wir stehen auf dem Vesuv!
Donnerstag, 22.10.2015, 07. Tag
Wir möchten selbstverständlich auf den Vesuv und in den Krater sehen und haben schon bei der Ankunft auf dem Campingplatz Zeus eine Vesuv – Tour gebucht. Die soll heute um 10°° starten. Gleich hier vor dem Platz startet ein kleiner Bus und ja, der steht auch dort …
… aber nur der Bus!
In der Rezeption erfahren wir – erst auf Nachfrage – das die Tour auf 14³° Uhr verschoben wurde. Die Zeit nutzen wir, um das heutige Pompei kennen zu lernen.
Pompei ist eine italienische Stadt mit 25.366 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) in der Metropolitanstadt Neapel. Sie liegt südlich des Vesuv am rechten Ufer des Flusses Sarno, etwa drei Kilometer vor dessen Mündung in den Golf von Neapel.*
Besondere Bekanntheit hat die Stadt durch die Ausgrabungsstätte des antiken Pompeji, das 79 nach Christus durch einen Vesuvausbruch verschüttete und später wieder entdeckt wurde. Zwischen Untergang der alten Stadt und Neugründung war das Stadtgebiet mehrere Jahrhunderte unbesiedelt.*
Italienischer geht PIZZA nicht …
Zum Mittag besuchen wir eine Pizzeria in der Nähe des Busbahnhof. Hier herrscht eine richtig gute, total nette und lockere Stimmung. Die Pizza wird direkt frisch zubereitet.
Pizza ist ein vor dem Backen würzig belegtes Fladenbrot aus einfachem Hefeteig aus der italienischen Küche. Die heutige, international verbreitete Variante mit Tomatensauce und Käse als Basis stammt vermutlich aus Neapel.*
Diese soll patriotisch mit Zutaten in den italienischen Nationalfarben belegt sein:
grünes Basilikum, weißer Mozzarella und rote Tomaten.*
Am Nachmittag finden wir uns wieder an der Haltestelle des Vesuv-Bus ein. Diesmal stehen wenigstens noch ein paar andere Fahrgäste hier und der Busfahrer kümmert sich aufgeregt um sein Gefährt. Diese Fahrt zum Vesuv – etwa 25 Km – kostet 12,- €/Person. Vor Ort, kurz vor dem Parkplatz zahlt man Eintritt für den Besuch des Vesuvs. Hier werden 10,-€ Eintritt pro Person fällig. Dann kommen wir zum Parkplatz.
(diesen Parkplatz kann man auch mit dem Reisemobil erreichen – er ist aber nicht sehr groß und im Sommer gut gefüllt!)
zu Fuß zum Vesuv
Nun beginnt der Aufstieg zu Fuß. Es geht steil bergan – sehr steil. Immer wieder sehen wir auf Neapel. Die Aussicht ist beeindruckend und diese kleinen Momente kann man gut zum verschnaufen nutzen.
Während wir den regnerischen Vormittag bei 13°C verbracht haben, erwarten und hier oben 6°C und ein ungemütlicher, stürmischer, böiger Wind. Je höher wir kommen, je ungemütlicher wird es.
Der Berg ist heute 1281 m hoch. Er besteht aus den Resten eines früher wesentlich höheren, älteren Schichtvulkans, des Somma, dessen Spitze zu einer Caldera eingestürzt ist, und dem im Inneren des Einsturzbeckens neu gebildeten Kegel des „eigentlichen“ Vesuv.*
Endlich erreichen wir den oberen Teil des Berges und können in den Krater sehen. An den Rändern entsteht tatsächlich Rauch oder Wasserdampf.
Der Vesuv war nach 79 n. Chr. jahrhundertelang aktiv. Seit dem letzten Ausbruch 1944 befindet er sich in einer Ruhephase.*
Es besteht die Möglichkeit etwa eine halbe Runde am Kraterrand entlang zu laufen. Das machen wir und auch hier eröffnen sich wunderschöne Eindrücke.
Am Ende des „Halbrundweges“ kann man auf Pompeji sehen und erkennt die enorme Entfernung der Stadt vom Vulkan und erkennt die Kraft und die Weite dieses verheerenden Ausbruchs …
der Kreis zeigt Pompeji
Außerdem findet sich am Ende des Weges ein Souvenirstand. Das Angebot sehen wir uns sofort an.
Nun geht es zurück und wir beginnen bald mit dem Abstieg. Immerhin müssen wir nach 2,5 h auch wieder zum Parkplatz zurück, denn wer weiß ob der Bus überhaupt warten würde …
Den Bus erreichen wir pünktlich und kommen gut auf dem „Campingplatz Zeus“ an.
Es war am Ende doch ein recht anstrengender Tag und so sind wir zufrieden, das wir den Abend ruhig genießen können. Wir sehen noch in die Karten, denn morgen geht es zurück in die Toscana. Es wird auch Zeit, denn für Süditalien sind starke Regenfälle für die nächste Zeit angesagt und wir bevorzugen dann doch lieber ab morgen die Sonne in der Toscana.
Freitag, 23.10.2015, 08. Tag
Wir stehen früh auf.
6:50 Uhr stehen wir an der schwer zu erreichenden Versorgungsstation des Platzes. Auch hier stehen die Bäume sehr dicht, die Wege sind sehr eng und die Kurven spitz … und auch in der Höhe sind starke Beeinträchtigungen. Während der Grauwassertank leer läuft kann in ungefähr 200 m Entfernung die Chemietoilette entleert werden. Ein bisschen kann man den Ort auch von weitem „erriechen“ …
Abfahrt – es geht nach Norden
Pünktlich um 7°° Uhr fahren wir durch die Schranke, in der Rezeption sitzt der Verwalter des Platzes. Gestern wollten wir den Platz bezahlen, doch der Platzverwalter sagte uns: „morgen ab 7:00 Uhr ist die Rezeption besetzt. Das wäre alles kein Problem“. Nun stehen wir hier an der Rezeption und sein Kollege verkündet dass erst um 8:30 Uhr eine Abfertigung möglich ist.
Was für eine Aufregung! Nach viel Trara und Diskussionen (Bargeld in der Hand) war doch noch ein Bezahlen des Platzes um 7:00 Uhr möglich.
7:20 Uhr sind wir auf der Umgehungsstraße unterwegs und verlassen Neapel. Die Umgehungsstraße hier in der Neapel ist mit einer Maut von 2,10 € belegt. Es herrscht dichter Verkehr hier auf der Umgehungsstraße. Schnell entsteht ein Stau.
Irgendwann sind wir auf der Autobahn und kommen zügig voran und das Wetter wird immer besser!
Der Campingplatz den wir anfahren liegt in der Toskana, etwa 80 Km südlich von Siena.
Die Toskana, früher Tuszien, Tuscien, Tuskien, italienisch Toscana, ist eine Region in Mittel-Italien. Sie grenzt im Norden an Ligurien und die Emilia-Romagna, im Osten an die Marken und an Umbrien und im Süden an Latium. Die Toskana gilt als historische Landschaft, bedeutende Kulturlandschaft und Kernland der Renaissance.*
Camping Amiata, Castel del Piano
Webseite, googlemaps
Es ist einer der wenigen Plätze die ganzjährig geöffnet sind. Wir werden hier persönlich vom ca 70 jährigen Platzwart begrüßt und auf unseren Platz begleitet. Er erklärt uns die wichtigen Dinge hier und macht einen sehr netten Eindruck. Jetzt aber heißt es: Sonne genießen und ausruhen, denn gleich geht es noch in den Ort.
Castel del Piano ist eine Gemeinde mit 4665 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) in der Provinz Grosseto der italienischen Region Toskana.*
Bei herrlichem Wetter gehen wir los. Der Ortskern ist in fußläufiger Entfernung.
Das Stadtzentrum ist von vielen schmalen, hohen Gassen geprägt. Es ist ruhig hier im Ort und einige Café laden zum Verweilen ein. Gleich an zwei Kirchen sitzen wir im Schatten, trinken einen Kaffee und lassen alles auf uns wirken – wir erleben den Ort.
Als wir zum Mobil kommen ist es doch noch etwas voller geworden auf dem Platz. Es bleibt angenehm ruhig, doch als die Sonne untergeht wird es sofort empfindlich kühler. Da bleiben wir auch nicht mehr draußen sitzen …
Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:
Samstag, 24.10.2015, 09. Tag
Draußen ist es noch frisch, als die Sonne beim Frühstück ins Mobil scheint. Heute möchten wir nach Arcidosso, einem Nachbarort fahren. Das Moped kommt zum Einsatz!
Arcidosso ist ein Ort mit 4362 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) in der Provinz Grosseto, Region Toskana in Italien.*
es wird wieder wärmer
Schon bei der Fahrt merken wir die Kraft der Sonne. Es ist gar nicht so weit, aber immer wieder geht es die Berge hoch und herunter. Schon von weitem ist die Aldobrandesca Festung, ein imposanter mittelalterlicher Komplex mit einem zinnenbewehrten Turm zu sehen. Was für eine Überraschung! Es ist ein Markt hier im Ort heute. Außerdem ist heute auch das Kastanienfest! Das Fest ist immer an zwei Wochenenden im Oktober oft mit Umzug in Kostümen und jeder Menge gerösteter Kastanien. Überall in der Gegend qualmen die Feuer.
Wir sehen kurz über dem Markt und laufen erst einmal zur alten Festung.
Heute werden Führungen angeboten und da wir eine Führung buchen, müssen wir einen kleinen Moment warten. Dann aber erfahren wir etwas über die Umgebung des Ortes und über seine Geschichte. Das interessante ist, das der junge Student mit uns Englisch spricht bis er merkt, das wir aus Deutschland kommen. Plötzlich spricht er deutsch, erzählt von seinem Interesse an Deutschland und seinen etlichen Besuchen in Berlin! Ihn interessiert an Deutschland die Zeit der Teilung und des kalten Krieges. Nun können wir ihm einige Antworten aus erster Hand geben. Eine nette Geschichte – dennoch sind einige Fotos vom Turm entstanden.
Durch den Ort geht es zurück zum Markt.
… was gibt es denn da zu lachen … ?
Tja – hmmmm – viel Kaffee ist tatsächlich
nicht in der Tasse …
Jetzt geht es aber gleich noch einmal über dem Markt …
… und danach zurück zum Mobil. Zum Mittag gibt’s Nudeln, Pasta und Rotwein.
Nach einer entspannenden Mittagsruhe, die auf diesem ruhig gelegenen, sonnigen Platz eine wahre Freude ist, machen wir uns noch einmal auf und begeben uns noch einmal nach Castel del Piano, dem Ort an dessen Rand der CP liegt.
Bei leckeren italienischem Kaffee und dem fantastischem selbst angefertigten Eis des Cafés lassen wir den Nachmittag vorüberziehen, sitzen in der angenehm warmen Sonne und sehen dem Straßentreiben zu.
Vom CP sehen wir am Abend Montelaterone im Abendlicht. Diesen Ort am Berg möchten wir uns gern ansehen, doch heute schlafen wir nach einem Glas italienischem Rotwein erst einmal tief und fest.
* Zitat Wikipedia