Montag, 28. Juli 2014
mit dem Wohnmobil in Portugal
Im Navi haben wir einen weiteren schönen Platz entdeckt. Nördlich von Lissabon ragt eine Halbinsel in den Atlantik. Auf der Zufahrt zur Insel liegt ein Campingplatz, rechts und links an der Inselzufahrt liegen Strände und die Stadt Peniche, die auf dieser Insel liegt, verspricht alt geblieben zu sein und interessant zu werden.
Peniche (portugiesische Aussprache: [pɨˈniʃ]) ist eine Stadt in Portugal, die sowohl durch die vorgelagerte Inselgruppe der Berlengas als auch die zum Surfen geeigneten Wellen des Atlantiks touristische Bedeutung hat. Sie ist Portugals zweitgrößter Umschlagplatz für Sardinen.*
Portugal ohne Tourismus
Über Landstraßen geht es heute dem neuen Ziel entgegen. Hier, fern der Touristengebiete, bekommen wir einen Einblick in die Lebensgewohnheiten und Lebensumstände der Landbevölkerung in Portugal.
Wir wählen bewusst keine großen Landstraßen und wollen durch die Dörfer fahren. Diese Wege beanspruchen die volle Aufmerksamkeit des Fahrers. Die Straßen sind schlecht und neben tiefen Schlaglöchern ist auch der Straßenrad geprägt von Auswaschungen und oft mit hohen Kanten und tiefen Löchern.
Als wir wieder in die Küstenregion kommen bessert sich der Straßenzustand merklich. Auf besser ausgebauten Straßen kommen wir bequemer voran und es reist sich bei weitem angenehmer.
Wir kommen zum Municipal Camping Park in Peniche und erkennen schnell das dieser Platz nicht unseren Vorstellungen entspricht. Erschrocken fahren wir weiter, denn auf dem Navi sehen wir direkt im Ort noch einen anderen Platz. Hier ist zwar eine Steilküste, doch damit können wir gut klar kommen.
Es ist der Peniche Praia Camping and Bungalows.
Leider ist dieser Platz komplett ausgebucht. Es gibt hier nur wenige Stellplätze für Mobile und am besten sind hier 6m lange Fahrzeuge gut aufgehoben. Hauptsächlich werden Bungalows vermietet. Die nahe gelegene Steilküste reizt Fotos zu machen …
Dann geht es zurück zum Municipal. Wir werden eine Nacht hier stehen bleiben und morgen weiterfahren. Der Campingplatz hat nicht viel Gemütliches zu bieten. Der Wind pfeift über den Platz und weht den letzten Sand zwischen den Steinen davon …
Die sanitären Anlagen haben wir nicht besucht, können dazu nichts sagen. Die Entsorgungsstation ist vorbildlich. Als wir unseren Platz belegt haben gehen wir am Strand entlang in den Ort. Hier sind die Surfer zu Gast.
Am ganzen Strand finden sich Surfschulen. Während die einen ihr SUP aufblasen, buddeln andere schon im Sand.
Stand Up Paddling (SUP), auch Stehpaddeln genannt, ist eine Wassersportart, bei der ein Sportler aufrecht auf einem schwimmfähigen Board (SUP-Board) steht und mit einem Stechpaddelpaddelt.
Peniche
Der Ort Peniche hat viele Gesichter. Es gibt einen großzügig angelegten, schönen Platz mit herrlichen Palmen. Eine alte Festung säumt den Fluss und der kleine Hafen fällt gar nicht auf.
Den Rückweg am Strand entlang nutzen wir, um zu baden. Auch hier ist der Strand an einigen Stellen bewacht.
Sonnenuntergang auf dem Campingplatz. Heute Abend essen wir auf Grund des Windes und der herrlichen Umgebung im Mobil. Morgen wollen wir früh starten, sehen noch ein bisschen fern und schlafen bald ein.
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
Dienstag, 29. Juli 2014
Heute morgen gibt es ein schnelles Frühstück, das heißt eine aufgeschnittene Nektarine und Müsli mit Joghurt oder Quark. Es ist für manchen Leser erstaunlich, doch man wird satt davon. Der Zubereitungsaufwand ist sehr gering und der Abwasch hält sich in Grenzen. 8°° Uhr öffnet die Rezeption und wir stehen als erstes abreisendes Mobil an der Schranke, bezahlen und reisen weiter. Es ist ein bisschen ärgerlich, denn der Ort sah auf der Karte so gut aus, alle Möglichkeiten sind gegeben, doch leider nutzt es keiner so richtig.
Unser heutiges Reiseziel ist im Navi markiert. Es sind im Grunde genommen zwei Ziele. Zum einen ist es
Cabo da Roca
der westlichste Punkt auf dem europäischen Festland, der zweite Punkt ist ein Campingplatz, der einen Sandstrand aufweist. Hier beginnt die Felsalgarve, an der Steilküsten überwiegen und Strände seltener werden. Das Navi führt uns sicher durch die portugiesischen Straßen. Sicher? Ja, doch scheinbar mag gerade unsere Software kleine Straßen und will uns auch mal die Hinterhöfe zeigen, oder die Straßen sind hier ein bisschen enger. Hin und wieder kann man erstaunt zweimal hinsehen: Grundsätzlich hat Portugiese den Kreisverkehr für das beste erachtet, was es im Straßenverkehr zu geben scheint. Der Erfindungsreichtum gipfelt in normalen Kreuzungen, die durch ein Kreisverkehrsschild zu eben diesen werden. In der Mitte der Kreuzung steht lediglich ein Verkehrshütchen …
Cabo da Roca – westlichster Punkt Europas
Irgendwann sehen wir es schon – Cabo da Roca. Wir haben ihn erreicht, den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes.
Wir parken auf dem gut ausgebauten Parkplatz und gehen zum Felsen. Hier endet also Europa und ein Leuchtturm steht auch gleich hier oben auf dem Felsen, der 140m über dem Wasser thront. Es sieht schön aus, wenn man nach unten sieht und die Wellen an den Felsen brechen. Das Blau des Atlantiks steht im krassen Gegensatz zum Weiß der Wellenkämme.
Natürlich noch ganz schnell ein Selfie:
Hier oben ist ein denkmalähnliches Bauwerk errichtet auf dessen Spitze ein Kreuz dem Wetter des Ozeans trotzt.
Eine Tafel erklärt den Punkt, an dem man hier stehen darf. … ein viel fotografierter Punkt! Eine ganze Weile müssen wir warten, dann können wir uns auch verewigen. Wir waren hier.
Auf dem Weg zum Parkplatz kommen wir an dem Souvenirladen vorbei. – Nein! wir kommen nicht vorbei – wir stehen schon drin! ?
das Zertifikat von Cabo da Roca
Allerdings ist das Angebot nicht gerade überwältigend. Die nächste Tür führt uns zur Touristen-Info. Wir sehen hinein und finden ein Zertifikat. Das ist es!
Die Beglaubigung ist eine amtliche Bescheinigung der Richtigkeit einer Unterschrift oder Abschrift, als öffentliche Beglaubigung durch einen Notar oder als amtliche Beglaubigung durch eine andere landesrechtlich hierzu ermächtigte Behörde.*
Ein ganz netter Mitarbeiter mit einer guten (alten) Schrift erledigt den Eintrag. Für 11,-€ halten wir wenig später ein „Dokument“ in den Händen, welches mit einem Siegel tatsächlich einen offiziellen Charakter erhält.
Wir sind wieder unterwegs und kommen schnell zur portugiesischen Hauptstadt. Wie schnell sich das Bild doch ändert. Eben noch in der dörflichen Idylle – jetzt: Großstadt!
Wir fahren jetzt durch Lissabon, lassen aber die Metropole „links“ liegen, denn zum einen haben wir auf unserer ersten Reise (2007) hier viel Zeit verbracht und im Herbst werden wir einen Tag Zeit haben, dieses Stadt anzusehen, denn im Oktober haben wir eine Kreuzfahrt gebucht und legen hier in der Stadt an. Jetzt fahren wir über die bekannte Brücke des 25. April.
Die Ponte 25 de Abril (deutsch: Brücke des 25. April) ist ein 3,2 Kilometer langer Brückenzug in Portugal mit einer 2278 Meter langen Hängebrücke über den Tejo. Sie ist weltweit, nach der Tsing-Ma-Brücke, die zweitlängste Hängebrücke mit kombiniertem Straßen- und Eisenbahnverkehr.*
Hier fällt der Blick auf die Christus-Figur auf dem Berg. Eine ähnliche Figur steht auch in Brasilien – der aufmerksame Fußballweltmeisterschaftszuseher hat sie öfter gesehen. So verlassen wir die Stadt und kommen schnell wieder in ländliche Bereiche. Gleichzeitig kommt wieder die Frage auf, was für einen Platz wir ausgesucht haben? Nach dem „Fehlgriff“ gestern sind wir gespannt, doch das macht schon ein bisschen unsere Art zu reisen aus. Klar können wir uns bei der Platzwahl irren, doch wir können auch Jederzeit weiterreisen!
… keine schlechte Wahl …
Schon am Portal des Platzes erkennen wir, das es zufällig die richtige Wahl war. Es ist der Campingplatz Lagoa de Santo André. Plätze sind noch frei und wir buchen uns
für 2 Nächte ein. Der Platz hat 2 Sterne, deren Bedeutung wir allerdings nicht einschätzen können.
An den Duschen sind Brauseköpfe, Strom ist pauschal dabei, Wifi auf dem gesamten Platz, ordentlich markierte, große Stellplätze – alles ist in bester Ordnung. Der Strand ist ca. 1000m entfernt, das ist für uns ok.
In vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, den USA und großen Teilen Europas, wird Wi-Fi als Synonym für WLANbenutzt. Streng genommen sind WLAN und Wi-Fi jedoch nicht das gleiche, WLAN bezeichnet das Funknetzwerk, Wi-Fi hingegen den Funkstandard. In der Praxis kommen beide Begriffe aber nur gemeinsam vor, sodass sie in der Regel als Synonyme gebraucht werden.*
(Grills im Freien / interessante Verlegung der Wasserrohre im sauberen Sanitär ?
Nach einem kleinen Imbiss machen wir uns auf den Weg und kommen bald zum Wasser. Da hier auch einige Hotels im Ort sind, ist der Strand nicht mehr so leer, wie wir es bisher oft erlebt haben. Es ist kein Problem, denn der Strand ist ja lang genug ??
die Bademeister am Atlantik
Wieder sitzen zwei Bademeister am Strand und haben immer ein Auge auf das Badepublikum. Das ist beruhigend, denn oft kommen ganz schöne Wellen an den Strand gerauscht! Fließen sie zurück, kann man sich einfach nicht mehr halten und schnell kann es zu einem Unfall kommen …
Mehrmals kommen sie heute zum Einsatz. Sie retten niemanden – nein – aber vorbeugende Aufklärung und viele Hinweise helfen sicher mehr als Rettung …
Der Atlantik ist hier deutlich kälter als bisher und es geht auch sofort tief hinein. Nach etwa 3 – 4 Metern kann man nicht mehr stehen. Der Sand ist hier sehr grob, fliegt aber aus diesem Grund nicht umher. Die Sandkörner haben einen Durchmesser von ca. 1 – 1,5mm – fast wie Kies! Wenige Muscheln liegen im Sand, diese sind aber strahlend weiß. Es gibt keine Algen und kein Strandgut. Bis zum Abend bleiben wir am Strand, baden, sonnen uns und machen einfach Urlaub!
Zum Abendbrot haben wir Grillkäse, Baguette, Knoblauchbutter und ein paar gegrillte regionale Fleischtomaten. Portugiesischer Rotwein rundet das essen ab. Wir sehen in die untergehende Sonne, lassen es uns schmecken und sitzen noch lange vor dem Mobil …
… und genießen unseren Urlaub!
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
Mittwoch, 30. Juli 2014
ein Urlaubstag
Nach einem langen Abend gestern schlafen wir aus. Der Wetterbericht kündigt wieder einmal Frühnebel an, doch aus diesem Landesteil sind wir schon heraus. Der Morgen begrüßt uns mit blauem Himmel und die Sonne scheint schon mit voller Kraft. Die Pinie neben unserem Stellplatz spendet Schatten. Langsam kommen wir in Gange und sitzen bald vor dem Mobil am Frühstückstisch. Während die Spiegeleier braten und verführerisch brutzeln, werden gleichzeitig auf dem Weber-Grill die Brötchen auf der noch freien Fläche gegrillt. Lecker! Nachdem wir gegessen haben, schnappen wir uns die gepackten Sachen und spazieren zum Strand. Dort bleiben wir den ganzen Tag.
Der Versuch zu schnorcheln klappt hier gut. Der grobe Sand wirbelt nicht auf und auch bei starken Wellen bleibt das Wasser im Großen und Ganzen klar. Das sich hier selbst in der starken Brandung Fische sind überraschte mich. Sie waren etwa 20 – 30 cm lang und schwer zu sehen, denn sie haben genau passend die Sandfarbe. Leider sind auch
im tieferen Wasser keine großen und schönen Muscheln zu finden. Durch den permanenten Seewind ist es nicht sehr heiß und die Sonne gut auszuhalten.
Wir lesen in dem Buch „Gebrauchsanweisung für Portugal“, das heißt Kerstin liest vor.
Dieses Buch der Reihe finden wir nicht so gelungen, wie zum Beispiel die Gebrauchsanweisung für Finnland oder Norwegen. Informationen über dieses schöne Land bekommt man ausreichend und interessant ist es allemal!
Als wir zum Mobil zurückkehren, essen wir bald zu Abend. Heute haben wir Nudeln mit Tomatensauce und Rotwein aus der Region. Rezepte
Morgen kommen wir nach
Lagoá, Cabo de São Vicente und Quarteira
* Zitat Wikipedia