14 Tage unterwegs mit der AIDA Sol in Europa und Afrika
ein Seetag, Lissabon
25. 10. 2014, Seetag, Spanien, Portugal
An diesem Seetag, er begann gestern Abend, fahren wir von Ferrol in Spanien nach Lissabon, der Hauptstadt Portugals.
Lissabon (portugiesisch Lisboa) ist die Hauptstadt und die größte Stadt Portugals sowie des gleichnamigen Regierungsbezirks und liegt an einer Bucht der Flussmündung des Tejo im äußersten Südwesten Europas an der Atlantikküste der Iberischen Halbinsel.*
Nach dem der Crosstrainer etwa eine Stunde bemüht wurde und wir einen Saunagang absolviert haben, setzen wir uns ins Restaurant „Bella Donna“ auf das Freideck und frühstücken in aller Ruhe und Gemütlichkeit. Leider ist die Aussicht nicht so, wie man sie sich wünscht. Es ist ist ein wenig diesig. Das Frühstücksangebot ist lecker und mittlerweile haben wir uns an das reichhaltige Angebot gewöhnt …
Da sind sie wieder gut zu sehen – Delphine begleiten uns. Sie sind in der schier unendlichen Weite des Atlantiks erstaunlich leicht zu entdecken. Nach einiger Zeit, die man auf das Meer sieht, fallen Ungereimtheiten oder Anomalien sofort ins Auge.
(klick mal auf die Bilder, dann siehst du es vielleicht ?)
ein Lieblingsplatz
Nach dem Essen entern wir wieder (den Platz haben wir an den letzten Seetagen schon für „gut“ befunden) die Liegesofas am Theatrium auf Deck 11.
Hier sehen und hören wir die Vorstellungen unseres nächsten Hafens / Ziels und den Empfehlungen für eventuell noch freie Ausflüge, die man selbstverständlich sofort buchen kann. Diese Ausflüge werden von den Scouts vorgestellt, die auch später auf dem Ausflug als Ansprechpartner vor Ort sind und die Reisegruppe begleiten.
Nach dem Mittag wird es Zeit für das Sonnendeck. Die Sonne strahlt und es ist heiß. Eine willkommene Abwechslung ist der Pool. Das Wasser ist recht kalt, aber es erfrischt! Der kleine Pool ist natürlich nie leer, zumal wir in der Ferienzeit mit einer ganzen Menge Kindern reisen.
Der Nachmittag vergeht recht schnell, denn immer wieder schläft man in der warmen Sonne kurz mal ein … Zur Kaffeezeit essen wir Kuchen auf dem Freideck und sehen in die Hecksee. Dabei fällt auf, dass das Schiff keine schnelle Fahrt mehr läuft.
Zum Abend haben wir das „übliche“ Programm: Die Prime Time Show und die Abendshow im Theatrium und das Abendbrot.
26. 10. 2014, Lissabon, Portugal
Wir haben „Glück“, denn heute Nacht wurden die Uhren eine Stunde zurück gestellt. Nun ist Winterzeit und unsere Zeit an Bord hat sich um eine Stunde verlängert. Dadurch konnten wir ausschlafen und trotzdem relativ früh aufstehen. Nicht früh genug, wie der Blick auf den Fernseher zeigt.
Lissabon
Wir befinden uns bereits bei der Einfahrt nach Lissabon! Wir kennen die Anlegezeit und können erst einmal ruhig bleiben. Bald gehen wir frühstücken und sitzen wir im „Marktrestaurant“, dem Einzigen, welches so früh geöffnet hat. Leider wählte man ein Lokal aus, welches kein Freideck hat. So sehen wir uns die Einfahrt nach Lissabon eben hinter einer vom Meerwasser bespritzten, recht dreckigen Scheibe an. Sagen wir mal:
… ungeschickte Planung …
Als wir mit dem Frühstück fertig sind, gehen wir noch kurz aufs Deck und hier entstehen während des Einlaufens ein paar nette Fotos von Lissabon.
Das Licht passt super, denn die gerade aufgehende Sonne scheint uns aus dem Rücken auf die Stadt. Langsam müssen wir auch zum Deck 11, dort ist der Treff in der „Anytime Bar“ für alle, die den Ausflug in ein Fischerdorf in der Nähe von Lissabon gebucht haben. Wir haben uns für diesen Ausflug entschieden und sind unter den Wartenden, denn Lissabon haben wir schon kennen gelernt.
ein Ausflug
Dieser Ausflug von AIDA umfasst einen Bustransfer zu Sesimbra einem Fischerdorf in der Nähe von Lissabon, dort ist dann ein Aufenthalt zur freien Verfügung geplant (etwa 1h) und uns wird das älteste Weingut der Region vorgestellt und eine Weinverkostung steht auf dem Programm.
Sesimbra ist eine Kleinstadt (Vila) in Portugal. Sie liegt auf der Halbinsel von Setúbal in der Região de Lisboa.*
Für die Stunde Aufenthalt, die direkt am Atlantik stattfindet, haben wir Badesachen und ein Handtuch eingepackt und stehen mit den anderen in der Bar und warten. Als wir das „GO“ bekommen geht es hinunter auf Deck 5 dabei geht unsere AIDA Reiseleiterin – eine Tafel hochhaltend – vor uns her. Hier auf Deck 5 neben der Rezeption ist die Gangway aufgebaut und so können wir das Schiff verlassen. Es ist voll.
Jeder der das Schiff verlassen will, geht über diese eine Gangway. Leider können Rollstuhlfahrer diese schmale, stufige Gangway nur mit Hilfe eines Schlittens nutzen, der wie ein Roboter auf Ketten ganz langsam hinunterfährt und den Rollstuhl samt Fahrer huckepack geladen hat. In solchen Fall gibt es einen Stau und alle warten. (bei dem Schiff vor uns kann man Deck 3 öffnen … mit Anschluss zum ebenen Boden im Moment) Bald stehen wir vor unserem Bus (die Busse sind alle Nummeriert) und werden auf deutsch von unserer portugiesischen Reiseleiterin begrüßt.
los geht´s
Wir werden 5 Stunden unterwegs sein und starten, sobald alle im Bus sitzen. Heute ist Sonntag, die Stadt ist recht ruhig. Scheinbar schlafen viele Lissabonner noch. Viele – natürlich nicht alle! Ein Marathon startet in einer Stunde heute in der Stadt, deshalb müssen wir uns beeilen, bald werden einige Straßen gesperrt …
TIPP: Bei einem Ausflug über 5 Stunden, den man bei AIDA bucht (häufig angeboten) werden keine vollwertigen Mahlzeiten angeboten. An einem warmen Tag ist es es gar nicht einfach ohne Trinken über den Tag zu kommen, zumal man oft auch einen kleinen Fußmarsch absolviert. Es bietet sich an Brote oder Brötchen schmieren und mitzunehmen, oder Geld einzustecken und auf einen Laden oder einen Imbiss hoffen.
Eine Flasche Wasser sollte man sich in warmen Ländern unbedingt einstecken.
(Angebot der 1,0 Liter Wasserflasche bei AIDA: 2,50 € …
Premiumgäste bekommen jeden Tag 2 Flaschen Wasser a 1,0 ltr. auf die Kabine gestellt)
Alles geht gut, wir kommen ohne Sperrungen aus der Stadt und nun geht es durch das Umland von Lissabon, durch die portugiesische Natur. Diese bekommen wir umfangreich und interessant von unserer Reiseleiterin beschrieben. Ganz neu sind uns Erdbeerbäume (von denen isst man nur eine Frucht sagt man – sie sehen lecker aus, schmecken aber gar nicht).
Die Erdbeerbäume (Arbutus) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie umfasst elf Arten und findet sich hauptsächlich
in Mittelamerika und dem Mittelmeerraum.*
die Busfahrt
Auf der Fahrt nach Sesimbra erfahren wir von der Reiseleiterin einiges interessantes über die Geschichte Portugals. Klar kann man sich nicht alles merken, doch es hier vor Ort zu hören ist schon sehr interessant. Sicherlich bleibt aber auch das ein oder andere „hängen“:
… spontan fällt mir z.B. einiges zu der Brücke des 25. Juni ein. Ursprünglich war sie nach einem portugiesischen Diktator benannt. Unmittelbar nach der Nelkenrevolution am 25. Juni 1974 bekam sie ihren neuen – heutigen – Namen. Diese riesige Brücke über den Tajo ist von gleichen Architekten, der auch die „Golden Gate Bridge“ konstruierte. Hier in Lissabon ist sie ebenfalls errichtet worden, weil sie bereits in erdbebengefährdeten Gebieten (San Franzisko) bewährt hat. Die Pfeiler haben über dem Wasser eine Höhe von 182 Metern und genau diese Länge geht auch noch einmal in die Tiefe des Meeresgrundes. Stadteinwärts ist diese Brücke Mautpflichtig – stadtauswärts kann man sie kostenfrei benutzen.
Die Ponte 25 de Abril (deutsch: Brücke des 25. April) ist ein 3,2 Kilometer langer Brückenzug in Portugal mit einer 2278 Meter langen Hängebrücke über den Tejo. Sie ist weltweit, nach der Tsing-Ma-Brücke, die zweitlängste Hängebrücke mit kombiniertem Straßen- und Eisenbahnverkehr. Über die Brücke führt in sechs Spuren die Autobahn A2/IP7. Unter den Einheimischen wird sie schlicht Ponte genannt.*
Der Tajo (span., [ˈtaxo]) bzw. Tejo (port., [ˈtɛʒʊ]) ist mit einem Lauf von 1007 km der längste Fluss der Iberischen Halbinsel in Spanien und Portugal. Der Tajo entspringt in etwa 1600 m Höhe an der Quelle der Fuente de García im Gebirge der Montes Universales im Osten Spaniens (Provinz Teruel). In Richtung Westen fließt er durch die Iberische Halbinsel – etwa 40 km südlich vorbei an Madrid – durch die spanischen Städte Aranjuez, Toledo, Talavera de la Reina und Alcántara sowie durch die portugiesische Stadt Santarém. Schließlich mündet er bei Lissabon in den Atlantik.*
Sesimbra
Zusammen mit der Reiseleiterin der AIDA und der portugiesischen Reisebegleitung sehen wir uns das ehemals kleine Fischerdorf an. Mittlerweile sind viele neue Häuser entstanden, denn die Lissabonner zieht es in die umliegende Natur. Hier ist es nicht so laut und der Strand ist so schön und ruhig … ein gutes Gebiet um ein Wochenendhaus zu bauen. Durch das Dorf gehen wir gemeinsam bis an den Strand und machen gleich die Zeit für den Treff aus und nun kann jeder „aktiv selbst erkunden“.
Das Wasser ist mit 20 bis 21°C herrlich erfrischend und bei eine Lufttemperatur von 27°C ist es auch kein Problem wieder warm zu werden. Es ist erstaunlich – immerhin haben wir schon Ende Oktober! Von unserer kleinen Gruppe bin ich der Einzige, der baden geht.
Nach dem Bad finden wir doch in diesem kleinen Fischerdorf noch einen Souvenirladen, besuchen ihn und weiter geht es mit dem Bus.
Plötzlich kommen wir an einen Fotopunkt und sind erstaunt. Eine wundervolle Lagune und ein kleiner Fischerort sind zu sehen. Alle raus aus dem Bus, der einfach mitten auf der Straße stehen bleibt. Vielleicht können es die Bilder wiedergeben – es ist ein fantastisches Bild und weckt Urlaubslust, obwohl man schon im Luxusurlaub ist …
Nach einer kurzen Fahrt kommen wir im Weingut an, warten noch einen Augenblick und trinken noch einen Kaffee.
In diesem kleinen Café gibt es unter anderem den Käse der Region:
Queijo de Azeitão, halbfester Schnittkäse
Portugal gehört weltweit nicht unbedingt zu den bekanntesten Herkunftsländern für Käse, dennoch sollten die zumeist noch in traditioneller Handwerksarbeit die in vielen Fällen herkunftsgeschützt ist nicht unterschätzt werden.
Ankunft im Weingut
Jetzt ist es soweit und wir erreichen das 200 Jahre alte Weingut José Maria da Fonseca.
Eine interessante Führung bringt uns die komplizierten Lagerungen der Weine näher. In einem Keller funktioniert die Lagerung in diesem Klima nicht, denn die Luftfeuchtigkeit wäre viel zu hoch. In den Lagerhäusern sehen wir uns die großen Lagerfässer an.
Die Fassdeckel sind nicht aus Eiche, sondern aus Mahagoni Holz. … wegen der Atmung. Seit 1830 wird hier Wein angebaut und verkauft.
Selbst die ersten Flaschen von 1806 sind in Vitrinen ausgestellt. Am Ende des Rundganges können wir weißen Muskathell Wein (er ist 5 Jahre gelagert und schmeckt wie Likör) und roten Portwein (ein Jahr gelagert, nicht schwer) verkosten.
Danach geht es zurück zu Schiff.
Der Ausflug war vom AIDA Ausflugs Team gut organisiert, sehr gelungen und hat allen richtig gut gefallen.
alle kommen zurück – Zeitgleich
Bei der Rückkehr fällt eine weitere Planungsschwäche ins Auge:
Seit fünfeinhalb Stunden gab es nichts zu essen, nur etwas Wein zu trinken und das letzte geöffnete Restaurant an Bord schließt in einer halben Stunde. Ausgerechnet jetzt kommen natürlich mehrere Ausflüge zurück (die 5h sind eben um). Da im Hafen nicht alle Restaurants an Bord geöffnet haben (oft nur eines), wird es an den Essenentnahmestellen sehr eng und der typische PassaGIER kommt zum Vorschein! … Panik auf dem Fressdampfer ? Jeder nimmt, was er kann!
Jetzt zeigt sich Charakterstärke und Niveau. Bisher war immer genug Essen da und so müssen wir auch jetzt niemand hungern … nur einfach einen kurzen Moment warten.
Nachdem die Essensschlacht geschlagen ist, kommt das nächste Event – der beste Platz beim Auslaufen. Bei schönem Wetter bietet es sich an über den Bug zu sehen und in Fahrtrichtung dabei zu sein. Dazu muss man allerdings einen Platz ergattern …
Den Abend verbringen wir gewohnt bei der Show und sehen „Marcels Prime Time“ an.
TIPPS: In Lissabon kann man ein Ticket kaufen, mit diesem kann man ALLE öffentlichen Verkehrsmittel fahren, die es gibt. Alle Straßenbahnen, Busse, U-Bahnen (Metro) und Fahrstühle (bringen Personen in die Oberstadt). Dieses Tagesticket ist eine kleine grüne Karte, die man vor die entsprechenden Automaten hält. Kosten: 6,50 €!
… wird leider vom AIDA-Team nicht einmal erwähnt …
hmmmm – ein Geschmäckle bleibt …
Folgender negativer Beigeschmack bleibt:
Den ganzen gestrigen Seetag trödeln wir auf dem Atlantik herum, denn statt der gewohnten 34 – 36 Km/h waren wir mit 14 – 18 Km/h unterwegs. Wir hätten lieber schon Abends in Lissabon anlegen können … oder sind die Hafengebühren zu hoch … und eine Nachttour oder ähnliches planen können. Eine Liegezeit von nur 7 Stunden ist ja in der Tat etwas kurz für so eine bedeutende Stadt, zumal man nicht sofort von Bord kommt und eine halbe Stunde früher wieder an Bord sein muss. Bleiben für eine Großstadt wie Lissabon noch 6 Stunden … also praktisch nichts!
* Zitat Wikipedia