mit dem Wohnmobil in Frankreich
Wir fahren nach Frankreich, kommen durch Novillars, Le Montet, Millau und kommen nach Spanien. Hier haben wir einen Wildunfall und treffen in der Nacht in Salou ein, unserem ersten Ziel.
ACHTUNG:
Dieser Reisebericht ist der erste Reisebericht, den ich geschrieben habe. Er ist original von der ersten HP übernommen, lediglich die Form habe ich dieser neuen Seite angepasst. Texte und Eindrücke sind original von 2007. Bilder sind original, aber ein paar mehr als beim originalen Bericht.
Es ist unser erster Urlaub mit unserem neuen Reisemobil. Auch unser erster Urlaub mit einem Reisemobil überhaupt! Bisher waren wir mit Wohnwagen unterwegs oder haben nur im T4 Caravelle übernachtet. Unsere Urlaube waren bisher immer Camping bezogen und nun endlich nennen wir das richtige Fahrzeug unser Eigen.
Unsere erste Tour kann beginnen
13. Juli 2007
Start ist in Brandenburg an der Havel, unserem Heimathafen.
Wir sind zu viert unterwegs – also wir sind eine echte Patchwork-Familie.
Eine Stieffamilie (auch Patchworkfamilie genannt) ist eine Familie, bei der mindestens ein Elternteil ein Kind aus einer früheren Beziehung in die neue Familie mit eingebracht hat.*
2 Ziele haben wir für diese Reise ausgewählt: Gibraltar und den südwestlichsten Punkt Europas in Portugal. Nun starten wir also zu unserer ersten Reise und fahren durch Deutschland an die französische Grenze.
Feuerwerk
… und wir werden empfangen!!! Feuerwerk soweit das Auge reicht! Das ist vielleicht nett, denken wir noch, als uns einfällt, dass die Franzosen ihren Nationalfeiertag begehen.
der 14. Juli ist der französische Nationalfeiertag und erinnert an den Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789*
Wir aber fahren in der Dunkelheit an bestimmt sehr beeindruckenden Landschaften vorbei.
Bei Roppe, einem Dorf an der Landstraße N83 sind wir zu schnell und werden sofort geblitzt. Hier in Frankreich ist blitzen wirklich blitzen! Vermutlich erledigen 7ooW Lampen die Beleuchtung des Verkehrssünders. Glücklicherweise kam NIE ein Bußgeldbescheid!!!
Bis 3³°Uhr fahren wir noch in Frankreich hinein, halten das aber nur durch mehrere Fahrerwechsel aus. So kommen wir bis Novillars und der große Parkplatz des Place du 11 Novembre reicht uns, um bis 7°°Uhr zu schlafen. Heute wissen wir – es ist verboten hier zu stehen!
11. Nov.: Waffenstillstand von Rethondes zur Beendigung des ersten Weltkrieges*
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
14. Juli 2007
Nach dem Aufstehen starten wir gleich, um später auf einem Parkplatz an der Landstraße zu frühstücken. Parkplätze gibt es an Landstraßen sehr viele. Sie sind für 2 – 3 Pkws gedacht und mit Papierkörben ausgestattet.
Nach dem Frühstück – landestypisch mit Baguette – fahren wir auf der gut ausgebauten Landstraße N83 weiter.
Womo – Camper aus Brieskow-Finkenheerd haben uns hier weitergeholfen.
Diese Figuren stehen für die Unfall – Toten an diesen Stellen.
Diese Schutzpoller sind aus Kunststoff, sehen aber sehr nach Beton aus und machen einfach ANGST!
Die Gestaltung der vielen Kreisverkehre fällt uns sofort auf. Hier scheint es Wettbewerbe zu geben, wer den Schönsten hat.
Le Montet
Le Montet ist eine französische Gemeinde mit 467 Einwohnern (Stand 1. Januar 2017) im Département Allier in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.*
Wir fahren nach Navi, Software von Tom Tom, Mautstrecken wollen wir nicht befahren
und das Navi leitet uns fantastisch um diese kostenintensiven Wegabschnitte.
Morgens ist es bewölkt, doch nach und nach kommt die Sonne heraus und erinnert uns an den Sommer. Es ist ein schönes Reisewetter und je weiter wir zum Mittelmeer kommen, um so weniger Wolken haben wir.
Millau
Bei Millau fahren wir von der Autobahn, um eine Mautstelle zu umgehen. Wer die Autobahn A75 / E11 aus Richtung Clermont Ferrand an der Abfahrt Nr. 45 und die gleiche Autobahn aus Richtung Montpellier an der Abfahrt Nr. 47 verlässt, um auf der Landstraße N9 zu der jeweils anderen Auffahrt zu gelangen, spart nicht nur die Maut. Er wird die höchste (270m) und längste (2460m) Schrägseilbrücke der Welt ansehen können,
während er durch das Tal der Tarn fährt. Hier wird gleichzeitig ein Höhenunterschied von ca.700 – 800 m überwunden. Viele kleine Parkplätze laden zum Verweilen ein, sind aber nicht vorher gekennzeichnet.
Es sind beeindruckende Aussichten, die sich uns entlang der Strecke bieten. Die Natur bietet berauschende Extreme. Gerade noch auf dem Berg mit herrlichem Blick auf einen Fluss in der Tiefe, kehrt sich die Ansicht nach nur 7 Km komplett um und die Berge erscheinen wie Riesen, verdecken die Sonne und lassen uns mit dem Gefühl allein ganz klein zu sein.
Frankreich haben wir komplett ohne Mautgebühren durchquert. Die Beschaffenheit der Straßen ist mit denen in Deutschland zu vergleichen. Problematisch empfanden wir das Tanken. Nachts sind viele Tankstellen beleuchtet und die Werbung lädt zu einem Besuch ein, doch keiner der installierten Tankautomaten akzeptierte unsere deutschen Karten.
(am Tag, mit Personal gab es nie Probleme, hier reicht die normale Maestro Card)
So sind wir bis 22²°Uhr unterwegs und passieren die Grenze nach Spanien.
Spanien
Wir fahren gegen 20 Uhr in Spanien ein. Es sind nur noch wenige Kilometer, die wir noch fahren werden, denn unsere Freunde warten in Salou auf uns. Hier haben wir uns verabredet. Auf dem Campingplatz Sanguli, ca. 1900 Km von zu Hause entfernt. Wir fahren auf der N-11, haben noch ca. 40 Km bis Barcelona. Es ist stockdunkel.
Plötzlich ein Schatten, ein Knall – ein Rumpeln vorn, ein Schlag hinten. Wir halten an und sehen nach.
unser erster Unfall
Das Nummernschild genau mittig getroffen, hat das Getriebe und der Motor nichts abbekommen.
… dem Verursacher ist allerdings nicht mehr zu helfen.
Plötzlich kommt ein Spanier des Wegs, redet mit uns aufgeregt, packt das Ferkel in den Kofferraum seines 190’er Mercedes, sagt noch irgendetwas, steigt ein, lässt den Motor an und braust in die Nacht …
Für die beiden Vertreter vom Ende der Nahrungskette ist es eine Win – Win Situation:
Er ist zufrieden, einen Jagderfolg zu haben ohne das Auto zu verbeulen,
Wir sind zufrieden, dass nicht der Vater dieser Suizid-Sippe unterwegs war.
Uns ist plötzlich klar geworden, wie schnell ein Urlaub beendet sein kann. Der gesamte Urlaub basiert auf das Auto. Im nächsten Dorf ist die Straße hell erleuchtet und wir wollen den eventuellen Schaden genauer begutachten. Als ich dafür von der Straße abbiegen will, machen wir auch noch Bekanntschaft mit den tiefen Straßengräben in Spanien.
Prompt schleift die Steckdose der Anhängerkupplung über den Asphalt. Jedoch so geräuschvoll, dass sich bei uns die Nackenhaare aufstellen. Nach kurzer Untersuchung sind wir sicher, das sich der Schaden vom Schwein auf das Nummernschild vorn beschränkt und der 2. Knall von der Hinterachse kam, oder vom Abwassertank.
Salou
Es ist 1:oo Uhr, als wir in Salou ankommen und von unseren Freunden begrüßt werden.
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
15. Juli 2007
Wir schlafen ganz ruhig und erholen uns von den Anstrengungen der letzten Tage.
Am nächsten Morgen stehen wir an der Rezeption und bekommen einen Platz für die nächste Nacht zugewiesen. Es ist der teuerste Platz unseres Urlaubs, denn für eine Nacht auf dem Campingplatz bezahlen wir 63,- €. Als wir zu unserem Stellplatz geführt werden, stellt der Mitarbeiter fest, dass der Platz noch belegt ist. Das Problem ist hausgemacht: bis 12°° Uhr hat man am Abreisetag den Platz zu verlassen, kann aber ohne Probleme schon um 8°° Uhr anreisen …
ein großer Platz
So frühstücken wir auf einem Weg des Platzes und gehen zum Pool, um den Tag mit einem Bad zu beginnen.
Gegen 10°°Uhr ist unser Stellplatz geräumt und wir versuchen diesen Platz zu erreichen. Die Bäume am Rand der Zufahrt haben ihre erste Astreihe schon bei 2,85m, so haben wir mit unserem Mobil, welches 3,05 m Höhe aufweist, ein kleines Problem. Holländische und belgische Camper zeigen sich von ihrer besten Seite und bewegen ihre Autos, die den freien Weg noch begrenzen, nicht einen Meter…
Einer der Äste schabt über unseren Alkoven und löst die Gummiabdeckung der Aluleisten an den Aufbaukanten.
Den restlichen Tag verbringen wir mit Kat & Det + Marie am und im Mittelmeer.
Wir haben Glück, die Wellen sind gut und wir entdecken für uns das „Bodysurfen“.
Am Abend sehen wir uns das Straßentreiben dieser Umgebung an.
Es wird noch ein netter Abend, den wir hier in der Stadt verbringen. lange sitzen wir noch vor den Mobilen und reden die halbe Nacht …
*Wikipedia