mit dem Reisemobil nach Portugal
Donnerstag, 31. Juli 2014
Heute morgen ist es plötzlich bewölkt und es nieselt sogar! Das Thermometer zeigt gerade 18°C als wir vom Platz rollen. Es geht zu einem „Ziel“ unserer Portugalreise, einem echten Wendepunkt. Es ist der südwestlichste Punkt Europas.
Nun geht es erst einmal von Lagoà über portugiesische Landstraßen voran. Der Zustand der Straßen ändert sich schnell. Mal sind sie in Ordnung, mal sind sie einfach kaputt. Es gibt Schlaglöcher, in denen könnte man Jetski fahren …
Oft heben die Wurzeln den rechten Fahrbahnrand stark an. Bei Gegenverkehr ist es sehr unangenehm über diese Wellen zu fahren. Des weiteren ändert die Straße permanent ihren Namen! Nicht, das wir durch eine Kreuzung auf eine andere Straße kommen – nein – es kreuzt ein Feldweg und aus der EN 268 wird die R 268 und später die N 268. ?
… so erklärt es die Stimme aus dem Navi und überrascht damit schon! Unsere Vorräte füllen wir bei LIDL auf. In ganz Europa sind die Läden verteilt, so auch hier!
Cabo de São Vicente – das Ende der Welt
Am Ende des Felsens steht ein Leuchtturm und hier ist definitiv Schluss … oder eben auch Anfang. Kommt man von Europa ist es hier das Ende der Welt.
Das südwestlichste Ende Europas am portugiesischen Cabo de São Vicente unweit der Stadt Sagres wurde ebenfalls früher als das Ende der Welt bezeichnet.*
Steht man mit dem Blick zum Leuchtturm liegt geradeaus Afrika, rechts liegt Amerika und hinter dem Betrachter Europa …
Das Cabo de São Vicente [ˈkabu dɯ sɐ̃u viˈsẽtɯ] (Kap Sankt Vinzenz) bei Sagres in Portugal bildet gemeinsam mit der benachbarten Ponta de Sagres die Südwestspitze des europäischen Festlands. Die Algarve endet dort in einer felsigen, bis zu 70 Meter hohen Steilküste mit karger, baumloser Vegetation.*
Als wir Vila do Bispo verlassen, ist es gar nicht mehr weit. Wer auf der N 268 den Ort verlässt, kommt auch wieder.
Vila do Bispo ist eine Kleinstadt (Vila) an der Algarve im Südwesten Portugals. Sie ist Sitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) mit 5275 Einwohnern (Stand 30. Juni 2011). Vila do Bispo (dt.: Kleinstadt des Bischofs) liegt im Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina, einem Naturschutzgebiet, das sich an der gesamten südwestportugiesischen Küste entlangzieht. Neben den Sandstränden ist vor allem die Kreisgemeinde Sagres bekannt geworden.*
am Wendepunkt und am „Ziel“
Wir fahren auf den Leuchtturm zu. Gegenüber einigen Ständen finden wir einen Parkplatz.
An diesen Ständen gibt es dicke Pullover aus Schafwolle, an anderen Souvenirs aus Keramik und natürlich wird auch für das leibliche Wohl gesorgt. Erst einmal gehen wir aber zum Leuchtturm, treten durch das Tor und hören einen Dieselmotor laufen. Vermutlich ist es das Stromaggregat, welches hier laut röhrt und enorm stinkt …
Man kann von verschiedenen Plattformen auf die Klippen sehen, die das Ende oder auch den Anfang von Europa eindrucksstark darstellen. Da es hier zufällig einen Souvenirladen gibt, stehen wir auch drin und sehen uns um. Aha – hier gibt es also ein Zertifikat. Auch ein Becher wird nun die Seitenscheibe unseres Mobils zieren. Es erwarten ihn dort schon „Nessi“ und die „Stone Henge“. Sein interessanter Aufdruck: „Ich war am Ende der Welt“ wird nun auch von außen zu lesen sein.
Als wir aus dem Leuchtturm kommen, sehen wir uns die Stände an und kommen
zum bekanntesten Stand:
Die letzte Bratwurst vor Amerika
2007 waren wir schon einmal hier und haben noch ein paar Nürnberger Würstchen bekommen tatsächlich die letzten Würstchen vom Grill, denn der Laden schloss nach uns.
Heute hatten wir die Wahl und konnten aus dem kompletten Angebot wählen.
Bevor wir weiterfahren „müssen“ wir noch an den 0 Km Punkt, der hier am Anfang der Straße gekennzeichnet ist. Schon 2007 standen wir hier und haben ein Foto an dieser Stelle geschossen … fast eine Tradition also … ?
Quarteira
Nun sind wir unterwegs nach Quarteira. Wir fahren den Campingplatz Orbitur an. Diesen Platz kennen wir schon.
Das erste mal kamen wir 2006 (mit dem Flieger und dem Leihwagen), dann 2007 mit unserem ersten Mobil her. Sie haben einen Platz frei für uns und diesen können wir uns sogar selber suchen. Schnell finden wir einen geeigneten Stellplatz und als wir zur Ruhe kommen essen wir eine Kleinigkeit und trinken einen Kaffee.
Danach zieht es uns zum Strand. Etwa 400 Meter ist er entfernt und zu Fuß gut zu erreichen. Hier im Süden ist die Brandung längst nicht so stark, wie wir sie bisher kennen. Die Wellen plätschern eher ans Ufer.
Natürlich tragen sie auch wenig Muscheln und Steine an den Strand. Hier kann dennoch – mit etwas Glück – Fächermuscheln finden. (Jacobsmuscheln)
Als Jakobsmuscheln oder Pilgermuscheln werden zwei nahe verwandte Arten von Muscheln bezeichnet, die beide zur Gattung Pecten gehören. Diese Gattung ist die typische Gattung der Kammmuscheln (Pectinidae). Pecten jacobaeus, die Mittelmeer-Pilgermuschel, lebt im Mittelmeer. Die Verbreitungsgebiete der Schwesterart Pecten maximus (Große Pilgermuschel) reichen von nördlich der Britischen Inseln entlang der gesamten atlantischen Küste bis nach Südportugal. Die beiden Pecten-Arten gehören zu den größten und schmackhaftesten essbaren Muscheln.*
Es ist nicht kalt das Wasser, es ist sehr angenehm. Wir haben den Atlantik kälter in Erinnerung, doch so ist es Klasse. So bleiben wir gleich bis zum Abend am Strand. Heute Abend sehen wir fern und auch ca. 100 Km vom Ende Europas entfernt findet die Alden-Sat-Anlage sicher, gut und schnell den Satelliten. Es ist ein störungsfreies Bild.
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
Freitag, 01. August 2014
ein toller Tag beginnt
Heute morgen wollen wir an den Strand. Germ möchten wir die ersten sein, die am Ufer entlang wandern und Muscheln oder andere in der Nacht angespülte Dinge entdecken. Es ist ca. 7:30 Uhr Ortszeit und wir sind tatsächlich die ersten hier. Hunde sind schon vor uns da. Es gibt zwei Arten Hunde hier:
die einen mit und andere ohne Herrchen. Ein komisches Gefühl beschleicht uns … dringen wir jetzt in ihr Revier ein … lassen sie uns in Ruhe?
Puhh – sie lassen uns in Ruhe. Klar werden wir von den Beiden neugierig angeglotzt, aber wohin sollen sie auch sonst sehen? Hier ist ja noch nichts los. Der Strand ist leer. Eine ganze Zeit bleiben wir am Strand und finden tatsächlich einige der begehrten, schönen Fächermuscheln. Man muss schon genau aufpassen, denn mit ihrer Farbe „verschwinden“ sie förmlich im Sand, sie sind schwer zu erkennen. Als wir zum Mobil zurückkommen frühstücken wir ausgiebig. Heute wollen wir uns den Hafen in Vilamoura ansehen, deshalb brechen wir bald auf. Wir sind zu Fuß unterwegs.
Schon als wir in der Stadt sind – es sind 5 Minuten – sind die Wolken deutlich aufgerissen und die Sonne brennt heftig.
Wir gehen durch Quarteira, sehen in verschiedenen Läden, was es so zu kaufen gibt. Wir stellen schnell fest, das sich hier einiges verändert hat in den letzten 7 Jahren. Es sind Veränderungen, die nicht nur einen Vorteile bringen … ?
Es kommt uns vor, als wollte man Quarteira unter allen Umständen zum angesagten Urlaubsort machen. Wir kennen diesen Ort ohne das die Sonnenschirme der Hotels am Strand stehen, ohne diese vielen Läden mit den immergleichen Angeboten und auch ohne die vielen Wohnmobile, die als „Freisteher“ irgendwo – in diesem Fall hinter irgendwelchen Fischhallen – möglichst kostenlos herumstehen. Bald kommen wir zu den Markthallen.
Unser Weg nach
Vilamoura
Wir kommen zum Hafen. Er steht voll mit den schönsten Booten. Das ist vielleicht ein Anblick!
Rund um den Hafen gibt es viel zu sehen und als wir genug haben kehren wir zurück.
Da es längst Mittag ist, kehren wir in eine portugiesische Gaststätte ein. Interessiert beobachten wir das Treiben hier vor und hinter der Theke. Bald können wir bestellen.
Kerstin entscheidet sich für gegrillte Sardinen mit Pommes (hier nennt man sie Chips) und ich nehme gegrillten Tintenfisch mit Kartoffeln. Zusammen haben wir eine Flasche weißen Hauswein bestellt, der in eisgekühlten Gläsern serviert wird, während der Inhalt der Flasche mit einem Kühlakku auf niedriger Temperatur gehalten wird. Es gibt zwei Flaschengrößen und wir bekommen ohne Nachfrage die kleinereFlasche.
Vor dem Essen bekommen wir (nach Absprache) Brot, Butter, Käse und eine Sardellenpaste serviert. So können wir sogar die Wartezeit aufs Essen mit essen überbrücken! … diese Vorspeise ist nicht kostenlos! Bald wird unser Essen gebracht und es schmeckt sehr lecker, lediglich ist es etwas eigenartig, das die gegrillten Sardinen nicht ausgenommen sind. Das haben wir so noch nicht erlebt.
der Poolbesuch
Heute haben wir genug als wir endlich wieder am Mobil ankommen. Daher nutzen wir den Pool auf dem Platz. Das erste Mal nicht in Salzwasser baden in diesem Urlaub! Das ist auch ganz angenehm!
Als wir nach dem Abendbrot – wir haben heute Rindersteaks vom Jungbullen auf dem Grill und Pellkartoffeln – noch einen kleinen Spaziergang auf dem Platz machen stellen wir fest, das der Campingplatz Orbitur wird überwiegend von Portugiesen genutzt. Spanier und Franzosen finden wir häufig. Englische Fahrzeuge kommen öfter vor als Belgische. Deutsche Fahrzeuge finden wir gar nicht.
Auffällig ist die neue Art von mobilen Satellitenanlagen. Sie sind mittlerweile von wirklich enormer Größe!
Drängt hier tatsächlich ein neuer russischer Anbieter auf den Markt?
(das ist ein Spaß, lieber Leser, und beruht auf folgenden alten Witz:
„In Japan haben sie einen Fernseher entwickelt, der ist so groß wie eine Streichholzschachtel! – Russland hat sofort reagiert und eine Streichholzschachtel entwickelt, die so groß ist wie ein Fernseher!“)
Die Klimaanlage der englischen Fahrzeuge ist noch in der Entwicklung. Im Moment stört der Abluftschlauch den Beifahrer bei längeren Fahrten … vielleicht ist aber auch ein Abluft Wäschetrockner verbaut???
So ein aufschlussreicher Abendspaziergang macht müde und wir schlafen in der Abendkühle richtig gut!
Klick hier, wir fahren weiter nach
Vilamoura, Alba de Tormes und Saint Jean de Luz
* Zitat Wikipedia