England, Dover, Sherwood Forest

mit dem Wohnmobil in England

Dienstag, 03.07.2012, 2. Tag

0:50 Uhr fahren wir auf die mittlerweile um 30 Minuten verspätete Fähre. Es ist nicht sehr voll. Der Einweiser schickt uns bis an die Absperrung vor. Seewasser wird hier heute hoffentlich nicht hochspritzen, denn es ist warm und kein Wind weht übers Wasser. Einen Bremsklotz legt das Bordpersonal an den vorderen Reifen. Wir verlassen das Fahrzeugdeck und gehen hinauf ins 8. Deck und sehen auf unser Mobil hinab. Schnell setzt sich die Fähre in Bewegung und verlässt Calais.

Es dröhnt und rappelt auf der Fähre, das in den Auslagen des Boardshops die Uhren fast aus der Vitrine springen … Etwa eine Stunde und sind wir unterwegs und legen 44,2 Km zurück. Plötzlich kann man in der Ferne die Lichter von Dover erkennen.

Wir werden mit dem typischen englischen Wetter empfangen. Sprühregen und Nebel. Wir sitzen schon im Mobil, als die Fähre das Anlegemanöver absolviert und können, sobald die Ampel auf „Grün“ schaltet, starten. Das dauert gar nicht lange und bald schon verlassen wir das Hafengelände. 

Linksverkehr

… es ist ungewohnt, na klar und immer wieder möchte man auf der rechten Seite fahren. 
Das geht besonders leicht nach Abbiegungen, wenn kein anderes Fahrzeug vor uns unterwegs ist. Mitten in der Nacht haben wir also die besten Voraussetzungen ??
2x heute Abend muss mich Kerstin dennoch an die Linksfahrerei erinnern, als wir nach einem Abzweig – ganz allein auf den Straßen – wieder auf der rechten Spur fahren.

Als Linksverkehr bezeichnet man den Straßenverkehr, bei dem die Verkehrsteilnehmer im Gegensatz zum Rechtsverkehr auf der linken Spur – jeweils in Fahrtrichtung gesehen – der Straße fahren. Für Personen, die an den Rechtsverkehr gewöhnt sind, bringt eine Umstellung auf den Linksverkehr anfänglich erhebliche Schwierigkeiten, weil plötzlich lang eingeübte Bewegungsautomatismen nicht mehr gelten. Insbesondere das Abbiegen ist gefährlich, da man durch eingeübte Fahrpraxis leicht auf der Straßenseite für den Gegenverkehr ankommen kann.*

Da wir einmal wach sind, fahren wir gleich in der Nacht an London vorbei. Das erweist sich als gute Idee, denn in der Nacht kostet der – sonst mit einem Pfund mautpflichtige – Tunnel nichts. 

Das Pfund (englisch Pound) Sterling (auch als britisches Pfund bezeichnet) ist die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs einschließlich der Kanalinseln und der Isle of Man. Das Währungssymbol £ leitet sich von dem lateinischen Wort libra „Pfund“ ab und kann im Deutschen wie alle Währungszeichen dem Geldbetrag wahlweise nach- oder vorangestellt werden. Der Standard ISO-4217-Währungscode lautet GBP (Great Britain Pound).*

Die Schranke öffnete sich einfach so und die Themse wird von uns im Tunnel unterfahren. Die Autobahnen und Schnellstraßen sind in der Nacht leer. Jetzt bricht langsam das Tageslicht an und löst die Dunkelheit ab. Nun ändert sich auch das Verkehrsaufkommen.

… Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit

150 Km Nachtfahrt bei Regen mit Linksverkehr fordert irgendwann einen Tribut. Auf den Serviceplätzen an den Autobahnen darf man nur 2 h stehen, trotzdem legen wir uns hin und schlafen schnell ein. Nur Kerstins Wecker verhindert das wir länger schlafen, als es erlaubt wäre …
… kurzes Frühstück, dann geht es weiter.

Auf mittlerweile vollen, fast überfüllten Straßen geht es weiter. Dennoch fehlen auf den Autobahnen Standstreifen und oft auch eine Fahrspur. Es sind noch ca. 200 Km, bis wir in den Sherwood Forest kommen. Hier haben wir es auf einen Campingplatz abgesehen, von dem man auf den Seiten von Björn lesen kann.
Der „Sherwood Forest Holiday Park„.

So geht es auf der Autobahn immer weiter … 16 Grad, Regen – Wolken – Sonne – Mix. 
Unser Tom Tom kennt diesen Platz leider nicht, so kommen wir nur in die Nähe, nach Old Clipstone.

Am Straßenrand steht ein kleines Schild, dem messen wir kaum Bedeutung zu.

… um so überraschter sind wir von einer tatsächlich überfluteten Straße!!!

Gut, das es Schilder gibt. Kerstin erkennt einen dieser altertümlichen Wegweiser, die seit Jahren ohne „Update“ hier stehen und einfach in die hoffentlich richtige Richtung zeigen.

Ein Wegweiser ist ein Schild mit Ziel- und Richtungsangaben zu bestimmten Objekten. Wegweiser können an Wegzeichen angebracht sein, oder selbst welche darstellten.*

Nach diesen Wegweisern fahren wir jetzt und finden tatsächlich zum gesuchten Platz. 
(aber ACHTUNG!!!: Schilder kommen ganz plötzlich und völlig unangekündigt! Da heißt es nicht vorher „in 100 m kommt ein Schild, sieh da mal hin …“ – sie stehen einfach da, während man vorbeifährt …)

Sherwood Forest Holiday Park 

Sherwood Forest Holiday Park, googlemaps

Für einen Caravan, 24 Ft Länge und 2 Erwachsene incl. Strom, Dusche, nette Betreuung, freie Ver- und Entsorgung, saubere, große Plätze (7m breit, bis 10m lang) auf Kieselsteingrund usw. zahlen wir 23,50£.

Es ist ruhig auf dem Platz. Zu etwa 75% stehen hier Dauercamper und die sind nicht gar nicht da. Die sanitären Anlagen sind sehr gepflegt und man hat das Gefühl, die Putzfrau ist gerade eben erst hinausgegangen. Schwäne, Gänse, Enten – alle sind hier.

Nach etwas Erholung und einer kleinen Stärkung wandern wir durch den berühmt, berüchtigten Wald, in dem schon früher Männer mit Strumpfhosen gesehen worden sein sollen. Ich habe mir eine richtige Hose angezogen.  Nicht, das sie mich hier auch noch ächten …  Am Ende des Campingplatzes geht eine Brücke über den kleinen „River Maun“ und der ansteigende Weg führt direkt in den 

Sherwood Forest

 Wir sind auf diesem Weg und sehen in den bekannten, berüchtigten Wald.

Auffällig ist, das der gesamte Waldboden mit Farn zu gewachsen ist und hohe, alte Bäume sehen beeindruckend aus. Im Großen und Ganzen ist es jedoch ein ganz normaler englischer Wald.

Sherwood Forest ist ein Landschaftspark, der das Dorf Edwinstowe in Nottinghamshire (England) umgibt. Der heutige Park ist nur ein Rest des weit größeren Waldes, der mit der Sagengestalt Robin Hood in Verbindung gebracht wird. Im Wald wachsen eine große Anzahl sehr alter und mächtiger Eichen, deren bedeutendste und größte Major Oak genannt wird und in lokalen Chroniken als Robin Hoods Hauptquartier angesehen wird.*

Die Gegend, die wir bei unserem Spaziergang noch entdecken ist interessant, sieht gut 
aus und vermittelt vielleicht einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Tage in Schottland?

Permanente Regenschauer sorgen auch bei ordentlichen Regensachen schnell für Verdruss. Da machen wir lieber unter der Markise den Grill an und bereiten unser

Abendbrot.

Auf dem Teller heute: Kartoffelspalten mit Schweinefilet an mit Käse überbackenen Tomaten.

Das alles wird nur auf dem Grill zubereitet – hier geht es zu den Rezepten.

Da der Regen nicht enden will, sehen wir fern, schlafen aber bald den Schlaf der Gerechten im Wald der Geächteten. 


unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

Mit dem Reisemobil durch England
ca. 346 Kilometer, Fahrzeit ca. 5 Stunden


Mittwoch, 04.07.2012, 3. Tag

Schon früh brechen wir auf. Heute soll es nach Schottland gehen. Nach dem Frühstück nur noch schnell die neuen Freunde vom Platz verabschieden…

… dann kann es losgehen. Unser Navi leitet uns unfehlbar auf die Autobahn und nur 
Unterbrochen von einem Tankstop rollen wir ‚gen Norden.

Zum Tanken verlassen wir die Autobahn und fahren in die nächste Stadt. In einem Reisebericht im Netz war zu lesen, man sollte an Einkaufszentren tanken, dort wäre es merklich günstiger.

Wir finden natürlich kein Einkaufszentrum vor, aber tanken trotzdem umgerechnet 13,5 Cent weniger pro Liter. Ein Liter Diesel kostet im Moment in GB an den Fernverkehrsstraßen 1,39 £. 

(für einen Euro bekommt man im Moment, Juli 2012 0,8 £, oder anders gesagt, bezahlt man für einen englischen Pfund 1,239 €)

Es ist 13:30 Uhr, als wir in Schottland einfahren.


* Zitat Wikipedia