Dießen, Italien, Gardasee

Sommerurlaub 2020 – auf Umwegen zur Erholung

mit dem Wohnmobil nach Italien

Mit dem Smartie im Gepäck geht es jetzt an den Gardasee. Campingplatz Bella Italia hat uns die Anmeldung von gestern Abend bestätigt wir haben ein Ziel …


Mittwoch, 08. Juli 2020

Das Mobil steht fertig gepackt und beladen zu Hause vor der Tür. Gestern kamen wir aus Holland zurück, haben ein paar Sachen gewechselt und die Fahrräder mit Halter von der Anhängerkupplung genommen, um den Smart-Anhänger, unseren Neptun, anzukoppeln.

Abfahrt!

Einen Wecker haben wir nicht gestellt, denn wir wissen – heute haben wir einen Fahrtag. Auf eine Stunde kommt es da wirklich nicht an …
Als wir wach werden – nein es ist nicht spät, wir schlafen nie sehr lange – starten wir auch schon bald. Für 1,049 €/ltr Diesel wird der Tank noch gefüllt und so verlassen wir Brandenburg. Wir sind noch nicht einmal auf der A9, da beginnt der Regen … und er hört einfach nicht mehr auf.

Unser heutiges Ziel ist Dießen am Ammersee. Diesen Stellplatz kennen wir von unseren Oster-Touren an den Gardasee, dieser Platz hat sich für einen Zwischenstop immer bewährt. Er liegt so, das wir von dort aus in 4 bis 5h den Gardasee erreichen, die Stellplätze sind ausreichend lang und der Anhänger kann am Fahrzeug bleiben.
Apropos Anhänger – hier ist ja ein Autobahnparkplatz – ich werde mal die Befestigungen des Smart prüfen!

Oh man, dieser Regen – alles fest und ok. Kerstin hat einen Kaffee gemacht – wie der duftet!! Wo war ich eben stehengeblieben – ach ja – auf diesem Stellplatz in Dießen werden wir also eine Nacht stehen und dann weiter nach Italien reisen.

… auf der Autobahn …

Wie wir so unterwegs sind – ein Hörbuch verkürzt uns die Zeit – ändert sich das Wetter. Es wird auch deutlich wärmer! Von unseren 15°C Brandenburger Temperatur sind wir mittlerweile bei 26°C angekommen!

Stellplatz Dießen am Ammersee

Webseite, googlemaps

Wir erreichen Dießen und staunen nicht schlecht, der Stellplatz ist bei herrlichstem Wetter komplett belegt. Sogar der Parkplatz nebenan ist schon gut besetzt. Dort finden wir noch eine Lücke und stehen endlich.

In der Tourist-Info (direkt am Bahnhof) bekommen wir unsere Fragen beantwortet:
Wir stehen auf einem Parkplatz, dürfen nur eine Nacht für die Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit bleiben, keine Campingutensilien herausstellen oder nutzen, brauchen aber auch keine Gebühr entrichten, denn der Parkplatz ist kostenfrei … machen wir so.

Badewetter!

Dann gehen wir zum Ammersee, der dem Stellplatz gegenüber liegt und ich gehe noch schwimmen. Man kann übrigens überall in den See gehen. Manchmal sieht es nicht so aus, doch es ist überall gestattet. Der See ist hier nicht tief, moderig und voller Wasserpflanzen.

Dann essen wir etwas, sehen noch ein bisschen fern und schlafen gut.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 620 Kilometer, Fahrzeit ca. 7,5 Stunden


Donnerstag, 09. Juli 2020

Uns weckt nicht die Vorfreude auf den Urlaub, die Aufregung über die bevorstehende Reise – nein – es ist Kerstins klingelndes Handy … die Zeit? – wie an einem Arbeitstag …
Einen Kaffee zum wachwerden und noch einen kleinen Rundgang um den Zug,

dann erwecke ich die 163 Pferdchen unseres Benz. Sie freuen sich schon heute durch die Alpen zu galoppieren und saugen sich die Morgenluft durch den Luftfilter. Wir sitzen drin und freuen uns ebenfalls schon auf die Alpen, die sich am Horizont abzeichnen …

Es sind 12°C heute Morgen und die Straßen sind wunderbar leer. Der Kaffee schmeckt schon – genau wie die Karamell-Kekse, die wir aus Holland mitgebracht haben. Ich kann sie dir nur empfehlen! (Amazon) Die Sonne steht am Himmel und die Berge sind schon viel näher und deutlicher zu erkennen.

Als wir in Österreich einfahren, nutzen wir gleich die erste Tankstelle, denn schnell geht es auf die Autobahn und hier sind die Treibstoffpreise, wie in Italien … teuer! So tanken wir für 1,079 €/ltr. Diesel noch einmal voll – das muss jetzt, möglichst bis zur Ausreise aus Italien, reichen.

Horch, die GO-BOX piept – Österreich!

Die GO-Box ist ein elektronisches Gerät, das zur Entrichtung der fahrleistungsabhängigen Lkw-Maut in Österreich seit 1. Jänner 2004 benötigt wird. Ohne GO-Box kann die vorgeschriebene Maut nicht entrichtet werden.*

Ab 3,5t zulässiges Gesamtgewicht zählt man als LKW. Aus diesem Grund haben wir mit unseren 5t zGG die Go Box montiert. Die neue Version bedarf keiner Aufladung mehr, sondern vom hinterlegtem Konto wird der Mautbetrag am Monatsende abgebucht.
… und diese Box piepst bei jeder Erfassung der einzelnen Stationen …

Es geht immer wieder bergan und bergab, doch die richtig hohen Gipfel bleiben uns erspart. Wir sind auf der Brennerautobahn. Der Grenzübergang zu Italien ist gleichzeitig eine Raststätte, Brenner genannt.

Der Brennerpass, kurz Brenner (italienisch Passo del Brennero oder kurz Brennero), ist ein Grenzpass in den Ostalpen zwischen dem österreichischen Bundesland Tirol und der zu Italien gehörenden Autonomen Provinz Bozen – Südtirol. Der Brenner ist ein 1370 m ü. A. hoch gelegener Übergang im östlichen Alpenhauptkamm. Der Pass ist zusammen mit St. Gotthard, Simplon und Mont Cenis eine der vier bedeutendsten Routen des Alpentransits, für den Straßenverkehr die meistgenutzte überhaupt. Er ist auch die meistbefahrene Verbindung zwischen Österreich und Italien.*

… es piepst nicht mehr – Italien!

Einen kurzen Moment fahren wir in Italien mautfrei, dann kommt auch hier eine Automatenstation. Karte ziehen und bei der Abfahrt bezahlen – so geht es immer langhin. Im Spiegel ist die Mautstation noch zu sehen – doch wo ist der Anhänger? 😊

Wir kommen wunderbar voran, wenige LKW sind unterwegs und wiederum haben wir ein Hörbuch gestartet. Die Berge stehen wie eh und jeh beeindruckend herum und die Straße windet sich im Tal immer wieder um diese Felsgiganten. Auffälligster Unterschied zur österreichischen Autobahn sind die Leitplanken. In Italien sind sie alle verrostet …

Irgendwann hat auch diese abwechslungsreiche Fahrt – mal Schatten, mal Sonne – ein Ende und wir kommen – vom Navi erinnert – an unsere Abfahrt. Die nutzen wir natürlich, bezahlen 21,40 € am Automaten und sind nach etwa 20 Km mastfreier Straße am vorläufigen Ziel.

Camping Bella Italia

Webseite, googlemaps

Unsere Buchung haben sie hier bekommen, alles läuft wie immer, bis der nette Herr am Einlass durch seine Maske sagt: „Gehta nix Angehänger auf Plaza – musse hier bleibe.“ Er zeigt uns verschiedene Parkplätze auf einer Karte. Hmmm – dann lassen wir den Anhänger eben draußen stehen – kein Problem!

Den Anhänger draußen abgeladen und an den Zaun angeschlossen, fahren wir auf den Platz und nutzen das italienische Auswahlverfahren. Es geht so: Jeder fährt über den gesamten Campingplatz (möglichst mit Wohnwagen durch alle Reihen) und sucht einen freien Platz. Den nimmt man dann, denn einen Platz reservieren kann man nicht.

Was für ein Glück haben wir denn? Der Platz ist ja noch fast leer – da lässt sich natürlich recht leicht ein wunderschöner Stellplatz mit Blick auf den See finden.

Nun können wir von der „Terrasse“ auf den Gardasee sehen und freuen uns sehr über diesen Platz! Dabei muss man noch bedenken, das es gerade Hauptsaison ist …

… es ist wirklich leer um uns herum. Sicher liegt es an Corona, es reisen viele nicht ins Ausland und auch die Italiener halten sich wohl ebenfalls zurück.

Gäste kommen aus Belgien, Dänemark, Deutschland und Niederlande. Auch einige Italiener sind hier im Urlaub, dennoch ist es leer. Jetzt muss doch erst einmal unser Lebensmittelvorrat aufgefüllt werden und wir fahren zum Supermarkt.

… regionale Lebensmittel einkaufen …

Auch hier ist es sehr leer. Wir können es nur mit Ostern vergleichen, doch in so einem großen Laden nur eine Kasse geöffnet sagt schon alles …

Es geht zurück auf den Platz und dann natürlich endlich in den Gardasee. Oh man es ist so herrlich in den See zu steigen. Er ist nicht kalt und wunderbar klar.
Dann genießen wir den Blick und freuen uns auf die nächsten Tage hier. Zum Abendbrot wird der Grill aktiviert.

… da blieb noch etwas übrig – so viel schaffen wir auch nicht! Nach dem Essen gehen wir über den Platz, der überall noch viele freie Plätze. Auch das Restaurant wartet auf Gäste.

Bei der Kinderanimation/-disco ist mit gespannten Absperrbändern für Abstand gesorgt.

Kennst du das auch – du machst so einen Spaziergang und siehst etwas, was dich einfach irgendwie reizt. So sehe ich die Stühle, die hier vor einigen Miethütten stehen. So stehen auf der ganzen Straße diese Stühle und es wohnt hier keiner … also – ich teste sie. 😉
… und zack-rums-bums liege ich um …

Der Tag neigt sich dem Ende, die Sonne geht unter, doch die Temperaturen bleiben auch in der Nacht hoch. Das Thermometer zeigt immernoch 28°C …

Puh – das ist eine warme Nacht. Echt anstrengend, ich kann nicht gut schlafen …


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 380 Kilometer, Fahrzeit ca. 5 Stunden, 21,60 € Maut in Italien


Freitag, 10. Juli 2020

das war sehr warm heute Nacht

Puh – nicht viel geschlafen – für mich ist die nächtliche Hitze nichts. Es ist aber auch keine Luftbewegung zu verzeichnen … da stehen wir schon 20 m vom Gardasee entfernt und ken Lüftchen weht …

Naja, unseren Tag beginnen wir mit Walken. Stöcker raus und am See entlang geht es nach Peschiera. Es ist 8:30 Uhr als wir starten.

Schon auf dem Weg fiel es uns auf und hier in der Stadt bestätigt es sich erneut. Es sind nur wenige Leute unterwegs. Kaum jemand frühstückt in der Sonne, die in die Straßencafé’s scheint und fast keine Fußgänger sind zu sehen.

Gut, das nehmen wir eben hin und freuen uns, denn selbst zu Ostern ist es hier so voll, das man sich echt zweimal überlegt in den Ort zu spazieren … Wir walken unsere Tour, das sind 5,5 Km. Als wir auf den Platz zurückkommen gehen wir sofort noch ein wenig schwimmen.
Sportlich, was? 💪🏻 👍🏻

Zum Frühstück gibt es heute Müsli, Kaffee und Saft – ja, da guckst du was? Gesunder Urlaub …

Heute werden wir nach Lazise fahren, denn in einem der vielen Läden kauften wir vor einiger Zeit Geschirr und im Laufe der Zeit haben wir den ein oder anderen Teller fallen lassen und hier können wir Nachschub holen!

Lazise

Lazise ist eine italienische Gemeinde am Gardasee mit 7042 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2018). Sie gehört zur Provinz Verona. Lazise hat 3,5 Millionen Touristen pro Jahr und liegt auf Platz 12 unter den Reisezielen in Italien.*

Der Smart steht auf einem Parkplatz (am Kreisverkehr rechts). Hier liegt der Preis bei 2,- €/h und es war sogar noch ein Schattenplatz frei! Dann betreten wir die Stadt.

Auch hier fehlen hunderte Besucher … In einem Geschäft rede ich mit der Eigentümerin. Sie sieht nicht so rosig in die Zukunft und ist überzeugt, das hier jeder zweite Laden zum Jahresende schließen wird. Keiner macht gute Umsätze, alle Waren – Taschen, Kleider, Hosen, Jacken – sind bereits gekauft und jetzt bleiben die Touristen aus. Selbst die Restaurants bleiben leer.

Jetzt kann man natürlich schön in den kleinen Geschäften einkaufen und ohne Zeitdruck die Ware ansehen. Natürlich werden wir fündig und kehren mit vollen Taschen zum Platz zurück.

Den Rest des Tages verbringen wir badend, lesend und dösend – kurz Urlaubend.

Abendbrot – geht es italienischer?

Am Abend gehe ich zur Pizzeria am Platz und hole italienische Köstlichkeiten.
Bruschetta als Vorspeise und Spaghetti Aglio und eine Pizza Calzone.

Bruschetta [brusˈketːa] gehört zu den italienischen Antipasti. Das ursprüngliche „Arme-Leute-Essen“ stammt aus Mittel- und Süditalien. Frisch geröstetes Brot, wie etwa Pane Pugliese (mit harter Kruste), wird noch warm mit einer halbierten Knoblauchzehe eingerieben und anschließend mit Olivenöl beträufelt, nach Belieben gepfeffert und gesalzen und sofort verzehrt.*

Spaghetti aglio e olio [spaˈɡetti aʎʎo e ɔːljo] (italienisch für Spaghetti mit Knoblauch und Öl) ist ein einfaches Nudelgericht der süd- und mittelitalienischen Küche.
Zur Zubereitung werden zerdrückte oder fein gehackte Knoblauchzehen in reichlich nativem oder extra nativem Olivenöl erhitzt oder hell angebraten; Letzteres verleiht dem Gericht eine herb-würzige Note. Das so aromatisierte Öl wird mit viel frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer abgeschmeckt und dann mit al dente gekochten Spaghetti vermischt. Falls der Knoblauch zerdrückt wurde, wird dieser entfernt.*

Der Pizza nahe verwandt ist die Calzone (wörtlich: ‚Hose‘), bei der der Teigfladen vor dem Backen über dem Belag zusammengeklappt wird. Die traditionelle, üppige Füllung besteht aus Ricotta, rohem Schinken, Pilzen, Mozzarella, Parmesan und Oregano.*

Hui, das war wirklich lecker. Wir werden sicher noch einmal etwas holen. Das Personal hinter den Masken ist sehr nett und zuvorkommend. Doch sie können noch so bemüht sein, es ist eben kaum jemand da, der essen gehen könnte …

Die Sonne geht unter und während es an diesem lauen Sommerabend dunkel wird, kann ich ein bisschen an der HP schreiben. Ja – an dieser hier 😊. Es sind immer noch 24°C …


* Wikipedia