mit dem Reisemobil in den Niederlanden – ein Reisebericht
Gerade kommen wir von der Müritz, hier haben wir gerade mit lieben Freunden eine herrliche Woche Hausbooturlaub erlebt.
Unsere Oktober-Urlaubs(weiter)reise 2021 beginnt mit einer Fahrt nach Greetsiel, von hier geht es dann weiter in die Niederlande.
Freitag, 15. Okt 2021
Das Boot ist heute morgen übergeben und ein gemeinsames Frühstück gönnen wir uns noch, bevor unser Weg uns weiterführt …
Bei angenehmen Wetter starten wir und erleben unterwegs auf der A24 einen ordentlichen Regenschauer. wenigstens kommen wir ohne Stau gut voran – immerhin ist heute Freitag …
Wir erreichen Greetsiel und hier hat sich etwas getan. Die neuen Schilder versetzen jeden Ankömmling sofort in Überraschung … 😄 Der PKW Parkplatz wurde teilweise zum Wohnmobilstellplatz gemacht. Wir nutzen den neuen Teil, der alte ist – wie gewohnt – voll.
Wohnmobilstellplatz Greetsiel
Webseite, googlemaps
Nun haben wir aber erst einmal richtig Hunger, denn unterwegs haben wir nur Kleinigkeiten gegessen. Gut, das es gleich in der Nähe des Stellplatzes ein gutes Schnell-Restaurant gibt. So gehen wir die 300 m zum Fischrestaurant de Beer.
Na klar freuen wir uns auch auf den Fisch, den man gerne essen möchte, wenn man an der Küste ist … obwohl dieser Fisch sicher nicht einmal aus der Nähe kommt 🤔
Egal – es schmeckt und wir sind zufrieden.
Danach gehen wir auf einen Spaziergang nach Greetsiel. Sieh mal an – so leer haben wir den Ort noch nie gesehen! Immerhin ist es Freitag und selbst im Oktober waren hier immer viele Gäste.
Am Hafen haben wir uns ein Eis verdient und dieses Eiscafé am Hafen sorgt dafür, das man nicht vorbeigeht 😋 Mit dem Eis sitzen wir noch ein wenig am Hafen, gehen dann bald zum Mobil zurück. Als wir ankommen, verlässt gerade ein Mobil den hinteren Stellplatz. Wir sind noch Fahrbereit und stellen uns auf den freigewordenen Platz.
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
Samstag, 16. Okt 2021
Auf dem ruhigen Platz haben wir gut geschlafen, die nahe Landstraße stört nicht. Aus dem Mühlen-Laden holt Kerstin etwas zum Frühstücken.
… dann frühstücken wir erst einmal lecker!
Es ist nicht kalt, doch eine dichte Wolkendecke lässt keine Sonne durchscheinen. Heute werden wir mit Fahrrädern zum Turm fahren und wir starten jetzt.
da ist er ja – unser Leuchtturm!
Den Weg kennen wir gut und bringen die 5 Km schnell hinter uns. Der Parkplatz ist voll, das heißt: allein werden wir wohl nicht sein am Turm 😉
So – also unser Schloss finden wir nun nicht mehr wieder, so sehr wir uns auch bemühen …
naja – machen wir eben ein Selfie 😳 (lächeln übe ich noch)
Einen Moment verweilen wir hier und verlassen dann über den Deich den Leuchtturm, der schon lange keiner mehr ist, um mit dem Rad in die Stadt zu fahren.
Am Mobil zurück werden die Fahrräder verpackt und jetzt gehen wir zu Fuß nach Greetsiel. Am Hafen trinken wir ostfriesischen Tee und lassen uns den Kuchen schmecken. Beides ist eine Köstlichkeit für sich. Zusammen – mit Blick auf den Hafen – ist es einfach ein Traum!
Natürlich gehen wir auch noch durch die verschiedenen Läden, die wir eigentlich wirklich alle kennen … selbst die Verkäufer! Aber vielleicht lässt sich doch etwas neues finden?
Naja, ich gehe mal mit und warte artig vor den Läden bis Kerstin darin alles angefasst hat.
Langsam – praktisch von Laden zu Laden – bewegen wir uns zum Mobil und siehe da – der Tag neigt schon zum Abend und schon ist Zeit für ein Krabbenbrot 👍🏻
regionales Abendbrot
Krabbenbrot ist ein norddeutscher Klassiker und besteht traditionell aus einem gebutterten Schwarzbrot, das mit frisch gekochten und gepulten Nordseekrabben belegt und mit Rührei oder Spiegelei ergänzt wird. Es gilt als klassisches und einfaches Krabbengericht und ist in Norddeutschland unter zum Teil verschiedenen regionalen Bezeichnungen bekannt.*
Den Abend verbringen wir im Mobil. Wir sind irgendwie voll im Urlaubsmodus – und das ist richtig gut! Entspannung in Perfektion, im Grunde sind wir von der Entspannung entspannt.
Sonntag, 17. Okt 2021
Zum Frühstück haben wir noch Reste von gestern. Das trifft sich ganz gut – na weil wir sie heute morgen essen können – was hast du denn gedacht? 😄
Dann, als alles verpackt ist, starte ich die Maschine und die 163 PS schieben uns vom Platz.
Heute wollen wir in die Niederlande fahren und haben uns schon eine Stadt ausgesucht, die wir kennenlernen werden. Vor uns liegen 210 Kilometer und durch Emden fahren wir zur Autobahn.
Es geht gut voran und bald erreichen wir die Niederlande.
Niederländer nennen ihr eigenes Land durchgehend Nederland; allenfalls in fremden Sprachen weichen sie auf das bekanntere Holland aus. Im Niederländischen verweist man nicht so sehr auf Holland, sondern auf die Randstad oder eventuell den Westen des Landes. Hollands (Sprache) oder Hollanders (Bewohner) wird durchaus von den Bewohnern der übrigen Landesteile verwendet, um sich vom Westen abzugrenzen. Holland kann sich auch auf urtümliche oder traditionelle Niederlande beziehen.*
Unterwegs zum Stellplatz bei Harlingen passiert nicht viel – kein Stau, nichts Auffälliges, nicht einmal ein Berg ist auf der Strecke 😉 Gegen Mittag kommen wir zum
Wohnmobilstellplatz Nieuwe Vissershaven
Webseite, googlemaps
Im Moment kostet die Nacht 12,50 €, 2KWh Strom kosten 1,- €, 100 ltr. Wasser 1,- €. Die Plätze sind fast eben und jeder kann auf die Schleusenzufahrt, also aufs Wasser sehen.
Jetzt gehen wir uns die Stadt ansehen. Es ist nicht weit und es ist hier vielleicht interessant!
Die Innenstadt Harlingens gilt wegen der malerischen alten Häuser mit Treppengiebeln (1600–1800), der Grachten und Häfen als sehenswert. Der Bau des Rathauses und der reformierten Kirche wird dem 18. Jahrhundert zugeordnet. In der Saison frequentieren viele Freizeitschiffe (darunter Traditions- und Plattbodenschiffe, unter anderem die sogenannten skûtsjes) den Hafen. Teile des Hafens liegen nahe der Innenstadt. Samstags findet ein Wochenmarkt in Harlingen statt.*
Es ist ein interessanter Ort. Ein Hafen grenzt an den nächsten und der ganze Ort hat viele Brücken. Einige überqueren wir, sie lassen sich alle klappen, drehen oder irgendwie öffnen, damit die Segelboote mit ihren Masten passieren können.
In der Stadt wechseln sich alte Häuser mit Neubauten ab. Es ist ein wirklich netter Ort, dessen reichliche Läden heute, am Sonntag, allerdings geschlossen sind 😉
Dann kommen wir zur Nordsee. Das ist vielleicht ein Blick! Gerade ist Ebbe, einige nutzen das Watt um zu spazieren, obwohl der Wind ganz schön aufgefrischt ist. Natürlich gehen wir auch aufs Watt!
Nach diesem angenehmen Nachmittag gehen wir zum Mobil und sehen noch ein bisschen zu den Schiffen, die jetzt zum Abend in den Hafen einkehren und am Stellplatz vorbei fahren. Nach einer kurzen Wartezeit öffnet die Brücke, der Straßenverkehr ruht und die Schiffe passieren.
Zum Abendbrot haben wir uns heute für ein uraltes, norddeutsches Gericht entschieden, welches oft auf Speisekarten erwähnt ist. Wir haben es in einer Dose mitgebracht
Labskaus
Labskaus ist ein Kartoffelgericht mit Rindfleisch und Roter Bete, das in Norddeutschland, Norwegen, Dänemark und Schweden verzehrt wird.
Das erstmals 1706 von dem englischen Autor Ned Ward erwähnte Gericht für Seefahrer und Matrosen entstand in der Zeit der Segelschifffahrt über lange Strecken und bestand wohl ursprünglich vor allem aus Pökelfleisch. Da auf Segelschiffen für jeden Matrosen Pökelfleisch zur vorgeschriebenen Ration gehörte, die Seeleute aber durch vom Skorbut geschädigte Zähne oft keine feste Nahrung zu sich nehmen konnten, wurde die Portion kleingehackt oder püriert. Da Rote Bete und Gurken wiederum viel Vitamin C enthalten und daher Skorbut vorbeugen, galten sie – ohne, dass man diesen Zusammenhang anfangs erklären konnte – früh als geeignete Zutat.*
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
Montag, 18. Okt 2021
Weder stört die naheliegende Straße, noch die piepsende Brücke am Morgen. Hier haben wir sehr gut geschlafen. Nach unserem Frühstück, so gegen 10°° Uhr, gehen wir in den Ort.
Gestern hatten wir bei der Ankunft Bedenken noch einen Platz zu bekommen, heute ist es schon deutlich leerer. Es dauert keine 5 Minuten und wir stehen in der wunderschönen Innenstadt, die irgendwie holländischer nicht sein könnte.
In der Stadt sind wir überrascht, das einige Läden noch gar nicht geöffnet sind! Dann hängen immer wieder handgeschriebene Zettel in der Ladentür, die die Öffnungszeiten regeln. Meist wird hier am Montag etwas später geöffnet …
Das ist ungewohnt, aber der von uns schon gestern entdeckte Käseladen hat offen und wir können uns mit allerlei leckeren Käsesorten eindecken 😉
alles Käse…
Als wir aus dem Laden kommen, haben wir schon die erste Tüte, der wir nun den Ort zeigen. Es bleibt nicht die Einzige, denn wir finden noch einige interessante Läden im Ort. Auch in Harlingen finden wir einige schöne Stellen.
Es ist gegen 14°° Uhr, als wir ein kleines, nettes Lokal finden. Hier können wir sogar draußen sitzen und auf die Gracht sehen. Sogar Leute ansehen geht hier, denn der Bezirk ist gut besucht.
Auf dem Weg zum Stellplatz gehen wir noch einmal durch den Ort und kommen an der kleinen, aber doch auffälligen Statur von Rikus Atterna vorbei.
Von 1952 bis zu seiner Pensionierung 1978 arbeitete Rikus „Poes“ Attema als Journalist für den Harlinger Courant. Er sammelte die Nachrichten auf der Straße und De Poes war jeden Tag mit seinem Moped unterwegs, Zeitungen in seiner Fahrradtasche, sein Notizbuch in der Tasche. Die Statue wurde vom alten Harlinger Henk Zielstra gemacht. *Quelle
KLar müssen wir uns erst einmal erholen, als wir am Mobil ankommen. Ich sehe mir noch den Fischereihafen, der direkt hinter dem Stellplatz liegt, an und bald starte ich den Grill.
zum Abendbrot: Gekruide Speklaps
Wir haben uns ein – wie wir im Moment noch denken – holländisches Fleischgericht gekauft und werden es jetzt kosten. Während Kerstin einen Salat vorbereitet, stehe ich am Grill …
… und denke so, dass dieses Fleisch eine sehr große Ähnlichkeit mit dem bei uns bekannten Well- oder Bauchfleisch hat, aber eingedreht verpackt … 🤔
Tatsächlich zeigt sich auf dem Grill bald schon, das es heute zum Abendbrot Bauchfleisch geben wird. Auch gut – es schmeckt!
Es ist wieder ein ruhiger Abend hier in den Niederlanden auf dem kleinen Platz vor der schönen Stadt. Sie hat uns gut gefallen. Morgen fahren wir weiter. Gern möchten wir Den Helder kennenlernen.
* Wikipedia