Vesterålen, Lofoten, Å i Lofoten

mit dem Wohnmobil auf den Lofoten


Donnerstag, 04.Juli 2019, 15Tag

Wir frühstücken im Mobil und sehen durch die verregnete Scheibe auf das Europäische Nordmeer. 

Wohin es heute geht ist noch nicht ganz sicher, zu Beginn unserer Fahrt heute werden wir uns den Ort Andenes ansehen.

Andenes ist ein Ort in Norwegen am nördlichen Ende von Vesterålen und ist mit 2.617 Einwohnern Hauptort der Kommune Andøy.*

Bei schlechtem Wetter parken wir auf dem Parkplatz der Walsafari-Tour und laufen am großen Leuchtturm vorbei zur Mole vor und kommen zum kleinen Leuchtturm direkt an der Hafeneinfahrt. 
Bei diesem Wetter wollen wir uns hier im Ort auch nicht mehr umsehen. 2 Läden sind direkt an der Straße und wir halten vor ihnen und sehen hinein, doch lieber machen wir uns auf den Weg in Richtung der Lofoten.

wir kommen auf die Lofoten

So kommen wir an die Raftsund brua, einer wirklich großen Brücke.

Die Raftsundbrua (deutsch „Raftsundet-Brücke“) ist mit 298 m Stützweite nach der Stolmabrua, zusammen mit der gleich weiten Sundøybrua, die zweitweitest gespannte Spannbeton-Balkenbrücke der Welt. 
Die am 15. Oktober 1998 dem Verkehr übergebene Straßenbrücke weist zwei Fahrstreifen sowie auf einer Seite einen Geh- und Radweg auf und überführt die Europastraße 10. Sie steht in der Provinz Nordland in Norwegen, etwa 80 km nordwestlich von Narvik, überspannt den Raftsund und verbindet die Inseln Austvågøya und Hinnøya.*

Wir bleiben wir auf der E10 und folgen ihr. So durchfahren wir einige Tunnel und bleiben immer in Wassernähe. Es ist eine angenehm zu fahrende Strecke.

die Lofotenkatedrale

Direkt an der E10 liegt die Lofotenkatedrale. Diese Kirche fällt beim vorbeifahren auf. WIr halten an, finden sogar einen Parkplatz und sehen uns den Bau von außen an. Eintrittspreise für eine Kirche – nein – das machen wir nicht … und die werden hier verlangt!

Die Vågan kirke (deutsch: Vågan-Kirche) ist ein Sakralbau in Kabelvåg auf den zu Norwegen gehörenden Lofoten.
Die Kirche wurde 1898 im neugotischen Stil anstelle eines Vorgängerbaus aus dem Jahr 1798 errichtet. Aufgrund ihrer Größe mit Platz für 1200 Gottesdienstteilnehmer wird sie auch 
Lofotkatedralen genannt. Sie ist die größte Holzkirche nördlich von Trondheim. Architekt war Carl Julius Bergstrøm. Erbaut wurde das Gebäude von der Holzbaufirma Jacob Digre aus Trondheim. Die Bauteile wurden dort vorgefertigt und in Kabelvåg zusammengesetzt.

Weiter geht es auf der A10, bis wir an die Gimsøystraumen bru (Gimsøystraumen Brücke) kommen. Hier könnte es also auch windig werden …

Schon seit längerem wollen wir die E10 verlassen und am Ende dieser Insel bietet sich die Möglichkeit. Das heißt: vor der nächsten Brücke biegen wir scharf rechts auf die Fv861 ab und fahren nun Richtung Gimsøya.

Die Straße wird schmaler und nach einiger Zeit kommen wir plötzlich an einen Platz. Hier scheint alles geschlossen zu sein, denn es stehen 2 Wohnwagen an der Straße und ein kleines, verwittertes Schild …

HOV Camping

Webseite, googlemaps

Nach einer kurzen Frage in der Rezeption können wir uns hinstellen, wo wir wollen. Es gibt sonst keine Auflagen, Einschränkungen oder sonstiges. Wir können gern im Hofladen etwas kaufen, oder auch essen gehen. Nette Betreiber haben wir kennengelernt und stellen uns direkt an die Bucht des Europäischen Nordmeeres.

Das ist vielleicht ein toller Platz! Da sitzen wir mit dem Kaffee im Mobil, es ist gegen 16°° Uhr, sehen aufs Wasser und am Strand reiten mehrere Gruppen entlang. Ist hier eigentlich die Zeit stehen geblieben? Scheinbar ja – es wird ja nicht einmal dunkel … Wir machen auch gleich noch einen Spaziergang, um uns die Gegend einmal anzusehen. Leider ist das Wetter nicht ganz so offen heute, doch es regnet nicht.

Plötzlich entdecken wir diese (leeren) Holzgestelle und – nun ja – riechen den Geruch, der mit diesen Gestellen verbunden ist …

Stockfisch.

Stockfisch ist durch Lufttrocknung haltbar gemachter Fisch – vor allem Kabeljau (Dorsch), auch Seelachs, Schellfisch und Leng. Vor der Trocknung werden die Köpfe und Eingeweide der Fische entfernt. Beim Stockfisch werden die Fische paarweise an den Schwanzflossen zusammengebunden und zum Trocknen auf Holzgestelle (norw. stokk) gehängt.*

Wir finden eine angelegte Landzunge und wollen bis zu ihrem Ende laufen. An der Küste sieht man selbst auf den Bildern an den schroffen Steinen die Wildheit der Natur hier im Norden.

Obwohl es recht karg hier aussieht, finden sich doch ein paar Pflanzen, die am Wegesrand blühen. Permanent scheint hier raues Klima zu herrschen. Bäume sind eher selten zu finden, die Pflanzenwelt hat sich an den Boden gepresst, um nicht wegzufliegen.

am Abend wird es voller

Als wir zum Mobil zurückkommen, staunen wir nicht schlecht, denn wir stehen plötzlich gar nicht mehr allein. Es hat sich schon etwas gefüllt und es wird immer mehr werden!

Heute Abend haben wir Würstchen zum grillen. Das finnische Lochbrot muss auch alle werden und lecker ist es allemal!

Draußen sitzen geht echt nicht mehr, es ist zu kalt. Das ist aber gar kein Problem, denn es ist schon angenehm in unserem geheizten Mobil fernzusehen … neben uns sieht es sicher anders aus, dort steht ein Zelt.


Unsere heutige Tour in grafischer Darstellung:

ca. 270 Kilometer, Fahrzeit ca. 4 Stunden

enge Straßen


Freitag, 05.Juli 2019, 16Tag

Immer öfter habe ich die Frage gestellt bekommen, wie man sich bei Begegnungen auf diesen einspurigen Straßen verhält, wie es so gehandhabt wird.

Nun ja, im Grunde ist es ganz einfach, denn jeder, der hier lebt kennt die Verhältnisse hier und kann damit gut umgehen. Diese Straßen sind mit Ausweichmöglichkeiten meistens sehr gut ausgestattet. Mit ein wenig Rücksichtnahme geht es immer!

eine enge Straße

Das Wetter hat sich noch nicht gebessert, wir fahren von der Insel, kommen wieder auf die E10 und folgen ihr Richtung Westen. Heute haben wir ein Ziel. Es ist das

Lofotr Vikingmuseum

Webseite, googlemaps

Hier wurde an originaler Stelle ein Langhaus der Wikinger wieder aufgebaut. Es ist eines der Museen, in denen mit Kostümen und entsprechenden Werkzeugen das Leben nachempfunden wird. Es ist erstaunlich, wie das Leben in den Langhäusern ablief. Trotz wenig Feuerstellen ist es warm im Haus und sehr gemütlich.

Alles spielte sich in diesem Haus ab. Das wird gut dargestellt und – ja – gelebt in diesem Museum. Irgendwann wirst du selbst zum Wikinger.

Mit dem Langhaus ist es aber noch nicht getan, denn es gibt noch mehr zu sehen. Wir sind auf dem Weg zum Hafen …

der Vikinger-Hafen

Es ist beeindruckend. Der Nebel liegt über dem Wasser, mystisch mutet die Situation an, während die Wikingerboote hier im Hafen liegen. Man hat das Gefühl als würden gleich die alten Besatzungen aus dem Wald kommen …

Es kommt aber keiner, weder aus dem Wald – noch aus dem Gebüsch.
… doch Einer kommt – mit dem Fahrrad – ein Museumsmitarbeiter …
Die Boote sind liebevoll gebaut und machen einen seetüchtigen Eindruck. Gerade diese Boote sind so ein deutliches Zeichen und Sinnbild.

Solltest du, lieber Leser, einmal auf den Lofoten zu Gast sein, lohnt es sich wirklich dieses Museum zu besuchen. Es ist kurzweilig und sehr interessant. Alles kann ich hier gar nicht beschreiben, doch du wirst. nicht enttäuscht! Am Ende essen wir noch etwas – natürlich wie die Wikinger ?

Den Parkplatz verlassen wir gegen 13°° Uhr (um 10°° Uhr angekommen) und sind wieder auf der E10 unterwegs, wieder geht es nach Westen. Allzugern biegen wir aber wieder von ihr ab, um auf nicht so stark befahrenen Straßen zu reisen. Auf dem Navi sehe ich eine Möglichkeit dazu und nutze sie. Bei Leknes macht die E10 einen Bogen nach Süden – den lassen wir aus, da wir kurz vorher rechts abbiegen.

Bei Ramberg entdecken wir sie wieder. Hier stehen wieder die Stockfischgestelle und plötzlich sind einige noch bestückt. Da wird schnell mal angehalten und folgende Bilder entstehen.

Weiter geht es nach Å i Lofoten. Wir bleiben auf der bekannten Straße, die hier schon sehr im Westen der Lofoten, gar nicht mehr so stark befahren ist. Landschaftlich trumpfen die Lofoten hier aber noch einmal so richtig auf. Es ist kalt aber schön hier.

So, nun nähern wir uns dem Ende der E10 im Westen der Lofoten. Es ist der letzte Ort hier auf der Insel, den man mit dem Fahrzeug erreichen kann. Es ist

Å i Lofoten

Å i Lofoten oder kurz Å [ɔː] ist ein Ort mit rund 100 Einwohnern in der Region Lofoten in Norwegen, an der Ostseite der Insel Moskenesøy. Der Name, etymologisch verwandt mit Ache und lat.aqua, bedeutet so viel wie Bach. Erreichbar ist Å über das Meer mit einer Fähre von Bodø nach Moskenes und über den Landweg über den im Jahre 1992 eröffneten Kong Olafvs veg über Sørvågen.*

… wieder ein Punkt der Löffelliste gestrichen – Å ist erreicht. Nun wollen wir zur Fähre und zum Festland fahren. Als wir in Moskenes ankommen verlässt die Fähre gerade den Hafen. Ich frage nach, wann die nächste Fähre fährt und erfahre, dass das heute die letzte war … die Nächste fällt aus und morgen früh 7°° Uhr ist der nächste Termin.

Die Promobil-Stellplatz-App findet einen Platz, zu dem fahren wir jetzt.

Stellplatz in Reine

Webseite, googlemaps

Der Stellplatz dient scheinbar lediglich zum warten auf die Fähre. Ein ebener Schotterplatz an der Mole des Leuchtturms mit einer V+E Station. Hier ist also nichts los und es stinkt fürchterlich … Stockfisch! Hier hängen die Gestelle echt voll …

Also gehen wir nach Reine und sehen uns den Ort mal an. Es ist gar nicht weit. In diesem kleinen Ort ist jedoch nichts los.

Reine ist das administrative Zentrum der Gemeinde Moskenes auf den Lofoten in Norwegen. Das Dorf mit rund 300 Einwohnern existiert seit 1743. Heute ist der Tourismus wichtig. Trotz seiner abgelegenen Lage besuchen Tausende von Menschen jährlich diese Gegend. *

Ein kleiner, irgendwie vergessener Ort, in dem wir wenigstens ein kleines, gemütliches Café finden und hineingehen.

Bei besten Fotowetter kommen wir zurück zum Platz – Fotowetter? Ja! Es sieht auf den Bildern warm und sommerlich aus, es ist aber echt kalt. Den Norden merken wir deutlich, es weht ein rauer Wind und wir freuen uns wenn es zweistellige Temperaturen am tag erreicht werden.

Zum Abendbrot bleiben wir natürlich im Mobil. Dann sehen wir fern und durch die Fenster beobachten wir schon, wie sich die Wolken versammeln. Heute gibt es keine Mitternachtssonne – so sehen wir uns heute die Mitternachtswolken an.


Unsere heutige Tour in grafischer Darstellung:

ca. 140 Kilometer, Fahrzeit ca. 3 Stunden

* Wikipedia