Griechenland im Sommer 2023 – die Rückreise

mit dem Wohnmobil in Griechenland

Außenhautschaden, Igoumenitsa, Camping an Bord, Bari, Motorschaden in Mosciano Sant’Angelo, Business Hotel, Nösslach, Brandenburg



Dienstag, 15. August 2023

Wir schlafen aus. Heute Nacht haben wir einen Termin, um 0:15 Uhr – im Grunde Morgen früh – startet in Igoumenitsa die von uns gebuchte Fähre. Da die Fahrt nicht zu lang ist, haben wir Zeit und frühstücken erst einmal schön vor dem Mobil.

Jetzt packen wir so langsam unser Zeug zusammen und bereiten unsere Abfahrt vor. Als der Smartie verladen ist geht es noch einmal an den Pool. Kerstins Idee ist es in Igoumenitsa zu Mittag zu essen und in der Stadt die Wartezeit auf die Fähre in Geschäften zu verbringen … Also gut, dann fahren wir.

Verdammt – da passiert es …

Also kurz gesagt: es ist zu eng auf dem Platz, der Baum ist Schuld, das Wetter war der Auslöser und starker Sturm mit Platzregen … und Nebel, Wildwechsel und und und …
Hört sich alles gut an, doch ich habe nicht aufgepasst. Leider war in dem Blattwerk des Baumes noch ein starker Ast versteckt, der die Aussenhaut gleich öffnet 😳

Irgendwie habe ich mich auf die rechte Seite konzentriert, dort war es etwas eng – und als ich bemerke, das nicht nur Blätter und Zweige am Mobil schaben, sondern auch ein Ast, ist es zu spät … So, nun stehe ich da, der Ast am/im Mobil – da will ich auf keinen Fall zurück fahren – weiter vor geht auch nicht, ich komme vom Baum nicht weg!
So nehme ich mir beide Ausgleichkeile und und bekomme das Mobil durch auffahren vom Ast weg … dabei ärgere ich mich so sehr, wie lange nicht mehr 🥴

Mit einer Leiter komme ich an den Schaden. Die äußere Haut ist beschädigt und nach innen gedrückt. Sie ist aufgerissen und die Isolierung ist leicht beschädigt. Die Innenhaut ist nicht beschädigt. Mit Panzerband klebe ich diesen Riss möglichst wasserdicht zu, ärgere mich noch einmal über mich selbst und wir fahren los.

Es geht jetzt nach Westen zum Mittelmeer – heute fahren wir durch die Berge des

Pindos-Gebirges

Wir sind oft allein unterwegs auf den Straßen, die oft so richtig steil ansteigen …
Als die ersten Tunnel auftauchen kommen wir auch zu den Mautstellen.

Heute haben wir ein wenig Glück, denn die Mautstellen sind nicht so teuer, wie wir es im Westen und Süden auf Griechenlands Autobahnen schon erlebt haben. Insgesamt belaufen sich unsere Zusatzkosten auf dieser Strecke auf 6,80 €.

Die Außentemperatur liegt gerade bei 31°C und es geht gut voran. Die Wolken werden immer weniger, je weiter wir zum Mittelmeer kommen. Vor uns liegt der Fährhafen in

Igoumenitsa

Wir steuern sofort den Hafen an, um einzuchecken und die Bordkarten zu erhalten. Erst im zweiten Anlauf finden wir einen Parkplatz. Hier stehen auf dem Parkplatz vor dem Hafengebäude viele Autos … und alle durcheinander!! Ganz hinten finden wir zwischen LKW’s einen freien Platz und hoffen nun, das die Schranke zum LKW Terminal offen bleibt. 😉
Dann geht es mit fast allen Unterlagen zum Passagier Terminal unserer gebuchten
„Superfast Ferries“.

Oh man ist das voll hier! Nun stehen wir an und wir sehen, welche Papiere von den Leuten vor uns in den Schalter gereicht werden. Ganz kurze Zeit später renne ich zum Mobil, um es noch rechtzeitig mit den jetzt noch geholten Fahrzeugpapieren zum Schalter zu schaffen. Es klappt, Kerstin musste nur ein Paar vorlassen und alles geht seinen Gang.

An der Wand im Fährterminal ist ein Bild, das mir richtig gut gefällt. Vielleicht ist es eine Option diesen Kompass an die Seite mit dem heute Morgen entstandenen Schaden nach der Reparatur als Folie zu kleben …

Ich mache ein paar Bilder und behalte den Gedanken im Hinterkopf. (der Seitenschaden sitzt natürlich noch tief) Mal sehen, was da noch passiert.

… jetzt ist Mittag …

Die Papiere lagern wir im Tresor des Mobils und gehen in Richtung Stadt. Wir sind nämlich schon wieder hungrig …

Ganz in der Nähe des Hafens finden wir eine offene Taverne und kehren ein. Leider sind bei „Stathmos sto limani“ die Portionen klein und teuer. Nun ja – Hafennähe als Grund kann man sich einreden – ich finde es nicht in Ordnung. Geschmeckt hat es uns aber!

Der Gedanke, hier ein wenig durch irgendwelche griechischen Läden zu schlendern schlägt gewaltig fehl. Die wenigen Läden die wir finden haben meist geschlossen und durch die geöffneten Supermärkte brauchen wir nicht gehen. So nehmen wir es sportlich und sehen unseren Ausflug als Spaziergang in herrlicher Sommerhitze ohne einen Windzug 🤓

Als wir zum Mobil kommen, haben wir noch etwas Zeit und machen eine Pause. Dabei haben wir uns einen schattigen Platz neben einem geparkten LKW gesucht. Leider kommt nicht einmal vom Meer oder dem nebenan liegenden Hafen ein Luftzug …

Noch stehen wir außerhalb des gut gesicherten Hafengeländes. Als gegen 19°° Uhr eine Fähre den Hafen verlässt, fahren wir auf das Gelände – in den Wartebereich des Fährhafens. Da stehen wir aber ziemlich allein auf weiter Flur … die Sonne versinkt.

Nach etwa einer halben Stunde kommt ein Mitarbeiter des Hafens und schickt uns in den Wartebereich für unsere Fähre.

Camping on Board

Nun verbringen wir noch einige Wartezeit. Zwischendurch gibt es Abendbrot – heute, wie der Name es schon verrät, Brot – und einige Spaziergänge entlang der Hafenanlage. Nach 22°° Uhr kommt schon unsere Fähre am Horizont in Sicht, dreht um und legt an. Nun können wir auf unseren Nachtstellplatz fahren.

Schon um 23°° Uhr sind die Leinen los und die Fähre läuft aus. Wir laufen auch und verlassen das Parkdeck, denn viele Autos freuen sich, das es endlich losgeht und hupen in verschiedensten Tonlagen.
Wie schon bei der Anreise kann uns auch diese Fähre nicht zum Aufenthalt an Board einladen und auch hier scheint es das „Camping an Board“ – Angebot für Passagiere zu geben.

Schnell sieht man uns wieder auf dem Parkdeck, denn selbst der kleine Shop hat auf dieser Fähre nicht punkten können. Morgen werden wir in Italien anlegen. Der Fährhafen: Bali.

Das hupen hat aufgehört und bald finden wir unsere Ruhe.


Unsere Tour in graphischer Darstellung:

ca. 180 Kilometer, Fahrzeit ca. 2,5 Stunden
Maut heute: 6,80 €


Mittwoch, 16. August 2023

Irgendwie bin ich um 7°° Uhr wach und sehe mal hinaus. Am Horizont ist bereits Italien in Sicht und der Himmel ist wolkenlos. Die Sonne geht gerade auf und es ist angenehm warm.

Italien – wir kommen!

Hmmm – Camping on Board heißt auch Frühstück on Board – also genießen wir unser Müsli heute morgen zwischen den anderen Autos im Bauch der Fähre.

Pünktlich 9°° Uhr legen wir in Bari an und das organisierte Chaos beginnt. Das verlassen der Fähre. Hierfür muss jetzt jeder wenden und durch eine „hohle Gasse“ an Land fahren.
Wir haben ja Zeit, denn die Abteilung „Camping“ verlässt noch nach den LKW’s die Fähre.

Hinter den LKW’s geht es jetzt quer durch Bari (wegen Baustellen) und als wir die Autobahn erreichen kann unser Fahrtag beginnen, denn diesen haben wir uns heute vorgenommen. Es gibt kein festes Ziel, wir fahren einfach nach Norden und sehen mal bis wo wir kommen.

Als erstes kommen wir an die Mautstation. Ticket ziehen und festklemmen, Mautstation im Spiegel zurücklassen, einen Podcast gestartet und auf der Autobahn immer lang hin.

Seit 1,5 Jahren, oder 20.000 Km verbraucht unser Sprinter im Anhängerbetrieb einen bis zwei Liter Diesel mehr auf 100 Km als vorher. Eine Erklärung – auch von Mercedes – gibt es dazu nicht. Vermutet wir sofort der Fahrstil und minderwertiger Treibstoff …

… und wir fahr’n, fahr’n, fahr’n auf der Autobahn

Heute liegen wir statt bei 12,4 ltr/100 Km schon wieder bei 14,0 ltr. 100 Km/h ist unsere Geschwindigkeit, die der Tempomat zuverlässig hält. Die Klimaanlage hat auf dieser langweiligen, schattenfreien Autobahn richtig Arbeit und es geht immer vorwärts.

Nach einer kurzen Mittagspause, die wir für einen Kaffee nutzen, für einen Restroom-Gang und um ein wenig die Beine zu vertreten, sind wir wieder auf der Bahn unterwegs.
Etwa 350 Km sind wir unterwegs und die Vegetation wird deutlich üppiger. Kühler wird es nicht. Verwegen denken wir kurz den Stellplatz, den wir bei der Anreise nutzten, noch einmal anzufahren und dort ein oder zwei Tage zu verweilen.

Völlig entspannt und ruhig geht es immer weiter, die Podcasts – gerade hören wir etwas von Kurt Krömer – verkürzen die Fahrzeit für den Kopf. Es ist 14:30 Uhr …

… plötzlich knallt es

… knattert und sofort stelle ich den Motor ab. Es ballerte auf einmal los – ist es ein Motorschaden?? Oh man!
Jetzt rollen wir auf der Autobahn, ein wenig geht es bergab und einen breiten Standstreifen gibt es nicht. Die Warnblinkanlage tickt ununterbrochen und mittlerweile rollen wir mit 60 Km/h. Dort vorn – ja, jetzt wird es deutlich – eine Nothaltebucht kommt! Aber, was ist das denn? Dort parkt ein LKW 🙄

Das ist jetzt egal, wir kommen hinter ihm zum stehen. Leider steht der Anhänger mit dem Smart halb auf der Straße, es ist kein Fahrer im LKW. Nun ist guter Rat teuer.
Ein erster Startversuch misslingt. Der Motor dreht kurz und stoppt dann abrupt. Auch bei den nächsten Anlassversuchen wiederholt sich dieses Spiel.
Ich rufe den deutschen ADAC an und erkläre völlig gestresst unsere Situation: Motorschaden auf der Autobahn, usw. Die erste Frage – sind sie Mitglied – muss ich verneinen. (vor 1,5 Jahren bin ich ausgetreten) Sofort wird aufgelegt. Mist – jetzt erst einmal nachdenken, wie soll es weitergehen? Jeder vorbeifahrende LKW lässt das Mobil schaukeln und der Anhänger steht halb auf der Bahn …

Bei googlemaps finde ich einen Mercedes Benz Händler im naheliegenden Ort und rufe dort an. Ein Anrufbeantworter geht ran und ich verstehe natürlich kein Wort. Ich höre angesagte Zahlen und wähle sie alle durch … keine Mensch ist erreichbar.
Die Warnblinkanlage tickt und tickt.
Wieder versuche ich den Motor zu starten … jetzt ist er deutlich kühler und er dreht durch … … nach ein, zwei Umdrehungen springt er auf einmal an.

Er läuft . . . . ER LÄUFT!!!!!!!!!!

Aber wie? Bei den Göttern das hört sich nicht gut an! Ich liege unter dem Mobil und sehe den Motor an. Er hat keine äußeren Schäden, kein Loch oder andere Auffälligkeiten.
Ich habe KFZ Mechaniker im LKW-Bereich gelernt und 16 Jahre in meinem Traumberuf gearbeitet. Die Symptome sprechen für sich und ich bin mittlerweile überzeugt, das es eine Einspritzdüse ist die hängt, oder defekt ist. Ich habe ein Video gemacht, sieh mal rein.
… bedenke dabei bitte: 1450 Km von zu Hause, 33°C, kein Telefonkontakt, keine Hilfe, keine Sprachkenntnisse für eventl. Telefonate – aber der Motor läuft vorerst wieder, der Smart ist einsatzbereit und Mercedes in 26 Km Entfernung …

Ok, alles auf eine Karte – es sind ca. 5 Km bis zur Autobahnabfahrt – Gang rein und losfahren. Es funktioniert! Deutlich merke ich, das ein Zylinder nicht mitläuft. Gut, das es noch bergab geht, da klappt die Beschleunigung einigermaßen. Nach etwa 2 Km hört das klappern plötzlich auf. In meiner Theorie hat sich die Einspritzdüsennadel verklemmt, ist geschlossen und arbeitet nicht mehr. Null-Förderung. /0 Km/h schaffen wir.
An der Ausfahrt kommt es noch einmal dicke: 58,10 € zahlen wir an Maut.

Wir „humpeln“ zum Mercedes-Benz Service / Emmebi in San Benedetto. Erschrocken sehen wir über den Zaun – hier ist keiner – sind Werksferien? Es ist zu 🥴

Googlemaps zeigt den nächsten Mercedes-Partner. Dorthin fahren wir jetzt. 19 Km durch die Stadt, ohne Leistung und einigen Steigungen …
Gegen 16:30 Uhr kommen wir, passend zum Feierabend zum

SIRIO – Concessionaria Mercedes-Benz – Mosciano Sant’Angelo

Webseite, googlemaps, meine Bewertung

Wir freuen uns, dass wir diese Mercedes Niederlassung mit unserer humpelnden Maschine erreichen – hier können Sie uns bestimmt weiterhelfen!

Ich halte in der Einfahrt – die Schranke ist geschlossen – und gehe zur Anmeldung. Hier ist Englisch nicht wichtig … ich spreche kein Italienisch und auf Deutsch geht gar nichts. Der Werkstattmeister wird gerufen, es ist ein sympathischer, älterer Mann der auf uns zukommt. Er spricht mich – natürlich – auf Italienisch an und als er unsere Sprachprobleme bemerkt zieht er sein Handy aus der Tasche und startet den Google Übersetzer. Das ist eine tolle Idee – jetzt geht es weiter. 🤭

Wir gehen zum Mobil und ich erzähle ihm von den Geräuschen des Motors und bitte um eine Schadensfeststellung. Er sagt: „kein Problem laden Sie das Auto vom Anhänger“ und zeigt auf den Smart. Das verstehe ich nicht und sage im: „Ich hänge den Anhänger sofort ab. Können wir erst einmal den Fehler auslesen?“ er sieht mich an und spricht wieder in sein Telefon, aus dem Telefon kommt die Übersetzung: “Sie können das Auto ruhig abladen, wenn er nicht mehr anspringt, schieben wir ihn in die Werkstatt“. Wieder zeigt er auf den Smart. 🤔
Plötzlich sieht er mich mit großen Augen an, spricht wieder in sein Handy, welches seine Frage gezielt übersetzt: „Welches Auto ist defekt? Der Smart oder der Camper?“

Was ist überhaupt defekt?

Ja! Genau das ist es – ich habe es überhaupt nicht mitbekommen, dass wir vor einem riesigen Smart Center stehen und der Meister natürlich davon ausgeht, dass der Smart – den wir ja auf einem Anhänger mitbringen – einen Motorschaden hat.

Gut – das konnten wir jetzt klären, das Diagnosegerät für den Sprinter ist erst morgen wieder im Haus, heute passiert hier nichts mehr. Wir können uns an die Straße stellen und im Auto schlafen, morgen früh sehen wir weiter.

Als wir zur Ruhe kommen, können wir erst einmal unsere momentane Situation erfassen. Ersetzen wir nun im Mobil und trinken einen Kaffee und lassen noch einmal Revue passieren, was heute so passiert ist.

Dabei vergessen wir aber nicht das wir im Urlaub sind! Also kommt der Smart vom Anhänger und wir sehen uns die Gegend an. Das Mittelmeer ist nicht weit, da können wir bei dem schönen Wetter doch baden gehen!

Auf dem Weg vom Strand zum Mobil versuchen wir irgendwo zu Abend zu essen. Wir finden einfach keine Möglichkeit. Einige Lokale, die das Navi uns empfiehlt gibt es nicht mehr, einige haben in der Woche zu. So fahren wir wieder zum Mobil.

… warum in die Ferne schweifen … das Gute liegt so nah!

Ganz in der Nähe haben wir das Ristorante Cacio & Peppe gefunden, gehen jetzt zu Fuß dorthin und bekommen einen Platz. Gut, das wir schon 19:35 Uhr hier sind, eine halbe Stunde später ist kein Platz mehr zu bekommen …

Es schmeckt richtig lecker und es ist angenehm hier zu Gast zu sein. So bleiben wir noch etwas sitzen, lassen uns Wein und Bier schmecken und sehen dem Treiben einfach zu …

Spät gehen wir zum Mobil und merken, wie sehr uns dieser Tag mitgenommen hat …


Unsere Tour in graphischer Darstellung:

ca. 480 Kilometer, Fahrzeit ca. 5,5 Stunden

Unsere Tour in graphischer Darstellung:

ca. 30 Kilometer


Donnerstag, 17. August 2023

Hoffentlich klappt heute alles – das ist mein Gedanke, als ich heute früh wach werde. Kerstin geht es natürlich ähnlich. Beruhigend ist: wir haben ja noch den Smart und in aller größten Not könnten wir auch mit ihm nach Hause fahren …
Bei unserem Frühstück im Mobil können wir sehen, wie alle so langsam zur Arbeit kommen. Geöffnet wird 8:30 Uhr und darauf warten wir nun.

8:25 Uhr. Jetzt geht es los und wir fahren vor. Der Meister kommt und begrüßt mich, wie einen alten Freund 😎. Dann pfeift er laut, ein Kollege kommt und legt das Mobil mit Schmutzschutz aus. Der Meister steigt ein und fährt in die Halle. Wir sitzen seit einer Stunde in einem Kundenraum und warten gespannt.
Ich sehe jetzt mal nach, was jetzt passiert …

Meister mit Kollegen am Rechner und in der Werkstatt? Puh – wieviele Monteure stehen denn da? Oh man – jetzt heißt es zur Ruhe zwingen und immernoch warten …

Na zwei Stunden – es ist 10:30 Uhr kommt der Meister und bittet mich ihm zu folgen.
Wir kommen in eine sehr aufgeräumte, saubere Werkstatt, in der im hinteren Bereich unser Mobil steht.

die Diagnose

Die Injektoren müssen erneuert werden. Bei unserer Km Leistung wäre es nicht außergewöhnlich (166.000) und es werden alle gewechselt. Zusätzlich wird der Kraftstofffilter erneuert. Der Kostenvoranschlag beträgt 2200,- €. Wir sagen natürlich zu!
Die Teile lagern in Rom und kommen morgen früh. Sie würden heute alles vorbereiten, um morgen früh gleich zu beginnen. Wir können also heute Nacht nicht im Mobil schlafen.

Als Einspritzdüse wird das Einspritzventil im Dieselmotor bezeichnet. Eine andere Benennung ist Injektor. Klassische Systeme öffnen die Düse durch Druck, neuere Systeme verwenden Aktoren um die Düsennadel anzuheben (öffnen), beispielsweise Pumpenkolben (Pumpe-Düse), Magnetspulen mit Ventilankern oder Piezosteller (Common-Rail).*

200m entfernt befindet sich das Breaking Business Hotel. Glücklicherweise bekommen wir jetzt zum Mittag das letzte freie Zimmer. Na, dann sehen wir uns mal dieses Hotel an 😉
Von der Whirlpool-Dachterrasse können wir fast in die Mercedes-Werkstatt sehen.

Gegen halb zwei fahren wir in den Ort, sehen aber vorher noch einmal nach dem Mobil. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Wir hoffen, das alles gut klappt und fahren in den Ort.

In Giulianova ist nicht so viel los. Einen Discounter entdecken wir und holen uns Zutaten für ein Picknick. So findet man uns schon bald wieder am Strand in der Sonne.

Abendbrot

Heute haben wir gleich einen Tisch im Ristorante Cacio & Peppe bestellt. So haben wir ein wenig zeitlichen Spielraum und müssen uns nicht so hetzen. … immerhin möchten wir die Vorzüge des Hotels nutzen! Zu 20°°Uhr sind wir dann im Ristorante und verbringen einen angenehmen Abend.

… übrigens: jetzt wissen wir auch, weshalb es hier so voll ist und so gut schmeckt – sieh mal!



Freitag, 18. August 2023

Es lässt sich hier gut schlafen und schlafen gleich mal aus, denn wir können uns alle Zeit nehmen die wir brauchen. Laut Meister sollen wir uns auf 11:30 Uhr einrichten. Das Zimmer haben wir bis 11°° Uhr – das passt also gut.
Jetzt gehen wir zum Frühstück.

Meine Güte ist das ein umfangreiches Angebot! Gegen 11°° Uhr verlassen wir, nachdem wir 144,-€ bezahlen, das Hotel und finden uns bei Mercedes ein. Hier sind sie noch mitten in der Reparatur.

Der Meister kommt und in alter Handy-Manier erklärt er uns die Situation:
lt. Montagevorschrift wird gerade der Kraftstoffdruck (in/out) am Filter gemessen, danach der Druck an den Düsen, die Leckölmenge wird geprüft. Das wird noch bis zum Nachmittag dauern. Bis 14°° Uhr schätzt er. Wir könnten ja mit dem Smart einmal in den naheliegenden Ort sehen. Die Promenade ist schön und auch der Ort an sich auch …

Roseto degli Abruzzi

So richtig glücklich sind wir nicht mit der Zeit der Fertigstellung, aber wir haben ja keine Wahl und können es schon gar nicht ändern. Also fahren wir mal in den gerade empfohlenen Ort und sehen uns mal um. Oh sieh mal dort – eine Fischhalle …

… tja – das ist schön, leider können wir hier nichts mitnehmen … mangels Kühlmöglichkeit, denn der Tiefkühler im Mobil ist komplett voll. Naja, dann gehen einen Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen + Eis! Eis geht ja irgendwie immer! Burger King ist hier in der Nähe – das nutzen wir gleich mal.

Dann sind wir doch zu aufgeregt und fahren zurück zum Mobil. Natürlich kommen wir genau in der Mittagspause an und nichts ist hier los. Keiner da! Am Mobil ist die Motorhaube noch offen, aber es sieht schon echt gut aus – alles ist wieder an seinen Platz montiert 👍🏻
Also verlade ich den Smart und hoffe, das wir bald starten können. Dann geht es auf einmal ganz schnell.

Reparatur erledigt 👍🏻

Der Meister fährt zur Probefahrt. Wir zahlen, koppeln den Anhänger an, tanken und stehen schon an der Mautstation an der Autobahnauffahrt 😎

Beim zahlen der Rechnung wird es noch einmal interessant, denn der nette Herr neben der Sachbearbeiterin erklärt uns (auf englisch!!!) folgendes:
Der Kostenvoranschlag war 2200,- €, die Rechnung ergibt genau 2136,38 €. Sie haben es oft erlebt, das es immer wieder Probleme mit Überweisungen aus dem Ausland gibt, die über 2000,- € liegen. Aus diesem Grund haben sie uns einen Rabatt von 136,39 € gewährt. So zahlen wir 1999,98 €
.

Nun sind wir wieder unterwegs und fahren gegen 15:30 Uhr bei 31,5°C auf die A14. Heute kommen wir noch einmal an der Haltebucht von gestern vorbei. Sie ist leer.

Nun sind wir unterwegs und werden heute fahren soweit wir kommen. Der Motor läuft wunderbar und schnurrt wieder, wie gewohnt. Der Tempomat hält die Geschwindigkeit und aus den Lautsprechern schallen die Podcasts.
… sieh einmal, 19:22 Uhr sind es immer noch 33°C und wir überqueren den Po!

Wie schön – der Motor unseres Benz läuft wieder so super wie wir es kennen! Auch der Treibstoffverbrauch sinkt wieder. Im Moment sind es noch 13,5 ltr./100 Km. Es ist 21:00 Uhr und der Tank ist leer. Auf einer der Autobahntankstellen verlangen die Italiener 2,295 €/Liter Diesel und so fahren wir am Gardasee von der Autobahn. An der Abfahrt wartet sofort die Maut für die letzten ca. 520 Km, dann tanken wir für 2,054 €/Liter.

Jetzt noch einen Kaffee und eine Kleinigkeit gegessen, dann geht es noch ein Stückchen weiter. Immernoch ohne Ziel. Im Moment fahren wir nach Norden auf der A22.

… weiter durch die Nacht …

Als wir die italienische Maut gezahlt haben, hören wir es wieder. Das teure Piepsen aus der GO BOX die an der Windschutzscheibe klebt. Wir sind in Österreich angekommen. Schon an der nächsten Ausfahrt fahren wir auf den Rastplatz Nösslach. Hier befindet sich sogar ein Camper-Bereich auf dem wir einen freien Platz finden und natürlich übernachten wir hier, denn es ist schon 23:50 Uhr.


Unsere Tour in graphischer Darstellung:

ca. 700 Kilometer, Fahrzeit ca. 9 Stunden
Maut heute: 67,10 €


Samstag, 19. August 2023

Es ist laut und so werden wir früh wach. Ich wundere mich über die Wärme der Kollektoren – die Heizung ist an? Hmmm – ich kann eh nicht mehr schlafen, stehe auf und gehe mal raus. Huch – das ist aber frisch … kein Wunder, das die Heizung läuft! Ich bin mit meinen kurzen Hosen und T-Shirt auch irgendwie falsch bekleidet 😎

Kerstin macht einen Kaffee für unterwegs und legt ein paar Kekse bereit. Gegen 6:30 Uhr sind wir wieder auf der Bahn. Der Benz läuft fantastisch und wir steuern den Fernpaß an.

Es scheint ein schöner Tag zu werden heute! Bei Innsbruck geht es für uns links ab auf die A12 und nach wenigen Kilometern (Abfahrt Mötz) fahren wir auf den Fernpaß. Auf ihm überqueren wir die Alpen – mit Anhänger gibt es für uns keine bessere Möglichkeit.
Jetzt ist es an der Zeit zu frühstücken! Wir halten halten erst die Augen offen und dann am

Parkplatz Weißensee

Webseite, googlemaps

Leider sind wir hier unten noch auf der Schattenseite der Berge, doch ab 8:15 Uhr kommt plötzlich auch noch die Sonne bis zu uns herum 👍🏻

Ich bin, als ich das Mobil verlassen habe, immer schön auf den Wegen geblieben und habe sehr aufgepasst. Irgendetwas stimmt hier mit dem Rasen nicht. Er ist irgendwie gefährlich. Passt auf, liebe Leser, wenn ihr hier eine Pause macht. Es stehen auch überall Warnschilder – bitte beachtet sie und riskiert nichts 🤭

Für uns geht es jetzt weiter in den Norden. München können wir gut passieren, denn die Bahn ist gegen 10:20 Uhr recht leer. Es laufen immernoch Podcast von Spotify. Es ist irgendwie interessant verschiedene bekannte Personen etwas privater kennenzulernen.

Wir fahren bis zur Mittagspause. Auf der Raststätte Nürnberg Feucht finden wir kaum einen Platz. Ein bisschen Füße vertreten und Kerstin zaubert eine Suppe aus einer Dose.

Nun werden die Kilometer abgespult und auf der A9 geht es nun einfach nur noch nach Hause. Es ist wieder ein heißer Tag heute und die Kälte der Nacht ist längst vergessen. Fotos habe ich gar nicht mehr gemacht. Wir fahren ohne Stopp von Nürnberg nach Brandenburg und kommen gegen 17:30 Uhr wieder zu Hause an.

Eine gute Nachricht gibt es noch: der Verbrauch ist wieder komplett normalisiert. Die Anzeigen zeigen den heutigen Tag incl. der Fernpass-Fahrt, sonst komplett Autobahn, immer 100 Km/h.


Unsere Tour in graphischer Darstellung:

ca. 785 Kilometer, Fahrzeit ca. 11 Stunden

FAZIT:

Das war eine interessante und beeindruckende Reise für uns. Was haben wir alles gesehen! Es gab so schöne Situationen, so wunderbare Momente und viele prägende Erlebnisse. Die Mentalität der Griechen ist spannend, ich freue mich mit einigen jüngeren Leuten auf dem CP geredet zu haben. Kulinarisch könnten wir Griechen sein 😉. Die Sehenswürdigkeiten auf dem griechischen Festland haben wir zum großen Teil gesehen und jetzt reicht es auch an alten Steinen, Säulen usw. Die Straßen sind überwiegend sehr gut, aber auch teuer.
Uns beiden hat es sehr, sehr gut in Griechenland gefallen.

Die Reise bis / von Bari fast komplett durch Italien um nach Griechenland zu kommen kann ich niemandem Empfehlen. Diese Strecke zieht sich ewig, so wie ein Kaugummi, dahin. Außerdem opfert man Urlaubszeit. Ob es finanzielle Vorteile bringt kann ich nicht sagen. Das kann jeder letzten Endes selber errechnen. Bei uns war die späte Buchung der Fähre der Auslöser.

Erstaunlicherweise halten sich die Gesamtkilometer in Grenzen. Sicherlich liegt es an der Fährfahrt auf der Hinreise. Die Strecken in Griechenland selber waren stets überschaubar und nicht allzuweit. Der recht hohe Verbrauch resultiert noch aus der Zeit mit den defekten Injektoren … Er hat sich wieder normalisiert.


Zwei negative Situationen – Ast an der Seitenwand und die Motorprobleme – können immer mal passieren. Liegenbleiben auf der Autobahn ist immer unangenehm und verursacht sofort extremen Stress. Vor allem im Ausland, weil man plötzlich merkt, wie allein man ist.

Hast du einmal eine Panne, lieber Leser, kannst du mich gern anrufen – mit Abstand und ohne Emotionen kann ich dir beruhigend und beratend zur Seite stehen, denn ich weiß noch sehr genau, wie man sich fühlt …

… übrigens: der ADAC veranlasst lediglich ein Abschleppen in eine vorbestimmte Werkstatt.


in eigener Sache


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Die Fotos und Videos dieses Reiseberichtes entstanden mit dem iPhone 13 Pro MAX

* Wikipedia

2 Antworten auf „Griechenland im Sommer 2023 – die Rückreise“

  1. Alle Achtung – da war ja mal wieder jemand so richtig fleißig !!
    Kennst Du die Sendung „WUNDERSCHÖN“ im TV !?
    Das wäre ja auch mal was! Besser machen die das auch nicht !!!!
    Ja – sehr beeindruckend Stefan. Da habt ihr Zwei ja echt ne ganze Menge erlebt.
    Die Reise ist ja das Eine – und die „Nachbearbeitung“ das Andere. Echt TOP ( Finde gerade kein SMILY mit `Daumen hoch` !
    Eure mobilie Klimaanlage finde ich sehr interessant ! Wir wollten uns ja auch eine SPLIT-Anlage fürs Haus zulegen – aber eigentlich ist uns das viel zu teuer. Ich habe da im letzten Herbst was im Netz entdeckt. Da bin ich aber noch dran. Vielleicht können wir uns ja mal auf 1 kleines Käffchen treffen. Ich bin noch die ganze nächste Woche zu Hause.
    Liebe Grüße an euch!
    Eure Nummer5

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