Vilamoura, Alba de Tormes, Saint Jean de Luz


Samstag, 02. August 2014

mit dem Wohnmobil durch Portugal

In Anbetracht der Wolken, die heut morgen am Himmel stehen – oder hängen – fassen wir den Entschluss nach Albufeira zu fahren und uns diesen Ort anzusehen. Nach dem Frühstück kommt die Simson SR50 wieder zum Einsatz. 

mit dem Wohnmobil durch Portugal

Ein treuer Begleiter, obwohl ihr Baujahr (1986) nicht mehr das aktuellste ist, hält sie in allen Belangen den heutigen Anforderungen stand. Man kann 4 Gänge schalten uns sie erreicht mit ihren 51ccm immerhin 65 Km/h mit uns beiden. Dabei wiegt sie lediglich 80 kg. Nun sind wir unterwegs und auf dem Moped kann ist man richtig hautnah dabei und eingetaucht in dieses Land. Als wir unterwegs sind, kommt plötzlich die Sonne mit aller Kraft heraus. Gerade fahren wir an einem Schild vorbei und entscheiden uns schnell abzubiegen und hier zu bleiben. 

Hafen von Vilamoura

So sitzen wir am Hafenbecken, trinken einen Kaffee, sehen auf die Boote und genießen diesen beginnenden Tag. Irgendwann fahren wir zurück und machen einen Badetag. Da wir das Moped einmal in Betrieb haben,

fahren wir zu einen Strand in einiger Entfernung vom Urlaubsgetümmel und verbringen dort den Nachmittag.



Sonntag, 03. August 2014

Der Morgen heute präsentiert sich wolkenlos und trotzdem frisch. Bei 19°C gehen wir beide gegen 7:30 Uhr los an den Strand. Gestern Abend war es sehr windig. Der Wind kam von See und so erhofften wir uns einige Muscheln in der leichten Brandung zu finden. Ja, Volltreffer! Sie liegen da einfach so herum. … auch die beiden herrenlosen Hunde sind wieder da.

Eine deutliche Kante von fast einen halben Meter haben die Wellen in der Nacht in den Sand am Strand gespült.

Davor liegen Muscheln, Steine und anderes Strandgut. Nach unserem „Sammelspaziergang“ mit anschließendem Brötchenkauf frühstücken wir vor dem Mobil. Die Markise schützt uns vor der brennenden Sonne, denn die Temperaturen sind schon auf 26°C gestiegen in den letzten 45 Minuten. Heute haben wir noch einmal einen Badetag geplant. Wir gehen gleich nachher an den Strand. Heute werden wir dort liegen, wo man die 

Jet Ski

leihen kann. Als Bewegung in den Verleih kommt, geht es schon los. 

Wassermotorräder, auch bekannt als Jet-Ski oder Jet-Boot, sind relativ kleine, aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehende Wasserfahrzeuge ohne Bordwand. Man unterscheidet Steher für eine Person von Sitzern, Modellen mit Sitzbank, für eine bis vier Personen. Im Wettkampfbetrieb werden diese beiden Grundmodelle als Ski und Runabout bezeichnet. Der offizielle Begriff für Jet-Skiin Deutschland ist „Jetboot“, da der Begriff Jet-Skiein geschütztes Warenzeichen des Herstellers Kawasaki ist und deshalb kein offizieller Gattungsbegriff.*

Als erstes bekommt man eine Schwimmweste verpasst. Die passt nicht ganz, kneift und drückt etwas weil sie zu eng ist …

Die Erklärung des Jet Ski fällt kurz aus. Motorstart and -stop sagt der Verleiher und zeigt auf die beiden Knöpfe auf denen es schon draufsteht, dann zeigt er auf einen kleinen Hebel am Rechten Griff und sagt Power. „Speed“ sagt er, als er auf das Armaturenbrett zeigt. Dann geht es schon los, denn den Hebel habe gerade an den Griff gezogen und der Motor heult auf …

Gleichzeitig schießt der Jet Ski aus dem Wasser und nach vorn. Bald kommen die Wellen und ich staune, wie man mit diesem großen Gerät nach einer Welle abhebt! Nun ja – auf dem Tacho steht bei Vollgas eine 55 …!

!!! Wahnsinn !!!

Das geht voll ab und macht einen Mords-Spaß! Nach ca. 25 Minuten ist die Mietzeit vorbei. Die große Fahne wird geschwenkt.

Es geht zum Ufer zurück und schon merke ich deutlich die Anstrengung der letzten Minuten. Es war Freude und Spaß pur! Salzwasser spritzt nach jeder Welle ins Gesicht, das sich eine Schwimmbrille anbieten würde, sonst ist es tatsächlich Spaß, Freude, Lust und Wahn in seiner puren Form. Als ich nach der Tour etwas trinken will, bekomme ich den Arm gar nicht hochgehoben …. es war anstrengend!

Am Nachmittag gegen 15°° Uhr kommen wir zum Mobil zurück und essen etwas. Nun beginnen auch die ersten Vorbereitungen zur Abfahrt, denn morgen werden wir den Heimweg antreten. Vor uns liegen knapp 3000 Kilometer, die erfordern natürlich ihre Zeit. 

… der letzte Abend in Portugal

Den Abend nutzen wir, um noch einen abschließenden Spaziergang an der Strandpromenade von Quarteira zu genießen. 

Hier sehen wir noch in einige Läden, von denen es hier genügend gibt, und lassen das „Abendfeeling“ auf uns wirken. Morgen früh werden wir Müsli frühstücken, entsorgen und um 8°° Uhr – dann öffnet die Rezeption – den Platz verlassen. Ein großer Lidl ist hier gleich „um die Ecke“. Dort wollen wir noch einen Einkauf tätigen. Tiefgefrorene Jakobsmuscheln und Tintenfische möchten wir gern kaufen und mitnehmen, um sie später selber zu grillen.



Montag, 04. August 2014

… nun beginnt die Heimreise

Schnelles Müsli – Frühstück, Entsorgen, Versorgen und kurz an der Rezeption warten. Heute ist der Arbeitsbeginn um 8°° Uhr. Gegen acht kommt die Mannschaft dann auch. Etwa 5 Minuten später ist auch der Rechner hochgefahren, doch das Kartenlesegerät braucht noch etwas … Nach 15 Minuten (wir sind die einzigen Kunden) verlassen wir die 
Rezeption und fahren sofort zum Lidl. Hier ist es noch leer, wir finden einen guten Parkplatz. 

Die meisten Parkplätze sind überdacht und PKW-Kunden freuen sich sicher darüber, wenn die Sonne nicht so sehr auf ihr Auto scheint … wir passen nicht drunter und so bleiben nicht viele Plätze! Unser Einkauf beschränkt sich auf die vorgemerkten Dinge, so sind wir zügig wieder raus und starten die Heimreise. Da wir durch ganz Portugal ohne Maut fahren – also keine Autobahnen benutzen – zieht sich die Fahrt hin, doch die Landschaft entschädigt dafür! Zeit mal zu schreiben, das ich die Arme wieder deutlich merke. Jet Ski fahren steckt mir heute noch in den Knochen …

Die Landstraßen in Portugal lassen zu wünschen übrig. Sie sind so schlecht, das ich mich manchmal fragen muss, ob auch dem Fahrer übel werden kann, wenn man seit 2 h schaukelt, holpert und stuckert. Beifahrer sind sicher schneller mal betroffen … ich kann nicht einmal lesen, wenn ich Beifahrer bin …

Hier im „Hinterland“ sehen wir, was die Portugiesen anbauen. Ausgedehnte Weinanbaugebiete lösen Olivenbaumplantagen ab. Immer wieder sind abgeerntete Getreidefelder am Wegesrand zu sehen oder Maisfelder. Letztere fallen durch ihre riesigen Beregnungsanlagen auf. Selten sehen wir Korkeichen, deren Rinde geerntet wurde.

immer weiter und weiter durch Portugal

Es geht nicht gut vorwärts, doch interessant ist es allemal fernab der Touristenstrecken durch das Land zu fahren!

ls ein „Supermarche“ am Wegesrand erscheint, biegen wir ab und tanken  dort. Hier ist nach unseren Erfahrungen der Treibstoff in ganz Portugal immer am günstigsten. Oft ist der Diesel 0,10 €/Liter günstiger als anderswo.
Hier spricht uns beim Tanken ein Hamburger an. Er lebt jetzt in Portugal. Es ist ein sehr interessantes Gespräch! Er lebt mit seiner Frau seit 7 Jahren hier und es geht ihnen (natürlich) gut, nur der Sommer wäre gerade kalt.

Ganz plötzlich, fast überraschend überqueren wir die portugiesisch – spanische Landesgrenze. Das schier endlose Land mit seinen sanften Bergen ändert sich kaum. Es ist draußen eine Bullenhitze – 31°C zeigt das Thermometer.

Irgendwo im Nirgendwo halten wir kurz, um auf die Toilette zu gehen und einen Kaffee zu kochen. Auf den Punkt „Beine vertreten“ verzichten wir als wir die Außentemperatur bemerken. Als wir weiterfahren achten wir auf die kleinen Piktogramme auf dem Navi, die auf einen Campingplatz hinweisen. Nach einiger Zeit sehen wir eines dieser kleinen Zeichen direkt neben einem Fluss und nachdem darauf getippt ist, werden wir zuverlässig dorthin navigiert. Zufällig sind es fast genau 600 Kilometer, die wir hinter uns gebracht haben heute. 

Alba de Tormes

Alba de Tormes ist eine spanische Gemeinde in der Provinz Salamanca und der Region Kastilien-León. Es ist der Herkunftsort des Hauses Álvarez de Toledo. Darüber hinaus befindet sich hier das Grab von Teresa von Ávila*

Wir sind am Campingplatz angekommen.

Webseite, googlemaps

In der Rezeption, die eigentlich eine kleine Bar ist, wird nur spanisch gesprochen. Kein Deutsch kein Englisch, kein Französisch und auch kein Portugiesisch. Außer Englisch hätte uns keine dieser Sprachen geholfen … aber – es geht trotzdem irgendwie und wir haben einen Platz für eine Nacht und bezahlen für einen kompletten Platz: 
2 Personen, Stellplatz für ein 8 m Mobil, Strom, Dusche, Toilette (mit Deckel), V+E, gepflegter Rasen usw.
lediglich 15,-€.

Es ist sehr warm und ein Fluss in der Nähe – was liegt näher als ein Bad! Bald stehen wir am Fluss. Hui – ist der kalt! Egal, es geht hinein … doch es wird gar nicht tiefer! Das Wasser geht in der tiefsten Stelle gerade über die Knie!

Das bleibt bis zur Mitte des Flusses, lediglich der Grund wird schlammiger und matschiger. Ganz kurz mal untergetaucht geht es zum Platz zurück. Nach dem Abendbrot gehen wir in den Ort. Mensch – hier steht ja eine Kirche neben der anderen!
Eine alte Burg sehen wir uns genauer an. Im Grunde ist es eine Ruine. Hier steigen wir auf den Turm und sehen von hier in die Umgebung. Sonst ist hier nichts los. Gar nichts.

Den restlichen Abend verbringen wir erholend ruhig auf dem Platz, denn morgen geht es weiter. Wir haben uns einen Platz am Atlantik in Frankreich ausgesucht. (Saint Jean de Luz)

Schreck am heutigen Tage: ein brennendes Fahrzeug auf der Autobahn


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

mit dem Wohnmobil durch Portugal
ca. 600 Kilometer, Fahrzeit ca. 8,5 Stunden


Dienstag, 05. August 2014

ein schöner Morgen

Unsere Abfahrt heute früh – gleich geht es weiter – ausgeschlafen und erholt. 

Die Sonne scheint schon, als wir unseren Tag beginnen. Es ist warm und wir können vor dem Mobil frühstücken.

Die Schranke klemmt, doch die Platzleiterin öffnet sie mit kundiger Hand. In der Mitte ruckeln und kurz verkannten, dann kräftig drücken und nach oben reißen. Dann geht die Schranke schon hoch. Zack – sind wir durch und fahren ab.

Anfangs geht es durch die Felder der spanischen Maisbauern auf schmalen Straßen. Teilweise sind sie gut ausgebaut, jedoch haben sie es hin und wieder auch in sich. Bei Gegenverkehr bedingt es unbedingter gegenseitiger Rücksicht. Das klappt aber sehr gut. Die ständig nötige Bewässerung der Felder wird mit verschiedenen Mitteln gewährleistet.

Auf der Autobahn geht es immer lang hin – auf einer weiten Reise müssen eben auch Kilometer „geschrubbt“ werden. Es läuft ein spannendes Hörspiel und wir sitzen bequem, die Autobahn ist nicht voll und wir kommen gut voran. Der Tempomat hält 100 Km/h. Lediglich die Landschaft ändert sich ständig. Es ist interessant. 

Einen Teil dieser Autobahn sind wir schon bei der Hintour gefahren. An einigen Raststätten oder markanten Felsformationen erkennen wir es. Unser Ziel kommt näher, gerade haben wir die Autobahn verlassen und halten noch an einer Tankstelle. Für 1,33€ bekommen wir den Liter Diesel und der Tankwart tankt hier noch selber. 
Dann kommen wir zu unserem schon längst in Spanien ausgesuchten Campingplatz in 

Saint Jean de Luz

Saint-Jean-de-Luz(baskisch Donibane Lohizune) ist eine französische Gemeinde mit 12.960 Einwohnern (Stand 1. Januar 2011) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Aquitanien. Sie liegt im Arrondissement Bayonne und ist Hauptort (frz.: chef-lieu) des gleichnamigen Kantons. Saint-Jean-de-Luz ist Teil der historischen baskischen Provinz Labourd.*

Wir bekommen heute gegen 14°° Uhr den letzten Platz, der noch zu vergeben ist. 

Camping la Ferme Erromardie

Webseite, googlemaps

Als wir zusagen, hängt an der Rezeption ein Schild, das der Platz ausgebucht ist. Wir haben unseren Platz für 2 Nächte gebucht. Hinter uns ist eine Hecke – gleichzeitig die Campingplatzgrenze – dahinter kommt eine Sackgasse und der Strand. Das ist erst einmal schön, doch am Abend auch recht laut. 
Für unser Mobil, 2 Personen, saubere, gepflegte Sanitäranlagen und incl. Strom zahlen wir 34,-€/Nacht. 

Schon unterwegs haben wir uns beraten und sind zu dem Entschluss gekommen hier gleich 2 Nächte zu buchen.Das machen wir auch glatt und können unseren Urlaub noch einen Tag länger genießen. Wie jede Medaille zwei Seiten hat, haben wir mit einer Nacht länger hier auch eine Tagesetappe „weggekürzt“. Wir stehen hier 2 Nächte und endlich geht’s zum Strand. Der Strand ist steinig. Es sind keine großen Steine, nein richtige Klamotten sind hier nur wenige zu finden. Hier sind so kleine Kieselsteine, die auch noch pieksen wenn man darüber läuft. Sie liegen am Strand und natürlich im Wasser. So läuft man nicht lange und schwimmt einfach los wenn man ohne Badeschuhe hergekommen ist. Das Wasser ist warm, natürlich salzig und leider dreckig. Die abgerissenen Algen sind sind nicht so schlimm, unangenehm sind PET-Flaschen, zerrissene Plastiktüten und einfach Müll. 
… woher kommt eigentlich der Zulauf hier in der Bucht …?

der Hafen von Saint de Luz

Am Hafen von Saint Jean de Luz steht ein Kreuzfahrtschiff. Nach einiger Zeit am Strand gehen wir Abendbrot zubereiten und essen. In dem Topf des CADAC entsteht Putengeschnetzeltes mit Tomaten, Knoblauch, Zwiebeln und pürierte Tomaten. Dazu gibt es Reisnudeln. Reisnudelntesten wir zum ersten Mal. Wer sie nicht kennt – es sind normale Nudeln in besonderer Form …

Später am Abend, wir saßen Anfangs gemütlich vor dem Mobil, sind wir mit einem Glas Rotwein zum Strand gegangen und konnten dem Kreuzfahrtschiff beim Auslaufen zusehen. Es ist 22°° Uhr und du staunst, was hier noch los ist! Kinder baden noch im Atlantik, die Gaststätten sind gut gefüllt und einige spazieren noch durch die Nacht.

Wir haben auch eine Kreuzfahrt gebucht, die wir in den Oktoberferien antreten werden. Jetzt, zum Ende des Sommerurlaubs freuen wir uns schon auf unsere Tour, während wir zu dem Schiff sehen, das dort hinten ausläuft …

EDIT 2019: es gibt einen Reisebericht zu dieser Kreuzfahrt … klicke hier!


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

mit dem Wohnmobil durch Spanien
ca. 508 Kilometer, Fahrzeit ca. 6 Stunden

* Zitat Wikipedia