Weihnachten und Silvester in Schweden

… mit dem Wohnmobil im Winter nach Schweden


Donnerstag, 23.12.2021, 1. Tag

Gestern haben wir das Mobil vorbereitet und alles verstaut, was wir mitnehmen möchten. Unsere Fahrräder sind verstaut und mit ihrer neuen Befestigung in der Garage verankert, Ski sind dabei, Wintersachen und so weiter. Heute Morgen hole ich gegen 7:30 Uhr das Mobil aus der Garage und bevor die letzten Sachen in den Kühlschrank kommen gibt es nach längerer Zeit wieder ein leckeres Abschiedsfrühstück bei meinen Eltern.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht das Frühstück oft aus einem Heißgetränk (in der Regel Kaffee, Tee, Milch oder Kakao) sowie aus Backwaren, vornehmlich Brot, Toastbrot oder Brötchen (süddeutsch/österreichisch SemmelnWecken; schweizerisch Weggli), dazu Butter oder Margarineund als süßer Aufstrich Marmelade, Honig, Nuss-Nougat-Creme oder Zuckerrübensirup oder als salziger Belag Wurst oder Käse. Weitere beliebte Bestandteile eines Frühstücks im deutschsprachigen Raum sind Quark (österreichisch Topfen) und Joghurt, ein Frühstücksei oder Ham and Eggs, Müsli, Frühstücksflocken, Saft und Obst.*

Die letzten Dinge sind verpackt und gegen 9°° Uhr verlassen wir die Stadt. Es sind -1,5°C und die Bäume haben eine feine Eisschicht in den Ästen.

Während wir unterwegs sind habe ich eine kleine Info für dich:
Unser Ziel heute ist Kiel, denn hier wird unsere Fähre nach Göteborg starten. Diese Fährverbindung kennen wir noch gar nicht und durch einen Zufall haben wir uns für diese Stena-Line-Route entschieden:
Für Juli 2020 haben wir eine Fähre gebucht, mit der wir nach Schottland fahren wollten. Diese Fähre wurde abgesagt, denn die Einreise nach Großbritannien wurde wegen Corona nicht gestattet. Der Wert des Tickets (für eine Fahrt) blieb erhalten und so ergab sich die Überfahrt Kiel – Göteborg. Diese Fähre wird von 18:45 Uhr bis 9:15 Uhr unterwegs sein und die Überfahrt kostet uns – mit einer Fensterkabine – 375,-€.

Als wir in Kiel einfahren, tanken wir noch einmal komplett voll. Hier zahlen wir 1,52 €/ltr. Diesel, in Schweden soll er lt. ADAC 1,85 € kosten. Dann gehts zum Fährhafen.

Kiel

Nun stehen wir auf den Wartespuren der Fähre und eine sehr nette Stena-Line Mitarbeiterin kommt und klärt uns auf, das unsere Fähre die nächste ist und wir hier stehen bleiben können. 17°° Uhr ist Boarding, da sollen wir hier sein – bis dahin können wir z.B. in die Stadt gehen.

Da sehen wir schon den Weihnachtsmarkt. Gleich hinter den Sandbarrieren, die seit einiger Zeit scheinbar nötig sind, wenn es öffentliche Märkte gibt. … und das trifft es auch: öffentlicher Markt. Hier herrscht draußen Maskenpflicht, obwohl man jedem aus dem Weg gehen kann und es herrscht Stille, denn Weihnachtsmusik ist nicht zu hören. Schade – bis 2014 waren Weihnachtsmärkte anders …

Wir rennen trotzdem auf der Straße entlang und nehmen auf dem Rückweg eine Maskenfreie Nebenstraße. Hier sehen wir uns noch einige Läden von innen an. Als wIr zum Mobil kommen, beginnt es gerade zu schneien. Ganz vereinzelt fallen die Flocken. Wir haben noch etwa 1,5 h bis es los geht und trinken erst einmal Kaffee, essen ein paar Plätzchen und sehen fern. In der Zwischenzeit schneit es immer mehr!

17°° Uhr. Ein Gasverantwortlicher möchte unsere Gasflaschen kontrollieren und ist völlig überfordert, als ich ihm vom Gastank erzähle. Ich biete ihm an die Gashähne abzustellen und damit ist er zufrieden. Er kann es nicht einmal sehen, denn ins Fahrzeug darf er nicht … Währenddessen schneit es ohne Unterbrechung.

Stena Line – unsere Fähre

Als wir das Einlasshäuschen erreichen, werden unsere Ausweise kontrolliert und unser Impfstatus. (Stena Line hat mir im Vorfeld eine Mail dazu gesendet)
Auf meine Frage nach den Buchungsunterlagen lächelt mich der Mitarbeiter an und sagt: „mir reicht ihr Kennzeichen und ihre Ausweise, damit ist alles ok!
Dass das so einfach und leicht geht ist schon fantastisch!

Dann fahren wir auf – oder besser gesagt in die Fähre, werden eingewiesen und gehen zu Deck 11 – das ist ganz oben, hinter dem Sonnendeck. Ich frage noch, ob es unterwegs Strom gibt – gibt es für uns nicht. Die vielen Kabel auf dem Fahrzeugdeck sind alle zur Starkstromversorgung von Kühlaggregaten.

Unser Zimmer finden wir schnell und freuen uns über die Größe und Ausstattung. Seit der Kabinenfehlbuchung nach Finnland bin ich in diesem Punkt sehr viel Aufmerksamer geworden 😊

In der Stunde Zeit, die wir bis zum Ablegen haben, gehen wir durch das Schiff und finden – wie von Geisterhand gesteuert – den Shop. Na was für ein Glück, nun können wir endlich shoppen!

Begriff „Shopping“: Die Tätigkeit des Einkaufens oder auch nur des Besuchens von Geschäften sowie das Flanieren durch Ladenstraßen und Einkaufszentren zum Zwecke des Erwerbs von Konsumgütern wird bei Privatpersonen mit dem englischen Begriff Shopping bezeichnet. In der Regel sind mit dem Shopping über den bloßen Einkaufsakt hinausgehende Erlebnisreize verbunden, die von den Konsumenten geschätzt werden.*

Zum Auslaufen sind wir an Deck und sehen bei heftigem Schneetreiben und etwa 5cm Neuschnee zu, wie wir den Hafen verlassen. Rückwärts geht es hinaus und als es breiter wird schiebt sich die Fähre in die Dunkelheit der Nordsee. Wir lassen Deutschland hinter uns, die Lichter werden immer dunkler und eingeschneit gehen wir zurück ins Schiff. 

Abendbrot

Wir suchen uns eine der beiden Gaststätten aus und essen zu Abend. Wieder können wir dieses Phänomen beobachten: Trotz absoluter Dunkelheit sind zuerst alle Fensterplätze besetzt. 🤪

Die Crew ist sehr nett und das Essen schmeckt, obwohl mir kalte Erbsen völlig neu sind! Auch der Tomatensalat, in dem Melonenstücke einen angenehmen fruchtigen Geschmack bringen, ist sehr gut.

Auf dem Rückweg zur Kabine sehen wir auf dem Sonnendeck vorbei. Der Schneefall hat nun nachgelassen und ein kalter Wind weht über Deck – schnell in die Koje 😊



Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 350 Kilometer, Fahrzeit ca. 4Stunden


Freitag, 24.12.2021, 2. Tag

Es sind leichte Schläge, die die Fähre hier im Kattegat ein wenig zittern lassen. Geschlafen haben wir sehr gut. Es ist stürmisch geworden über Nacht und große Schaumkronen sind auf den Wellen, die von der „Stena Skandinavica“ heute morgen geteilt werden. Obwohl es -3°C sind (im frischen Wind fühlt man es deutlich kälter) ist der Schnee an Deck geschmolzen. Nun hat sich eine Eisschicht gebildet und es ist verdammt glatt auf dem Eis-Stahlboden.

Göteborg

Göteborg ist nach Stockholm und vor Malmö die zweitgrößte Stadt Schwedens. Der Stadt vorgelagert liegt im Kattegat der Göteborger Schärengarten (skärgård) mit kleinen und kleinsten felsigen Schäreninseln, die zum Teil bewohnt sind.*

Schon einige Zeit fahren wir an den Schären vorbei, die oft dicht an den Bordwänden vorbeiziehen. Ich gehe immer wieder einmal kurz hinaus, denn es ist so kalt, das ich nach kurzer Zeit keine Bilder mehr machen kann, weil die Finger einfach zu kalt werden.

Als die Fähre unter der Älvsborgsbron, hindurchfährt kann ich ein kleines Video machen.

Älvsborgsbron ist eine Hängebrücke, die in der Hafeneinfahrt von Göteborg den Göta älv überquert. Sie ist 933 m lang und hat eine Spannweite von 418 m und eine Durchfahrtshöhe von 45 m. Die sechs Fahrspuren hängen an zwei 107 m hohen Pylonen.*

Bald kommt die Durchsage, dass das Fahrzeugdeck geöffnet wird und nun flitzen wir durch das Schiff, um zu unserem Mobil zu kommen. Nun geht es ganz schnell. Als die Maschine läuft verlassen wir die Fähre und bis wir am Zoll vorbei gewinkt werden, weiß auch das Navi, wohin wir wollen und leitet uns gut aus Göteborg.

Schön, das wir wieder in Schweden sind – wir sind gern hier!

Eine Zwischenstation haben wir noch, bevor wir nach Örebro aufbrechen: es ist ein ICA MAXI. Hier werden wir uns für die kommende Zeit mit Lebensmittel eindecken.
Landestypisch – na klar!

– 6°C zeigt das Thermometer, als wir auf Autobahnen und Landstraßen unterwegs sind. Die schneebedeckte Landschaft ist immer wieder schön und die Temperatur sinkt manchmal bis auf -10°C. Die Straßen sind nur sehr sporadisch geräumt und nur Stellenweise mit Salz bearbeitet.

Eine kleine Erinnerung an den Sommerurlaub 2013 blitzt auf, als wir den Göta Kanal überqueren. Es war nicht schlecht damals … link

Große Streckenabschnitte sind mit 80 Km/h begrenzt und werden mit vielen Blitzern überwacht. Erfreulicherweise warnt unser Navi – die Karten App von Apple – vor den festen Blitzern. Bei 80 Km/h zieht sich die Strecke wie Gummi … dennoch erreichen wir den Campingplatz

Gustavsvik Camping in Örebro

Webseite, googlemaps

Wie ich schon per Mail informiert wurde, finde ich den Schlüssel und den Code. Die Schranke kann ich nun öffnen und wir fahren auf den Platz. Der uns zugewiesene Platz 722 ist ein bisschen zu steil, auf Keile möchte ich nicht fahren, wir nehmen lieber Platz 724.

… wir sind echt fast allein. Um genau zu sein: zu dritt stehen wir auf dem riesigen Platz. Dieser 5 Sterne Platz ist luxuriös und wirklich toll. Er gefällt uns sehr.

Nun sind wir eingerichtet und können den Heiligabend verbringen.

Zum Abendbrot haben wir uns heute Julskinka (Weihnachtsschinken), Kartoffelbrei und mehrere Salate aus dem Smörgåsbord (einem schwedischem Weihnachtsbuffet) ausgesucht.

Auf dem leeren Platz ist es natürlich absolut still und das gesamte Servicehaus haben wir fast für uns allein.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 290 Kilometer, Fahrzeit ca. 5 Stunden


Samstag, 25.12.2021, 3. Tag

Heute haben wir ausgeschlafen … weil wir es konnten. In der Nacht sank die Temp. auf -11°C. Der Weg zu den Duschen wird da durch schnell zur Überwindung. 😉 Der Schnee knarzt, wenn man darüber läuft und deutlich kann man den Atem sehen.

Winterkälte

Das Frühstück gibt es im Mobil, denn wir wollen heute nicht davor sitzen. Die Brötchen sind durch das allseits bekannte Dünnbrot ersetzt, welches mit Käsecreme (aus der Tube) bestrichen wird. Frische Nordeier sind mit Garnelen in der Pfanne verrührt … kurz Rührei!

Um auch die Abwaschgelegenheiten im Servicehaus kennenzulernen gehen wir, beladen mit Geschirr, dort hin. Kurz überlege ich, die Geschirrspülmaschine zu nutzen. Kerstin will nicht – ich werde wohl morgen allein spülen gehen 😊

Heute wollen wir in den Ort laufen. Schon an der Rezeption des Platzes werden einige Sehenswürdigkeiten der Umgebung auf einem Minigolfplatz präsentiert.

Zum Einen machen wir einen schönen Spaziergang und zum Anderen sehen wir uns in Örebro einmal um. Mal sehen, wie es hier so ist. Auf jeden Fall haben wir richtig Glück, denn es ist schon wärmer geworden! Bei nur noch -7°C laufen wir los.

Als wir nach 200 m das erste Schild sehen, welches in Richtung Centrum weist, steht 0,8 Km darunter. Das ist wirklich in Ordnung, so einen Fußmarsch kann man locker in Kauf nehmen und man sieht interessante Sachen in den Vorgärten und Fenstern der Schweden.

Den Kreisverkehr müssen wir passieren, vorbei an der Tankstelle (Dieselpreise beachten) kommen wir in den Stadtkern von Örebro.

Die Innenstadt ist viel größer als wir dachten. Die Straße auf der wir unterwegs sind nimmt einfach kein Ende. Die Geschäfte sind heute, am ersten Weihnachtsfeiertag, geschlossen, so kommen wir gut voran und laufen noch ein ganzes Stück.

das Schloss

Dann erreichen wir das Schloss. Wir waren hier im Sommer 2017 schon einmal. Dieses Wasserschloss ist ein echter Augenschmaus. Majestätisch steht es plötzlich da.

Das Schloss Örebro (schwedisch Örebro slott) ist eine auf einer Insel im Fluss Svartån gelegene Burg in der schwedischen Stadt Örebro, deren Anfänge im 13. Jahrhundert liegen und die ihr heutiges Aussehen im 19. Jahrhundert erhielt.*

Am Schloss drehen wir um und auf der zweiten Einkaufsstraße, parallel zur Ersten, gehen wir zurück zum Platz. Hier sehen wir uns die Öffnungszeiten des Bades an, welches direkt am Campingplatz anschließt. Gut, es hat nach den Feiertagen offen und besuchen wollten wir es sowieso – wir möchten doch mal sehen, wie die Schweden saunieren …

Von hier aus gehen wir einmal um den Platz und kommen von der anderen Seite an die Rezeption. Auf diesem Weg kann man auch über den ganzen Platz sehen und auf folgendem Bild sieht man auch, welches Glück wir hatten, hier noch einen Platz zu bekommen 😄

Als wir wieder am Mobil sind, sind wir erstaunt, denn es sind tatsächlich 8 Km geworden, die wir zurückgelegt haben. Hmmm – das war gar nicht so zu merken 😉

Zum Abend haben wir noch einmal die Reste von gestern und bleiben zum Abendbrot wieder im Mobil, denn es ist etwas frisch draußen …
Im Mobil haben wir angenehme 23°C und es ist schön zu wissen, das der Rapido mit diesen Außentemperaturen keine Probleme hat.



Sonntag, 26.12.2021, 4. Tag

Da haben wir wieder gut geschlafen heute Nacht. Die Ruhe ist richtig gut, wir hören unsere Nachbarn gar nicht. Gut – sie müssten schon sehr laut sein – aber, nun ja, so ist es eben. Der Schnee knirscht wieder ordentlich, als er auf dem Weg zum Servicehaus betreten wird.

Ach und zum Abwaschen habe ich mich heute freiwillig gemeldet 😂 – alles läuft nach Plan und auf dem nächsten Foto wasche ich ab! … vorn links!

Als ich geschafft zurück am Mobil bin, wollen wir wieder einen Spaziergang machen. Heute biegen wir in die andere Richtung und entdecken einen neuen Stadtteil, der hier gerade entsteht. Interessant, wie hier das Holz eingebracht wird.

ein neuer Stadtteil entsteht

Hmmm – es wohnt also längst nicht jeder Schwede in den roten Holzhäusern, die man oft im Kopf hat, wenn man an dieses wunderschöne Land denkt. Viele leben einfach und ganz normal in mehrstöckigen Häusern.

Heute kommen wir von einer komplett anderen Seite in die Stadt, und finden tatsächlich wieder den Weg hinaus. Das geht sogar recht schnell, denn heute haben die Läden immer noch nicht geöffnet. Auf dem Weg zurück – schon wieder ein anderer, den wir noch nicht kennen, gibt es diese kleine Skulptur, die schon zeigt was demnächst kommt – Frühling.

Heute zeigt die Uhr 6,9 Km. Naja, das ist ganz schön. Kalt ist es immernoch. Am Tage liegen wir bei -7°C und die Temperaturen machen so eine schöne Luft – unvorstellbar.
Apropos unvorstellbar – selbst ei diesen Temperaturen kann die Drohne fliegen 😊

da kommen doch heute Abend, als ich gerade den Lachs auf dem Grill habe (… leider das Holz vergessen), tatsächlich noch 2 Fahrzeuge auf den Platz! Verrückt!

Na hoffentlich wird es jetzt nicht zu laut und wuselig hier 😊



Montag, 27.12.2021, 5. Tag

Glück gehabt, die neuen Nachbarn waren ruhig und so konnten wir wieder gut schlafen. Wieder frühstücken wir im Mobil. Ich glaube in diesem Urlaub ändert sich das nicht mehr, es sind wieder -11°C, da essen selbst harte Wikinger nicht mehr draußen …
Heute machen wir eine Einkaufstour in verschiedene Läden, wir fahren mit dem Mobil.

Gestern Abend habe ich die Anzeige für den Gastankfüllstand angesehen und von vier leuchteten noch zwei LED. An einer Q8 Tankstelle habe ich mich erkundigt, sie bieten nur Flaschen an. Im Internet finde ich eine Füllstation, die fahren wir heute sofort an.

Gasolfyllarna

Webseite, googlemaps

Eine hilfsbereite und nette Crew treffen wir hier an und ich bin zufrieden, dass das so einfach klappt. Wir tanken 22,95 kg LPG Gas und zahlen 29,90 €, dann geht es weiter …

Da siehst du schon, was ein Tag es für mich war. Kerstin fand es spannend und wunderbar. Es ging ewig von einem Laden in den Nächsten. Die Schweden gehen anders mit Corona um, hier wird auf Abstand geachtet und es gibt keine Maskenpflicht.
(in Deutschland werden gerade bei sinkenden Inzidenzzahlen härtere Maßnahmen durchgesetzt …)

Nach diesem Einkaufsmarathon kommen wir auf dem Platz zurück und finden unseren Platz recht einfach wieder. Wir folgen den Spuren im Schnee … unseren eigenen 😉
Es gibt Kaffee und Kuchen und ein bisschen Ruhe, wenn es dämmert wollen wir noch in den Ort, um ihn im Dunklen zu erleben.

Heute sind wir länger unterwegs … man kann in die Läden hinein! 😳
Die Stadt ist aufwändig mit Lichtern geschmückt. Es sieht in jeder Straße anders, aber immer freundlich, hell und Weihnachtlich aus. Das Schloss ist dezent beleuchtet und einige Fenster sind von Lichterbögen erhellt.

Auf dem Rückweg lassen sich noch mehr Läden besuchen, aber auch hier sind die Straßen schön anzusehen. Manchmal bleibe ich draußen stehen, hin und wieder sehe ich auch mal in die Läden hinein. Ich meine, das sich die Sachen nicht sehr unterscheiden …

Als wir zum Mobil zurückkommen, essen wir Reste von gestern, also Lachs, Kartoffel-, rote Beete- und Weißkrautsalat. Dann sehen wir fern und lassen es uns gut gehen.



Dienstag, 28.12.2021, 6. Tag

Unser letzter Tag in Örebro Anno 2021 hat heute begonnen. Wir werden in die Saunalandschaft des Freizeitbades Gustavsvik „Lost City“ besuchen.

Erst einmal gibt es Frühstück. Ein bisschen sehnsüchtig sehe ich immer wieder aus dem Fenster … Schnee ist laut App angesagt. Doch es passiert – nichts.
Naja, jedenfalls nicht viel! Ein paar Flocken wedeln umher, aber die richtige Schneeflut bleibt irgendwie aus.

Hmmm – ich bin gespannt, was da noch kommt, jetzt gehen wir erst einmal los ins Bad. Die Tasche ist gepackt und wir sind unterwegs.

andere Länder – andere Sitten

Wir nehmen die Tageskarte für das Bad, um alle Bereiche nutzen zu können. Sie kostet etwa 30,- €/Person. Jetzt bekommen wir ein Handtuch und einen Bademantel zusammen mit dem Garderobenschlüssel und einem kleinen Bezahlchip überreicht.

Dann kommen wir in den Saunabereich.

… bald sitzen wir – wie gewohnt nackt – in der 90°C Sauna. Eine Angestellte läuft an einer großen Scheibe vorbei, sieht uns an und verschwindet, um schnell mit ihrem Kollegen zurückzukommen. 🤔
Er nimmt mich an die Seite und fragt, woher ich komme. „Ich komme aus Deutschland“ sage ich ihm in hoffentlich astreinem Schwedisch. Er sieht mich an und sagt: „verstehe„.

Dann erklärt er mir die schwedischen Saunaregeln … sie sind einfach:
Nackt sauniert wird nach Geschlechtern getrennt –
bei der gemischten Sauna behält man seine Badebekleidung an.

Ok, das kann man schnell umsetzen, wobei das saunieren in Badesachen sehr ungewohnt ist. An den großen Tischen sitzen bald einige Schweden zusammen und unterhalten sich bei lauter Musik. Es gibt einen kleinen Ruheraum, der bleibt aber heute leer.

Blick auf „Lost City“ im Badebereich

Das tolle an dem Bad sind die vielen Rutschen. Ich habe alle wenigstens einmal getestet …
Manche sind komisch
– fast freier Fall über 2 Etagen, schnelle Fahrt in einen Trichter, in dem man unkontrolliert hin und her schleudert, bis man in ein Wasserbecken fällt …
– bei der Storm Hurrycan, sie geht an der Außenseite entlang und die Seiten sind im Winter ein wenig gefroren … das ist vielleicht ein Kick …
– in der Treasure Hunter – mein Favorit – rutscht man mit einem Reifen durch eine Röhre und mit Nebel, Schwärze und Licht werden wunderbare Effekte erzielt …

Die Entscheidung einen Saunatag in Schweden zu erleben war absolut richtig, erholsam und sogar lehrreich! Kurzzeitig haben wir überlegt demnächst unsere Urlaube mit einem Saunatag zu starten, einfach um herunterzukommen und zu entspannen.

Gegen 17°° Uhr verlassen wir erholt die Sauna, gehen zum Mobil und laufen dann noch einmal eine kleine Runde.
… da beginnt es plötzlich doch noch zu schneien …


* Zitat Wikipedia