AIDA SOL 2

14 Tage unterwegs mit der AIDA Sol in Europa und Afrika

von Dover nach Le Havre und ein Seetag


20.10.2014, Dover, England

Ein höllischer Krach dröhnt durch das Schiff … es ist noch nicht einmal 6:30 Uhr. 
Ach – na klar – die Bugstrahlruder arbeiten! Das Schiff legt an und wir liegen noch im Bett! Schnell den Fernseher einschalten – auf TV geklickt und die 14 gewählt – das Bild der Bugkamera: 2 Lichter weiter weg, die Bugspitze sonst Dunkelheit … 
So ein Mist, aber jetzt wo wir schon mal wach sind – schnell an Deck und das Festmachen beobachten!

Sieht gar nicht so schlecht aus im Scheinwerferlicht! Langsam schiebt sich die Sol an den Anleger und wird festgemacht.

Sternenklarer Himmel verheißt einen schönen Tag. Wir werden sehen und gehen noch einmal in die Kabine und dann zum Frühstück. Das Frühstück ist wie gewohnt üppig und weit mehr als ausreichend.

Das Schiff verlassen wir über die Gangway. Kurz wird an Bord unsere Bordkarte eingescannt und erst an Land kontrollieren nette englische Behörden unsere Reisepässe.

Dover

Dann stehen wir in Dover … noch nicht ganz, denn der Hafen ist teilweise durch eine Baustelle gesperrt. Es pendelt ein Shuttle Service bis an das Ende des Hafens. Vom Hafeneingang starten wir zu Fuß nach Dover.

Es ist gar nicht weit und die Stadt ist gut zu Fuß erreichbar. Direkt am Wasser ist es noch sehr windig, doch im Schutz der Stadt lässt der Wind nach. Erstaunlicherweise ähneln sich die Geschäfte in diesem alten, originalbelassenen Ort nicht nur, sie scheinen gleich zu sein! An ungepflegten, kaputten Straßen finden sich überwiegend Gaststätten. Der „beste Chinese“ grenzt am Burgerstand und dieser wiederum grenzt am „besten Asiaten der Stadt“. Immer wieder gibt es Frisörläden, die sich mit Second – Hand – Läden abwechseln, in denen die Sachen sicher schon mehrere Jahre auf neue Besitzer warten.

Im Grunde sind wir vom Erscheinungsbild dieser Stadt enttäuscht und erschrocken wie die Menschen hier leben. Immerhin, das wollen wir nicht vergessen, befinden wir uns in der Stadt des britischen Königreiches die man als Erstes sieht, wenn man von der Fähre in England einreist, also die Stadt mit der England seine Gäste begrüßt …

zurück an Bord

Eines ist für England aber sicher sehr untypisch: wir haben Sonnenschein. In windgeschützten Bereichen ist die Hitze richtig enorm! Mittlerweile sind wir in den weitläufigen Hafen zurückgekehrt und werden wieder aufs Schiff gehen. Dieses schöne Wetter können wir dort wahrlich besser genießen! So gehen wir an Bord und werden prompt wieder nach alter Flughafen-Manier durchleuchtet und auf Altmetall gecheckt. Schnell geht es ins Fitnessstudio und bald sitzen wir – nach dem Kaffee – auf dem Sonnendeck der AIDA Sol und genießen unseren Urlaub im herbstlichen Sonnenschein. Heute Abend haben wir ein besonderes Engagement der Wellness – Welt an Bord kostenpflichtig gebucht: Der Sauna und Spa-Bereich steht uns ab 19:30 Uhr für 3 Stunden zur Verfügung.

Der Begriff Spa wird analog zur Wortbedeutung im Englischen als Oberbegriff für Gesundheits- und Wellness-Einrichtungen verwendet. Er bezeichnet unterschiedliche, aber verwandte Dinge: Heilbäder – im Englischen entspricht Spa als nachgestellter Namenszusatz dem deutschen „Bad“. Spa-Bereiche in Hotels enthalten z.B. Schwimmbäder, Warm- und Kaltwasserbecken, Saunas, Entspannungszonen, Fitnessbereiche und Massageangebote. Spa Hotels oder Spa Resorts sind Hotels/Resorts mit großen Spa-Bereichen, Fitness- und Ernährungsprogrammen, Körper- und Gesichtsbehandlungen. Day Spa, Schönheitsfarmen mit zusätzlichen Sauna- und/oder Wassereinrichtungen.Whirlpools, auch Portable Spas (kompakte, transportierbare Whirlpools) und Whirlwannen.*

die Sauna

In dieser Zeit haben wir 3 Aufgüsse und Getränke, Früchte usw. zur Verfügung. Das ist Entspannung pur. Acht vor acht, neun vor neun und zehn vor zehn sind die Aufgüsse. Ein großer Spaß ist es noch zusätzlich, denn in dieser Zeit werden wir in Dover ablegen und im Spa-Bereich sind einfach die besten Plätze, denn der Terrassen-Bereich liegt genau über der Brücke, in der der Kapitän steht steht und das Schiff führt. 

… leider ist es beim Ablegen sehr, sehr windig und wieder stockdunkel … 
Der Abend ist dennoch sehr schön, obwohl das Wasser im Pool schon leichte Wellenbewegungen macht, denn der starke Wind bringt schnell die entsprechenden Wellen mit sich. 



21. 10. 2014, Le Havre, Frankreich

Frankreich

Wie schon am Vortag werden wir durch das laute Rumoren der Bugstrahlruder richtig wach. Wieder sind wir schon im Hafen bevor es hell wird. Nun – daran gewöhnen wir uns langsam und machen uns gar nicht mehr verrückt. In der Nacht haben wir den Ärmelkanal überquert und legen gerade in Le Havre, in Frankreich, an. Da wir schon wach sind gehen wir gegen 7°°Uhr ins Fitnessstudio und nach dem Frühstück geht es in den Spa-Bereich, denn heute morgen haben wir beide eine „Anwendung“! Vorgestern haben wir Massagen gebucht und jetzt sitzen wir kurz vor 9°°Uhr im Wellnessbereich. Wir werden abgeholt und schon geht’s los. Es ist eine fantastische Massage von fachkundigen Personal! Wahnsinn! Nach einer Stunde verlassen wir den Spa-Bereich und kurze Zeit später auch das Schiff. Das immer gleiche Prozedere auf dem Schiff beim Verlassen – die Bordkarte einlesen lassen und der Gesichtercheck – geht der richtige von Bord?

Hier in Frankreich werden keine Ausweise mehr kontrolliert. Dank EU. Der starke Wind von gestern Abend hat sich gehalten und sogar noch zugelegt. Nach meinem Ermessen ist es mittlerweile ein richtiger Sturm geworden. Selbst im Hafen peitscht uns das Wasser ins Gesicht, als wir aus der Gangway kommen und zum Terminal gehen.

Hohe Wellen im Hafen … dafür gibt es doch die Kaimauern, die den Hafen vom Meer trennen! Oh – ich sehe es gerade – die Brecher gehen über die Kaimauer, die nur durch eine große Gischtwolke noch zu erahnen ist.

Le Havre

Na gut – wir gehen ja in die Stadt. Das heißt: es steht für uns ein kostenfreier Shuttle-Bus am Terminal zur Verfügung. Dieser fährt eine große Runde durch die Stadt und hält an verschiedenen Punkten. Meist in der Nähe von großen Einkaufszentren oder im Zentrum der Altstadt und selbstverständlich auch immer am Terminal! Es regnet. In der Altstadt steigen wir aus.

Der Bus war so voll, das die Scheiben sofort beschlagen waren und Busfahrt in der stickigen Luft war mehr als unangenehm. Nun stehen wir (mit vielen anderen unser Reise) im mittlerweile strömenden Regen und sehen uns nach etwas zum  Unterstellen um. Da! … eine Markthalle … Zack – stehen wir drin und laufen einmal durch. Doch nun? Der Regen hat gar nicht nachgelassen …

Wir wagen einen kleinen Ausflug in die Altstadt, doch es kommt keine richtige Freude auf. Die Regenjacken halten dicht, doch die Hose, Haare usw. schaffen das nicht … Wo sollen wir auch hin? Weder haben wir Hunger, noch kann uns ein Kaffee locken … lediglich der ein oder andere Schuhladen oder – natürlich der ein oder andere 
Souvenierladen …

Bald fahren wir zum Schiff zurück. Hier haben wir allen erdenkbaren Luxus und verbringen den Nachmittag an Bord in der Sauna, beim Essen und bei Unterhaltungsveranstaltungen im Theatrium. Kurz es ist entspannend auf dem Schiff – es ist echter Urlaub!

Während der Abendshow laufen wir aus und werden morgen unseren 2. Seetag haben.



22. 10. 2014, ein Seetag

Seetag

Wir fahren von Le Havre in Frankreich nach Santander in Spanien. 
Irgendwann werden wir (ohne Wecker) wach und besuchen das Fitnessstudio. Eine halbe Stunde auf den Crosstrainern, danach die anderen „Zirkelgeräte“ nutzend reicht, denn heute ist wieder Indoorcycling. 

Als Indoorcycling oder Spinning werden Gruppentrainingsprogramme bezeichnet, die meist als Ausdauersport auf stationären Fahrrädern, den sogenannten Indoorbikes oder Spinbikes mit Musik ausgeführt werden. Das Indoorcycling kam in den 1970er und 80er Jahren in Mode – wesentlich beeinflusst vom Training auf Rollentrainern, der Freien Rolle und dem Ergometer-Training zu Zwecken der Leistungsüberprüfung. Obwohl keine Fortbewegung stattfindet, wird häufig vom „Fahren“ auf dem Indoorbike gesprochen. In Analogie zum Fahrrad wird auch beim Indoorbike vom „Lenker“ gesprochen, obwohl diese Vorrichtung beim Indoorbike nur zum Festhalten und Abstützen mit den Händen und Armen dient.*

Nach dem Frühstück entern wir eine der runden bequemen Sitz-Media-Rundelle. Hier sitzt man mit Blick durch die große Fensterfront in der Mitte des Schiffes mit dem Rücken zum Theatrium. Zu den Füssen ist ein Fernseher angebracht. Ähnlich dem Gerät in der  Kabine kann man die Weltnachrichten lesen, viele Daten zur Reise 
oder Schiffsstandort und Schiffsbewegung erfahren, (Bord)-online  shoppen, dem Geschehen auf der Bühne zusehen (den Originalton hört man im Rücken) oder mit Kopfhörer Fernsehen.

…. es ist wieder passiert – ist es dir aufgefallen?

… wir entern die Sitzgruppe …
Es ist merkwürdig, aber auf dem Schiff nennt man einige Dinge völlig anders als man es als Landratte gewöhnt ist. Gern möchte ich dir mal die gängigsten Unterschiede aufschreiben: 
Eine Etage auf dem Schiff heißt plötzlich Deck.
Links wird zu Backbord, rechts nennt man nun Steuerbord. 
Hinten ist das Heck und vorn ist der Bug.
Nun besteigt oder klettert man nicht mehr – man entert es. 
Der Weg zum Ziel heißt jetzt Kurs. 

ich will Meer sehen

Meist beginnen am Seetag um 9°°Uhr die Informationsveranstaltungen zum nächsten Tag und zum nächsten Reiseziel. In unserem Fall ist es Santander. (die Betonung liegt auf „der“ = SantanDER) Die Reise-Scout’s machen diese Veranstaltungen und sie machen es sehr gut. Teils aus geschichtlichen Fakten, teils aus persönlichen Erlebnissen stellen sie ihren Vortrag zusammen, den sie mit Bildern untermalen. Es wird auf die Gegebenheiten vor Ort eingegangen, die Währung besprochen, Fahrradtouren werden vorgeschlagen. (besser zu Hause vorbuchen
LEIDER gehen sie nur auf die Angebote der AIDA Reisen ein. Verlässt man das Schiff auf eigene Faust, steht man ziemlich allein da. Hier kann einem plötzlich keiner mehr helfen. … das werden wir in den nächsten Häfen oft vermissen …

TIPP: Meist kann man interessante Ausflüge nicht mehr an Bord buchen. Wir sind zufrieden, das wir uns schon zu Hause für 2 Ausflüge entschlossen haben und diese sofort online buchten. Hier an Bord war es gar nicht mehr möglich einen geführten Ausflug für Marokko zu bekommen, oder die Wanderung auf dem Jakobsweg – leider ausgebucht! (puh – wir sind dabei! ;o)

Infoveransstaltungen an Bord

Unsere beiden nächsten Tage werden wir wieder in Häfen verbringen. Morgen laufen wir in Santander ein und übermorgen in Ferrol – na da können die Scouts heute wirklich genug berichten. 

Santander (span. [santan’deɾ]) ist die Hauptstadt der zu Spanien gehörenden Autonomen Gemeinschaft Kantabrien im Norden der iberischen Halbinsel. Die Stadt ist ein sehr beliebter Badeort in Nordspanien, dessen zahlreiche Sandstrände ein Anziehungspunkt für viele meist spanische Touristen sind.*
Ferrol
 ist eine Hafenstadt im Nordwesten Spaniens. Die Stadt liegt in der Provinz A Coruña, in der Autonomen Region (Comunidad Autónoma) Galicien am Atlantischen Ozean.*

Mittlerweile kann man sich auf dem Aussendeck aufhalten, der Regen hat aufgehört und der starke Wind hat sich gelegt.

Was noch bleibt ist eine lange Dünung, die der Atlantik wohl immer hat. Sie ist laut Kapitän gar nicht schlimm, doch für den „Ungeübten“ sind diese Schiffsbewegungen schon deutlich zu merken. Auch hier gibt es interessante Bezeichnungen. Das Schiff stampft, kränkt und rollt. Wie diese Bewegungen auch heißen, nach dem 3. Seetag hat 
man sich daran  gewöhnt. Sicher weicht man plötzlich noch von seinem „Kurs“ ab … doch das bekommt man hin, den „Generalkurs“ kann man nun schon gut halten. Wohin man auch sieht, wenn man an Deck steht – nichts als Wasser um uns herum. … und Spucktüten an den Treppenaufgängen …

Delfine neben dem Schiff

Plötzlich eine Durchsage vom Kapitän:
„Liebe Gäste hier spricht ihr Kapitän. Steuerbord voraus ist eine Delfinschule. Beeilen sie sich an Deck zu kommen, denn sie sind schnell wieder weg. Vielen Danke für ihre Aufmerksamkeit und wie gesagt, beeilen Sie sich.“
Das ist ja interessant. Ganz deutlich sind sie zu sehen. Eine große Gruppe Delphine kreuzt unseren Weg. Sie springen hin und wieder aus dem Wasser und sind danach selbst unter Wasser gut zu sehen, wenn sie nahe genug am Schiff sind. Es sind viele! Entgegen der Annahme, sie würden nun ein Stück mit uns schwimmen und neben dem Schiff bei immerhin 34 Km/h springen und sich freuen … halten sie ihren eigenen Kurs und wir interessieren sie gar nicht.

Nach dem Mittag gibt es eine Lesung. Einer der Schauspieler ist dann an ausgewählten Orten (immer kostenpflichtigen Bars oder Kaffees) zu finden und liest etwas vor. 
Heute: „Liebling, du hast meine Hemden geschrumpft“. Es macht Spaß zuzuhören.

Als die Lesung beendet ist, müssen wir uns ein wenig beeilen, denn der Termin für Indoorcycling rückt näher. Kerstin ist angemeldet, ich werde einen Crosstrainer entern. Also auf zu den (6) Fahrstühlen im vorderen Bereich des Schiffes, hinunter auf Deck 4 in die Kabine, umziehen, zu den Fahrstühlen, hoch auf Deck 11. Der „Body & Soul“ Bereich liegt direkt hinter der Brücke.

… eine Stunde Sport zum „besser fühlen“ …

Zum Abend nutzen wir gern die Unterhaltung an Bord. Das heißt: wir sitzen im Theatrium, sehen uns die Live-Show an und im Anschluss die „Prime Time Show“. Danach gehen wir in eines der Restaurants zum Abendbrot. Heute sitzen wir schon draußen auf dem Freideck. Ja, es ist warm geworden! Laut dem Wetterbericht wird es nun nicht mehr kälter werden. Es ist Urlaub pur hier an Bord selbst bei einem Seetag kommt keine Langeweile auf. 

Den Tag lassen wir mit dem ein oder anderen Glas Wein auf dem Freideck ausklingen.


* Zitat Wikipedia