Frosta, Svinesundbrücke, Trellebystrand

mit dem Reisemobil durch Norwegen


Samstag, 30.07.2011

Es ist 6°° Uhr, die Motoren laufen und es geht los. Tiefhängende, Nieselregen versprühende Wolken begleiten uns entlang den engen Fjordstraßen.

Wir sind unterwegs zur E6.

Öde liegt sie vor uns, als wir sie finden. Die E6 werden wir noch bis Trelleborg befahren.
 Im Moment präsentiert sie uns buckelig, uneben, teilweise nass und stellenweise eng. 
Nach wie vor werden die Fahrspuren durch eine gelbe Linie getrennt.

Der Nieselregen hört auf und fast scheint es, die Sonne wird noch durch die Wolken brechen. Es ist bald 8°° Uhr und Zeit für ein schönes Frühstück. Bald findet sich ein Parkplatz direkt an der E6 auf dem Tische und Bänke stehen.

Schnell ist der Tisch gedeckt und bald sitzen wir und stärken uns. Frischer Kaffeeduft zieht um die Mobile, es ist noch ein bisschen frisch, aber trotzdem ein sehr gemütliches Frühstück.  Weiter geht es nach Süden, grobe Richtung: Schweden.

immer weiter der Sonne entgegen

Es geht durch Norwegen. Natur pur. Hier entsteht der Eindruck, allein zu sein. Sicher – auf einer viel befahrenen Straße, aber doch kommt es einem sehr „abgeschieden“ vor. Lange Zeit ist sehr wenig Verkehr. Plötzlich macht sich eine Leuchte bemerkbar. Sie zeigt eine kleine Tankstelle im Display des Armaturenbrettes. Einige Zeit schon halten wir die Augen offen, tanken wollen wir schon lange. Leider kam keine Tankstelle mehr. 
Jetzt hoffen wir auf jede Kurve – vielleicht sehen wir dort eine Möglichkeit, um Treibstoff zu bekommen …

Bergab = SUPER!
Wasser und Schafe an der Straße sind schön und runden das Bild ab, jedoch leert sich der Tank mehr und mehr.

Nach geraumer Zeit schaffen wir es tatsächlich und erreichen einen Rastplatz. Hier finden wir nicht nur eine Tankstelle, hier ist gleich ein touristischer Treffpunkt. Nachdem wir den begehrten Diesel im Tank haben, schlendern wir ein wenig durch das Getümmel.

So besuchen wir den „Troll – Land – Laden“, kaufen natürlich auch hier preiswerte Souvenirs und essen noch etwas, dann geht es weiter nach Süden.

Nach knapp 4 Stunden treffen wir in Oslo ein, es ist 15³°Uhr.

Oslo durch- oder umfahren wir auf der Autobahn. (EDIT: erst 2017 besuchen wir Oslo)
Das Wetter ist merklich besser geworden. Unser Ziel, ein Campingplatz in Schweden, rückt näher.

Nach einer kleinen, letzten Mautstation in Norwegen fahren wir, nachdem wir die E6 verlassen haben, auf der 118 über die Svinesundbrücke.

Der Svinesund (deutsch „Schweinesund“) ist ein Sund zwischen Skagerrak und dem Iddefjord, der die schwedische Provinz Bohuslän von der norwegischen Provinz Østfold trennt und somit auch die Ländergrenze zwischen Norwegen und Schweden bildet. Über ihn führen die beiden Svinesundbrücken.*

Es ist 17³° Uhr, als wir die Grenze Norwegen – Schweden passieren. Hinter der Brücke können wir parken und die Grenze, die Mitten im Fluss verläuft, zu nochmals zu Fuß überqueren.

Schweden

Nun sind wir wieder in Schweden. Damit beginnt allerdings ein neues, spannendes Kapitel unserer Nordkapreise:
Wir suchen zur Hauptreisezeit in der Hauptsaison in dem einzigen nördlichen Land in Europa, in dem im Moment die Sonne scheint einen Campingplatz, auf dem wir möglichst nebeneinander stehen können, der am Wasser liegt und uns gefällt. Die Suche danach beginnt 18°° Uhr.

Keine Möglichkeit lassen wir aus, jeden Platz sehen wir uns an. Das Navi hilft uns sehr auch die kleinsten Plätze zu finden. Trotz alledem ist es ein wirklich schwieriges Unterfangen. Da wir nicht aufgeben und hartnäckig suchen finden wir zum Abend einen Campingplatz, der uns sehr gefällt und auch unseren Ansprüchen gerecht wird.

Trellebystrand

Webseite, googlemaps

Es ist 21³° Uhr, als wir uns zum schnell „gezauberten“ Abendbrot setzen können. Das war ein anstrengend langer Tag, viele Kilometer sind wir heut gefahren, lange haben wir einen passenden Platz gesucht.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

gefahrene Km: ca. 850


Sonntag, 31.07. – Mittwoch, 03.08.2011

Hier auf dem Platz werden wir unsere „Pufferzeit“ als schönen Sommerurlaub verbringen. Während an der deutschen Ostseeküste die Campingplätze unter Wasser stehen, förmlich nach tagelangem Regen „absaufen“, sorgt in Südschweden ein Hoch für den Sommer.

(WhatsApp-Bilder aus der Heimat …)

Der CP Trellebystrand am Sonntagmorgen. Den Tag haben wir mit einem Bad in einem Seitenarm des Skagerrak begonnen und das Frühstück hat so richtig lecker geschmeckt.

Das (oder auch der) Skagerrak ist ein Teil der Nordsee zwischen der Nordküste Jütlands (Dänemark), der Südküste Norwegens und der Südwestküste Schwedens. Es verbindet über das Kattegat (Ostseite Jütlands), den Großen und Kleinen Belt sowie über den Öresund die Nordsee mit der Ostsee. Das Skagerrak hat eine fast dreieckige Form und ist 240 km lang und zwischen 80 km und 140 km breit. Es wird immer tiefer zur norwegischen Küste hin und erreicht in der Norwegischen Rinne (bei Arendal) eine Tiefe von über 700 m. Die wichtigsten Naturhäfen am Skagerrak sind Oslo und Kristiansand in Norwegen und Uddevalla und Strömstad in Schweden.*

Den Campingplatz können wir für Schwedenreisende durchaus empfehlen. In unseren Urlaubstagen hat es uns hier sehr gut gefallen.

Lysekil

Da wir uns ganz in der Nähe von Lysekil befinden, nutzen wir einen Spaziergang, um auch diesen Ort kennen zu lernen.

Lysekil ist eine Stadt in der schwedischen Provinz Västra Götalands län und der historischen Provinz Bohuslän. Der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde liegt etwa 30 km westlich von Uddevalla am Gullmarsfjord. Lysekil ist auch das Zentrum der schwedischen Meeresforschung.*

Schon der Weg zum Ort ist schön anzusehen … so … so … schwedisch …

Der älteste Teil der Stadt (Gamlestaden) liegt am Nordhafen und stammt vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert, auch wenn sich eine Besiedlung aus dem 16. Jahrhundert nachweisen lässt. Ende des 19. Jahrhunderts entstand am Südhafen ein neues Stadtzentrum nahe der Badeanlage mit Gebäuden im nationalromantischen Stil und im Jugendstil.*

Jeden Abend geht es zum Wasser. In der Hoffnung hier Fische aus dem Nebenarm des Skagerrak zu holen, laufen wir aus. Die Angeln sind mit Posen ausgestattet, wir am zweiten Tag mit Köderfischen, die uns Camping-Kameraden geborgt haben, nachdem wir mit ihnen auf dem Platz gesprochen haben.

Am ersten Tag waren wir ohne Erfolg hinausgefahren. Der zweite Tag brachte 9 Makrelen, hier haben wir mit Köderfischen geangelt, am dritten Abend holten wir noch 2 Makrelen aus dem Skagerrak. …. haben wir es etwa leergefischt?

Lyse

Dieser Ort liegt am Ende der Bucht und vom CP kann man die Kirche sehen. Mit dem Boot fahren wir hinüber und spazieren zum Ort.

Neben der Kirche entdecken wir etwas ganz Interessantes! Hier, gleich gegenüber der jetzigen Kirche stehen die Mauern einer anderen, wahrscheinlich älteren Kirche. Vielleicht nutzen sie sie sogar als Freiluftkirche!

Viel mehr können wir hier im Ort nicht sehen. Eine große Halle, 2, 3 Häuser … mhhh … fahren wir wieder zurück!

Unsere Tagesbeschäftigungen: Urlaub machen, unterhalten, sonnen, lesen, schlafen, Videospiele, stricken usw.

… und natürlich speisen, wie die Gourmets.


weiter in den Süden


Mittwoch, 03.08.2011

Heute geht es gegen Mittag weiter Richtung Trelleborg. Roy und Andrea führen uns zum Einkaufsparadies an der Autobahnabfahrt von Uddevalla.

Uddevalla ist eine Stadt in der schwedischen Provinz Västra Götalands län und der historischen Provinz Bohuslän.*

Hier kann man eine Zeit verbringen – es gibt in diesen riesigen Einkaufshallen einfach alles zu kaufen! Wahnsinn! Wir lassen uns Zeit und schlendern durch die Angebote, sehen hier, kaufen da …

Es sind noch etwa 180 Kilometer, die vor uns liegen, bis wir in Figesgard eine kleine Straße zur Ostsee erreichen, an der man stehen kann. (2011)

Strandplatz bei Digesgard

Webseite, googlemaps

Der Tisch ist reserviert, das Wetter passt – nur den Strand harken wir noch schnell vor dem Abendbrot.

Dann, in der untergehenden Abendsonne essen wir frische Garnelen.

Später klingt auch dieser wunderschöne Tag in Schweden bei einem Glas Wein aus.
Soll der Urlaub echt schon vorbei sein? Sind tatsächlich 3 Wochen so schnell vergangen … ???


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

gefahrene Km: ca. 230

heute geht es nach Deutschland


Donnerstag, 04.08.2011

Dieser Tag beginnt mit einem Bad in der Ostsee. Es verspricht ein schöner Tag zu werden – hier in Schweden. Aus Deutschland erreichen uns nur Schlechtwettermeldungen. Na, wir werden ja sehen.

Jetzt gibt es Frühstück und dann gehts ab nach Trelleborg. Immerhin müssen wir noch eine Fähre buchen … Die E6 ist hier längst eine Autobahn geworden und zügig kommen wir voran. Das Wetter – unverändert schön.

Fähre buchen klappt kurzfristig ohne Probleme. Wir buchen uns Plätze bei Scandlines.

Scandlines ist eine deutsch-dänische Reederei, die mit ihren Fähren jährlich etwa 20 Millionen Passagiere und 4 Millionen Pkw auf der Ostsee befördert. Die 1998 gegründete Scandlines GmbH hat ihren Sitz in Rostock und vereint unter ihrem Dach die Scandlines Deutschland GmbH und die Scandlines Danmark A/S. Sie gehört zum Konzern der Scandferries GmbH.*

Die Wartezeit in der Sonne vergeht einfach langsam. Wer hier alles mitfährt! Eine Gruppe junger Leute hebt die Stimmung – mir ist es neu, das es scheinbar „in“ ist, mit Gummistiefel und Minirock durch den Sommer zu gehen. Huch – da fällt mir ein – kommt dieser Trend aus Regensommerdeutschland?? Die Fähre kommt, die Entladung beginnt und bald können wir an Bord der Mecklenburg-Vorpommern.

Die Mecklenburg-Vorpommern ist ein deutsches Eisenbahnfährschiff der Fährreederei Scandlines im Trajektdienst auf der westlichen Ostsee. Sie ist das größte deutsche Fährschiff sowie die zweitgrößte Eisenbahnfähre der Welt und trägt den Namen eines deutschen Bundeslandes. Gemeinsam mit dem Fährschiff Skåne, der größten Eisenbahnfähre der Welt, verkehrt sie auf der ca. 165 km langen Scandlines-Route Rostock–Trelleborg (Südschweden).*

Anfangs sitzen wir auf dem Sonnendeck und genießen den Sonnenschein, während wir uns von Schweden verabschieden. Bald sind wir auf hoher See und trinken ein wenig – bis es kälter wird. Bald schon fallen die ersten Tropfen und das schlechte Wetter drängt uns nach innen. Als wir in Rostock einlaufen haben wir ihn.

Dauerregen.

Als wir die Fähre verlassen, fahren wir tanken und steuern direkt zum Wohnmobilstellplatz Warnemünde. Dieser Weg führt durch die einzige uns bekannte Mautstelle in Deutschland.

Webseite, googlemaps

Glücklicherweise sind noch Plätze frei. So können wir parken und zusehen, wie drei Kreuzfahrtschiffe aus dem Hafen laufen. Nun können wir Essen gehen. Am „Alten Strom“ finden wir genug Möglichkeiten.

ein Nordkapfahrertreffen

Gemütlich sitzen wir zusammen, es ist nicht voll im Restaurant und so können wir den Urlaub noch einmal Revue passieren lassen.

… denn nun sind wir

… es war ein wunderschöner Urlaub.


gefahrene Km: ca. 220 (+Fähre)


Freitag, 05.07.2011

Letztes gemeinsames Frühstück in diesem Urlaub.
… und was hatten wir in den letzten 3 Wochen für kulinarische Köstlichkeiten …

Schon am frühen Morgen hat ein Kreuzfahrtschiff festgemacht und die Gäste drängen nach Warnemünde. Genau in unserem Blickfeld versuchen sich Kreuzfahrtgäste mit den Stehroller.

Der Segway Personal Transporter (Segway PT, früher HT für Human Transporter) ist ein elektrisch angetriebenes Einpersonen-Transportmittel mit nur zwei auf derselben Achse liegenden Rädern, zwischen denen die beförderte Person steht und das sich durch eine elektronische Antriebsregelung selbst in Balance hält.*

Erstaunlich – selbst das ältere Semester findet sich schnell zurecht mit den praktischen Begleitern.

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns und fahren wir nach langer Zeit getrennte Wege – jeder nach Hause. Ein kurzer Spaziergang noch durch Warnemünde und gegen 15°° Uhr treffen wir in Brandenburg ein.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

gefahrene Km: ca. 270

FAZIT:

Wir alle haben diesen langen Weg hinter uns gebracht, sind zusammen durch Schweden nach Finnland gereist, kamen gemeinsam zum Weihnachtsmanndorf und haben eine sonnige, wolkenlose Nacht am Nordkap verbracht. Noch weiter nördlich kommt man auf dem Festland nur zu Fuß – dort waren wir auch! Norwegen hat unsere kleine Reisegruppe mit seinen Bergen, Fjorden und Menschen nachhaltig beeindruckt und selbst der kleine Abstecher in den Sommer-Sonnen-Urlaub in Südschweden hat uns zusammen viel Spaß gemacht.
Es ist durchaus möglich in 3 Wochen zum Nordkap und zurück zu fahren … und es lohnt sich!

*Wikipedia


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