mit dem Wohnmobil in den Spreewald
zu Pfingsten haben wir einen Platz gebucht
… mehr durch einen Zufall, denn unser Plan war Holland. Plötzlich wurden die Niederlande zum Hochinzidenzgebiet erklärt 🙄 Einfach mal so haben wir in Lübbenau beim Schlosscamping angefragt und plötzlich bekommen wir eine Zusage!
Das heißt, wir sind nach ca. 6 Monaten wieder unterwegs. Unsere letzte Reise war im Oktober 2020 an die Mosel und nach Würzburg.
Seit dieser Zeit sind Campingplätze und Stellplätze geschlossen und diese Tatsache hinderte uns am Verreisen. Diskussionen mit Behörden über touristische Reisen oder gar versteckt in Wäldern oder auf irgendwelchen Parkplätzen die Nächte zu verbringen ist nicht unser Urlaubs- oder Reiseziel. Deshalb reisen wir in dieser Zeit nicht mit dem Mobil.
Wir bewegen das Mobil zwar in regelmäßigen Abständen aber die Nichtreiseseite entsteht.
21. 05. 2021, Freitag
Wir schaffen es heute schon gegen 12°° Uhr Brandenburg zu verlassen. In der Stadt haben wir gerade ein Baustellenchaos, denn eine der wichtigsten Brücken der Stadt musste wegen Baufälligkeit gesprengt werden. So entsteht ein Umleitung-Chaos … Auf der Autobahn sind wir Anfangs fast allein, stehen aber später im Stau … Baustelle …
Nach etwa 2,5h erreichen wir unser Ziel. An der Einfahrt ist es richtig voll, auf dem Platz ist es überraschend leer, doch da fällt es uns ein – gerade heute eröffnet nach 6 Monaten Corona-Ruhezeit der
Spreewald-Natur-Camping „Am Schlosspark“
Im Moment muss man einen tagesaktuellen, negativen Corona Test, eine Bescheinigung für eine Überstandene Infektion, nicht älter als 6 Monate oder einen Nachweis über die komplette Impfung gegen Corona vorzeigen, um auf den Platz zu kommen.
Dann werden wir von einem Mitarbeiter zu unserem Stellplatz gebracht. der ist noch ganz leer. Es bleibt nicht lange so, doch dieses Foto entsteht dabei 😉
Wir richten uns ein und sofort frage ich im angrenzenden Bootsverleih nach einem Kanu. Unser Paddelboot habe ich vorsichtshalber eingesteckt, denn manchmal ist es zu Pfingsten so voll, das alle Boote vergriffen sind. Also frage ich nach und bei einem Preis von 25,- €/Tag schlottern mir kurz die Knie. 50,- € für 2 Tage sind in meinen Augen viel – da baue ich lieber unser Boot zusammen …
Dann gehen wir nach Lübbenau in die Stadt, denn schon bei der Anfahrt haben wir die Leute vor den Eisdielen sitzen gesehen. Das möchten wir auch gern einmal wieder!
Auch in der Stadt ist es noch leer, doch in jedem Laden freuen sich die Besitzer und Verkäuferinnen, wenn jemand kommt. Das merkt man richtig, denn sie sind alle hier ausgesprochen nett. Sicher haben sie auch Probleme wegen der vorhergehenden Schließung von fast einem Jahr … dann kommen wir zur Eisdiele.
… und dann sitzen wir auch draußen in der Sonne, genießen den Kaffee und das Eis, die Sonne, den Straßenlärm und … ja … einfach alles! Das ist so schön nach dieser langen Zeit.
Dann gehen wir noch zum großen Hafen. Heute fahren noch keine Kähne, ab morgen geht es wieder los – einen tagesaktuellen Test vorausgesetzt.
In zwei, drei Läden gehen wir noch, dann kehren wir zum Platz zurück. Dabei kommen wir am Schloss vorbei, welches in der Sonne leuchtet.
Das Schloss Lübbenau (1817–1839) ist ein klassizistisches Bauwerk in Lübbenau/Spreewald im Spreewald. Es wird heute als Hotel genutzt. Das Schloss gehört zu den Baudenkmalen in Lübbenau.
Abendbrot
Es ist schon etwas voller geworden auf dem Platz und wir sitzen vor dem Mobil. Die Nachbarn hinter uns nerven ein wenig, aber nicht alle können einschätzen, wie laut man seine Musik macht oder wie laut man sich unterhält … egal … wie sitzen hier, sehen in den Himmel, genießen den frischen Wind und denken langsam ans Abendbrot – es gibt Lachs.
Er wird bei uns heute mit Olivenöl eingerieben, dann mit ein wenig Fischgewürz bestreut und kommt – auf seiner eigenen Haut liegend etwa 10 – 13 min auf den Grill.
Heute haben wir Pellkartoffeln dazu, aber ganz ehrlich – zu diesem leckeren Lachs braucht man im Grunde nichts, denn er ist so lecker!!!
Nach dem Abendbrot sitzen wir noch vor dem Mobil, lesen, hören den lauten Gesprächen der Nachbarn und deren Musik zu und als es kühler wird gehen wir ins Mobil. Immerhi sind wir auch gespannt, ob wir mit unserem neuen System fernsehen können …
Wir können, es funktioniert einwandfrei! 👍🏻
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
22. 05. 2021, Samstag
Kein Wecker klingelt heute, lediglich paar Vögel zwitschern unter dem im Moment wolkenverhangenen Himmel. Als wir unser Omelette essen, nieselt es tatsächlich etwas, doch es dauert nicht lange und die Wolken reißen auf.
Es ist jetzt an der Zeit es aufbauen:
unser Faltboot
Dann kann es schon losgehen, das Wasser ist nicht weit entfernt. Es ist neben dem gut geführten und ordentlichem, gepflegten Platz ein wichtiger Grund hier anzureisen. Dann fahren wir nach Lehde.
Es ist so wunderschön mit dem Boot über das Wasser zu gleiten und die Ruhe zu genießen. Hier kann man so wunderbar entspannen. Einfach dahin paddeln und der Natur zuhören. Die Vögel zwitschern, der Kuckuck ruft seinen Namen immer wieder und selbst die Fische freuen sich wenn wir kommen und springen übermütig aus dem Wasser …
Lehde
Von Lehde paddeln wir nach Leipe. Wieder geht es durch die schönen Fließe der Spree.
Fließ (Neutrum) ist ein altes Wort für einen Wasserlauf. In Brandenburg, Berlin und Sachsen wird es noch heute als Hydronym für Bach (Gewässer)verwendet.*
Nach der Lehder Ortsdurchfahrt kommen wir an einigen Restaurants vorbei, die schon auf Gäste warten. Alle Tische stehen auf den Terrassen und die Bedienung sitzt noch zusammen … Bald wird es wieder ruhig um uns, zeitweise paddeln wir auch wieder allein.
Das ist immer wieder erstaunlich: an den Hotspots starten so viele Boote, das die Fließbreite gar nicht ausreicht – später verlieren sich alle und jeder findet seinen Weg.
Dann kommen wir in Leipe an und die erste Gaststätte hat schon einige Gäste …
Ehrlich gesagt sind wir ganz schön erschrocken, denn mit solchem Andrang haben wir nicht gerechnet! Nun hoffen wir auf den Froschkönig, der noch 500m weiter entfernt liegt.
… oh, oh – hier fahren aber auch noch viele …
Oha – hier ist der Bootsparkplatz aber auch schon sehr voll! Wir wagen es trotzdem, parken unser Boot ein, indem wir es an Land ziehen und gehen zum Restaurant. Dann geht es für uns ganz schnell – ein 2 Personentisch ist frei und es warten immer 4’er Gruppen …
Zack, sitzen wir schon am Tisch und können bestellen.
Wieder einmal schmeckt es sehr lecker und nach einem einem Jahr ist es außerdem so schön sich wieder in einem Restaurant bedienen zu lassen! Heute ist hier seit 8 Monaten wieder geöffnet, erzählt uns die Kellnerin und freut sich über die vielen Gäste.
Leiper Wehr
Auf dem Rückweg verlassen wir Leipe durch die Schleuse an der Hauptspree.
Eine Schleuse – genauer eine Schiffsschleuse oder Schifffahrtsschleuse – ist ein Ingenieurbauwerk des Verkehrswasserbaus, das Wasserstraßen mit unterschiedlichem Wasserstand miteinander verbindet. An Flüssen dienen sie der Überwindung von Staustufen und bei der Trassierung. Dazu wird Wasser in die Kammer gefüllt bzw. aus der Kammer abgelassen, um das jeweils andere Wasserstandsniveau zu erreichen. Diese als Kammerschleuse bezeichneten Bauwerke ermöglichen den Wasserfahrzeugen eine durchgängige Befahrbarkeit der Wasserstraßen.*
Wie gerade erwähnt, sieht es nach diesem Massentreffen kurze Zeit später vor unserem Bug wieder so einsam aus, wie man den Spreewald am Liebsten erlebt.
Im Moment sind auch noch gar nicht viele Kähne unterwegs und wenn, dann nur spärlich besetzt. Zum Kahnfahren muss man G-G-G sein. (getestet, geimpft oder genesen).
Kurz vor Lehde gibt es ein Paddlerbier, dann geht es durch den Ort.
Dann kommen wir zum – inzwischen gut gefüllten – Platz, jetzt sind die Plätze fast alle besetzt. Das Wetter ist erstaunlich gut. Selten unterbricht ein Schauer den sonnig-windigen Tag. Aber: es ist warm!
Zum späten Nachmittag gehen wir nach Lübbenau an den großen Hafen und sehen einfach dem Treiben dort zu. Es gibt Fischbrötchen und auch ein paar Gurken und viele Menschen zum Ansehen. Dann gehen wir zum Platz zurück und sehen fern – ohne Antenne 👍🏻.
23. 05. 2021, Sonntag
Sonne am Morgen …
Als wir wach werden schimmert durch das Dachfenster blauer Himmel. Das ist ja wunderschön, dann kann es ja wieder ein guter Tag werden, vor allem können wir vor dem Mobil frühstücken. Stühle raus und los!
Bevor wir heute starten, lasse ich die Drohne noch einen kleinen Rundflug machen. Auf dem Video sieht man sehr schön, wie Waldreich die Gegend ist, durch die die Spree in so vielen Seitenarmen fließt …
Dann schnappen wir unser Faltboot und bringen es ins Wasser. Das ist das schöne an diesem Platz. Direkt an einem Fließ gelegen kann man schön (s)ein Boot einsetzen und in den Tag starten. Bei der Rückkehr ist es wieder ein kurzer Weg zum Mobil.
Heute haben wir uns als Ziel eine bekannte Adresse ausgesucht, zu der auch viele Kähne unterwegs sind. Es ist eine große Gaststätte (die durch Corona zur Imbissbude wurde) mit Hafen, Kinderspielplatz und allem drum und dran. Man kann auf dem Fahrrad anreisen, mit einem der Spreewaldkähne und natürlich auch mit den Paddelboot!
Wotschofska
Es ist schon voll, als wir ankommen, dichtes Gedränge herrscht am Parkplatz für die Paddelboote. Hier werden wir zu Mittag essen und eine kleine Pause einlegen. Die Gaststätte ist dank Corona zur Imbissbude geschrumpft …
Leider fehlt es an Sitzgelegenheiten und Tische (bis auf zwei Stehtische) sind weit und breit nicht zu sehen. Schade, es schmeckt aber trotzdem. Dann geht es schon zurück.
Manchmal gibt es keine Verbindung zwischen den Fließen. In solchen Fällen kann eine Bootsrolle installiert sein. Das heißt: aussteigen und das Boot über die Rollen ziehen, oder herumtragen. Das funktioniert gut und die Rollen sind oft gut besucht.
Bald können wir wieder durch die Fließe fahren und obwohl es an den Knotenpunkten (Schleusen, Gaststätten) meist übervoll ist, sind wir viel allein unterwegs.
Als wir den Platz erreichen, haben wir noch ein bisschen Zeit, wollen uns die Füße vertreten und machen noch einen Spaziergang in das nahegelegene Lübbenau. Neben dem Keramikladen enden wir wieder am Hafen – hier ist es immer wieder interessant!
Zur Abendbrotzeit kehren wir zum Mobil zurück. Der Rückweg zeigt, das die Menschen sich einfach nach Normalität sehnen und sie auch leben, wenn man sie in Ruhe lässt. Es ist richtig schön so etwas zu sehen auf dem Weg durch den Park.
… bald ist der Grill in Gange …
Abendbrot
Wir können echt noch draußen essen. In der Sonne ist es richtig warm, doch am späteren Abend, als die Sonne hinter den Bäumen verschwindet, wird es kalt und wir gehen hinein.
24. 05. 2021, (Pfingst)Montag
Wieder scheint die Sonne durchs Dachfenster und weckt uns., aber vielleicht ist es auch das echt laute Gezwitscher der Vögel – egal. So oder so ist es schön 😉
In der Sonne ist es so warm, das wir vor dem Mobil frühstücken können. Das machen wir ganz in Ruhe.
Heute müssen wir schon abreisen und wieder gibt es dieses kleine Problem, das man den Platz bis 11°°Uhr verlassen muss. Etwas später verlassen wir, frisch Ver- und Entsorgt den Platz und fahren nach Hause.
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
* Wikipedia