der Mosel entlang geht es nun in Richtung zu der Moselbrücke von Longuich.

Longuich ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße an. Der Ort liegt am rechten Moselufer im moselfränkischen Sprachraum.*

Wir sehen uns den Ort an, finden auch den Busbahnhof und sehen uns schon an, wann Busse nach Trier fahren. Auch die alte Burg finden wir schnell und sehen uns hier kurz um.

die Bayern kommen!

Als wir zum Platz zurückkommen, stehen schon Irene und Franz auf dem Platz und der Platzwart unterhält sich schon mit ihnen. … sie sind einen Tag zu früh dran, doch es lässt sich alles regeln und wir gehen in die Straußenwirtschaft am Platz.

Eine Straußwirtschaft ist ein von Winzern und Weinbauern saisonal oder tageweise geöffneter Gastbetrieb, in dem die Erzeuger zu bestimmten Zeiten ihren selbsterzeugten Wein direkt vermarkten. In Straußwirtschaften werden oft auch kleinere zum Wein passende Tellergerichte gereicht. Eine geöffnete Straußwirtschaft ist an einem ausgesteckten Zweig, Besen, Kranz oder einem ähnlichen zeichenartig aufgestellten Utensil zu erkennen. Darauf bezieht sich auch die österreichische Bezeichnung „ausg’steckt“ für die Öffnungszeiten des Gastbetriebs.*

Wir haben einen richtig schönen Abend, reden viel, trinken lecken Wein und essen sehr leckeren Flammkuchen hier im Weingut. Dann gehen wir in die Mobile.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 100 Kilometer, Fahrzeit ca. 2,5 Stunden


Freitag, 16. Okt 2020

Auf diesem Stellplatz herrscht eine wunderbare Ruhe, wir haben richtig gut geschlafen. Gerade als wir unser Frühstück fertig haben hupt es vor der Tür, wie verrückt. Aha – so hört es sich an, wenn der Brötchenwagen kommt … wir essen ja schon 😉

Plätze tauschen

Nach dem Frühstück können wir unseren Platz tauschen und fahren noch einmal zu der sehr gut angelegten Ver- und Entsorgung des Platzes.

Franz kann sich auf seinen Platz stellen und als wir fertig sind, gehen wir gemeinsam in den Ort. Wir können an der Mosel entlang gehen und auf den Weinberg auf der anderen Seite sehen.

Bald kommen wir in den Ort und sehen uns gemeinsam ein wenig um. Hier ist tatsächlich nicht so viel los – Longuich es ist eben ein Dorf. Als wir uns auf den Rückweg machen, kommt schon eine Meldung von Tini und Niko – sie sind auch gerade angekommen.

Gut, nun sind alle von unserem kleinem Treffen zusammengekommen. Niko hat einen Gasheizer mitgebracht. Der macht unsere Unterhaltung natürlich deutlich angenehmer. Wir sitzen etwas Windgeschützt zwischen den Mobilen, heizen die Luft und trinken Glühwein.

… während wir uns so angeregt unterhalten – jeder hat viel Neues zu berichten – kommt plötzlich die Sonne heraus. Doch wirklich wärmer wird es leider nicht. Die Temperaturen bleiben einstellig.

Zu den vielen anderen Themen der Welt und vor allem nicht ausgeführter Reisen usw. mischt sich nun aber immer wieder ein an Wichtigkeit zunehmendes Thema – wir haben alle Hunger! Wie gut, das wir uns an einer Straußenwirtschaft getroffen haben …

Abendbrot

17°° Uhr öffnet die Wirtschaft und schon sitzen wir in dem, ebenfalls durch Terrassenheizer beheizten großem Zelt. Bevor wir das Essen bestellen, wählen wir natürlich Wein aus dem Weingut. … und der schmeckt wirklich richtig lecker.

Nun lösen sich auch noch die Zungen und wir können uns mehr und mehr unterhalten. Wir finden mit Hilfe der freundlichen Bedienung auch einen Abfahrtort und -termin für den Bus morgen nach Trier. Trier ist 20 Km entfernt und für diese Strecke nehmen wir den Bus.

Wir bestellen Zwiebelkuchen und Flammkuchen – einige habe ich im Foto festgehalten.

Wir sitzen eine ganze Zeit in der Wirtschaft und am Abend, als jeder in sein Mobil geht, freuen wir uns auf unseren morgigen Tag … wir wollen ja nach Trier.



Samstag, 17. Okt 2020

Wieder haben wir gut geschlafen. Liegt es am Wein oder an der Ruhe des Platzes? Ich denke, es liegt an beidem ein bisschen. Die Wolken hängen morgens in den Bergen fest und bilden so einen Hochnebel. Wir frühstücken im Mobil, denn es waren heute Nacht 5°C. Eine kurze Nachricht von Franz erreicht uns: „Ich komme nicht mit, habe mich gestern Abend etwas verkühlt – mir geht es nicht so gut – wir wünschen euch viel Spaß!
Schade.

Trier – wir vier kommen!

So ziehen wir mit Tini und Niko alleine los, kommen zur Bushaltestelle an der Landstraße53. Wir laufen dorthin und kommen über die Moselbrücke von Longuich,
sie verfügt als eine der wenigen Brücken in Deutschland noch über ein Zollhäuschen.*

Die Fahrt nach Trier kostet uns mit dem Bus 4,10 € pro Person. Natürlich fahren wir nicht direkt nach Trier, sondern lernen auch sämtliche vor Orte kurz kennen.

Das ist nicht so schlimm , sehen wir mal was hier auf den Dörfern los ist … mit dem Bus können wir auch die vielen geplanten Einkäufe zum Stellplatz zurückbringen. Nach etwa einer halben Stunde schaffen wir die 20 Km und landen in

Trier

Wir sind in der ältesten Stadt Deutschlands! … sagt man so

Trier (französisch Trèves, luxemburgisch Tréier) (lat. Augusta Treverorum) ist eine kreisfreie Stadt im Westen des Landes Rheinland-Pfalz. Die Stadt wurde vor mehr als 2000 Jahren unter dem Namen Augusta Treverorum (ab der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Treveris) gegründet und beansprucht den Titel der ältesten Stadt Deutschlands für sich. Trier beruft sich hierbei auf die längste Geschichte als bereits von den Römern anerkannte Stadt, im Gegensatz zu einer Siedlung oder einem Heerlager.*

Der Bus hält am Porta Nigra das unverkennbar – schon beim ersten Blick – an römische Bauten erinnert. Am Tor vorbei gehen wir in die Stadt.

Die Porta Nigra (lateinisch für „Schwarzes Tor“) ist ein ab 170 n. Chr. errichtetes früheres römisches Stadttor am Porta-Nigra-Platz und Wahrzeichen der Stadt Trier. Der Name Porta Nigra stammt aus dem Mittelalter. Die Einwohner Triers bezeichnen das Tor meist nur als „Porta“. Seit 1986 ist die Porta Nigra Teil des UNESCO-Welterbes in Trier. Des Weiteren ist sie ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention. Die Porta Nigra ist das besterhaltene römische Stadttor Deutschlands.*

Endlich Geschäfte – da freuen sich die Frauen aber! Niko und ich – wir freuen uns auch.

der Dom in Trier

Plötzlich, nachdem wir mitten in der Einkaufsstraße abgebogen sind, stehen wir vor dem Dom.

Die Hohe Domkirche St. Peter zu Trier ist die älteste Bischofskirche Deutschlands und die Mutterkirche des Bistums Trier. Mit einer Länge von 112,5 Metern und einer Breite von 41 Metern ist das Bauwerk das größte Kirchengebäude der Stadt Trier und ein bedeutendes Zeugnis abendländischer sakraler Baukunst.*

Wir gehen hinein. Ich selbst habe mit der Kirche wenig im Sinn. Zum Einen konnte und wollte mir niemand den kirchlichen Glauben vermitteln, zum Anderen muss ich nicht unbedingt in Trier in einen Dom gehen – ich gehe auch in Brandenburg nicht in den Dom oder eine Kirche. Naja – hier ist es eine Ausnahme, es handelt sich immerhin um eine Sehenswürdigkeit der Stadt Trier. Ich habe mal Fotos gemacht …

Als wir aus dem Dom kommen, gehts weiter durch durch die Einkaufsstraßen Triers. Während dieser Schlenderei bessert sich das Wetter und der Himmel wird langsam wolkenfreier und blauer. Damit wird es auch endlich wärmer.

Natürlich steht Trier auch für das Geburtshaus von Karl Marx. Und natürlich sehen wir uns auch dieses Haus an. Mir reicht es aber auch dieses Haus von aussen zu sehen, denn während meiner gesamten Jugend in der DDR habe ich von diesem Mann gehört – das reicht mir bis heute.

Karl Marx Haus

Dann geht es zurück und bei mittlerweile bestem Wetter kommen wir am Marktplatz vorbei. Hier sieht man eine schöne, alte Häuserfassade und auch Marktstände sind heute aufgebaut. Es wird auch immer voller in der Stadt – langsam ist Mittagszeit!

Schon bei der Ankunft in Trier haben wir einen Laden der „Hans im Glück“ Kette gefunden. Wir konnten keinen Platz reservieren, das ging noch nicht und nun gehen wir auf gut Glück dorthin zurück.

Hans im Glück

bei googlemaps bewertet

Hui – das war ja wieder lecker! Unsere Frauen sind schon wieder in den Läden unterwegs und Niko und ich, wir holen uns ein Eis und einen Kaffee in einem Eiscafé. Na klar, was soll man auch sonst hier holen ;o)

Irgendwann ist es geschafft, der Bus fährt bald ab und schnell sind wir wieder unterwegs zum Stellplatz. Wiederum nach einer halben Stunde hält der – ausser uns – leere Bus an der Moselbrücke.

Wir gehen zu Fuß zum Stellplatz und berichten Irene und Franz von unserer Tour heute. Franz geht es wieder gut. Nach einem Moment Ruhe gehen wir in die Straußenwirtschaft Feiten, trinken Wein und essen eine Kleinigkeit, heute überwiegt der Zwiebelkuchen.

Na das war ja ein anstrengender Tag – da werden wir heut nicht mehr so lange machen und sind auch bald in den Mobilen verschwunden.



Sonntag, 18. Okt 2020

Der Morgen ist gewohnt frisch. Es ist noch ruhig auf dem Platz, ich stehe schon draußen und mache diese Morgenaufnahmen. Heute werden wir uns die römische Villa ansehen.

Mittlerweile ist es 10:30 Uhr geworden und wir starten zum nahegelegenen Ziel. Es geht durch den Ort und dann durch die Natur, auf dem alten „Römerpfad“.

In den Weinbergen steht noch heute ein kleiner Teil der römischen

Villa Urbana in Longuich

Die Villa Urbana in Longuich ist eine römische Villa urbana, die an der Stelle einer älteren Villa rustica errichtet worden war. Teile der Villa wurden in Longuich/Mosel an der „Römischen Weinstraße“ ausgegraben und rekonstruiert. Die Villa wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. erbaut und hatte eine Ausdehnung von 110 mal 28 Metern. Aufgrund ihrer Größe und der Ausstattung wird angenommen, dass sie als Alterssitz eines höheren Beamten aus dem nahen Augusta Treverorum (Trier) diente.*

Interessant. Schade, das der Rest der Villa nicht wieder aufgebaut wurde. es wäre sicher beeindruckend, hier einmal die komplette Villa mit immerhin 110 m Länge anzusehen. Wir sind schon auf dem Weg zurück zum Stellplatz, denn heute ist schon der Abreisetag …

Als wir am Stellplatz ankommen, ist es schon fast 12°° Uhr (also Abreisezeit).
Immernoch gibt es viel zu erzählen, doch irgendwann müssen Irene & Franz und Tini & Niko nach Hause fahren. Neue Verabredungen werden getroffen und nun stehen wir allein hier.

wir haben noch einen Tag länger gebucht

Die plötzlich gewonnene Ruhe (nein, ist nicht böse gemeint) nutzen wir und entspannen ein bisschen. Dann starte ich noch einmal mit dem Rad entlang der Mosel Richtung Mehring.

Zwischendurch kann ich mir eine Wasserskianlage ansehen. Interessant, doch hier fährt man mit eigener Ausrüstung. An der nächsten Brücke überquere ich die Mosel und fahre auf der anderen Uferseite zurück. HIer kann ich einen Blick auf den Stellplatz werfen.

Heute machen wir nichts mehr, nur noch Urlaub. Resteessen und fernsehen, lesen und Reisebericht schreiben …



Montag, 19. Okt 2020

Wir konnten wieder gut schlafen. Wie gewohnt ist es sehr ruhig auf dem Platz.

Heute haben wir geplant nach Schweich zu fahren. Durch Schweich sind wir mit dem Bus (nach Trier) gefahren und es sah ganz interessant aus.

Schweich (von kelt. Soiacum) ist eine Stadt an der Mittelmosel im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz im moselfränkischenSprachraum. Schweich ist der Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße, der die Stadt und 18 eigenständige Ortsgemeinden angehören. Ein Stadtteil von Schweich ist Issel. Schweich ist gemäß Landesplanung als Grundzentrumausgewiesen.*

Nach dem Frühstück ist das Wetter deutlich besser geworden, die Fahrräder stehen bereit und gleich kann es losgehen!

Sehr weit ist Schweich nicht entfernt, so können wir ganz entspannt losradeln. An der Mosel (jedenfalls hier) sind die Radwege gut ausgebaut, sie verlaufen rechts oder links der Mosel und sind gut gut zu fahren. Es ist noch recht frisch … 8°C.

Dann kommen wir zur Brücke, fahren über die Mosel und erreichen

Schweich

Die Fahrräder stellen wir vor einer Apotheke ab und wollen den Ort zu Fuß erkunden …
Das ist jedoch gar nicht so leicht – kurz gesagt – hier ist ist irgendwie nichts los. Die wenigen Läden sind zum Teil geschlossen und Optiker, Versicherungen, Orthopäden oder Apotheken interessieren nicht einmal Kerstin ;o) Am „Stefan-Andres-Brunnen“, der nicht einmal eine Erwähnung irgendwo findet, kehren wir um und radeln wieder zurück.

Die Fahrradwege entlang der Mosel sind nicht nur gut ausgebaut – sie sind auch gut beschildert. Allerdings fehlt jegliche Beleuchtung. solltest du Abends unterwegs sein wollen, dann bedenke das bitte!

Franziskus

Wir fahren an unserem Stellplatz vorbei und bleiben auf dem Weg entlang der Mosel. Da kommen wir an einer kleinen Statur vorbei.

Nach etwa 2,5 Km kann ich Kerstin einen Wasserskipark zeigen – mein neues Hobby. Hier kann sie sich einmal ein Bild machen, was es bedeutet mit einem Wakeboard zu fahren.

Ein Stück fahren wir noch weiter, dann drehen wir um und kehren zum Stellplatz zurück. Hier machen wir wieder einmal Urlaub, oder wie man auch sagen kann – NIX!
Das kuriose am Nichtstun ist, das man gar nicht genau sagen kann, wann man fertig ist …

Da das Wetter gerade gut passt, kann die Drohne einmal die Umgebung zeigen. Es ist echt eine wunderschöne Gegend hier. Tja – sieh sie dir einmal an!

Auf einmal ist es Abend geworden und als um 17°° Uhr der Weinverkauf startet, stehen wir schon bereit und erweitern auch hier unseren Weinvorrat. Zum Abendbrot haben wir uns heute für Fisch entschieden. Lachsstücken kommen auf den Grill und bei geschlossenem Grill-Deckel sind sie schnell fertig. (die Alu-Folie verhindert das an- und verbrennen der Haut auf dem Rost)

Die Abendsonne scheint derweil auf die Weinberge gegenüber des Stellplatzes.


* Wikipedia