Toscana, Monte Amiata, Montelaterone

mit dem Wohnmobil nach Italien

Toscana, Monte Amiata, Montelaterone


Sonntag, 25.10.2015, 10. Tag

Monte Amiata

Heute Vormittag werden wir uns den Gipfel des Monte Amiata ansehen.

Der Monte Amiata ist ein Berg vulkanischen Ursprungs in Italien. Der Berg, früher auch unter den Namen Mons Tunii, Mons Tuniatus und Mons Ad Meata bekannt, umfasst ein Gebiet von 933,66 km2 und liegt rund 47 Kilometer nordöstlich von Grosseto und 55 Kilometer südöstlich von Siena, auf halbem Weg zwischen Florenz (100 Kilometer nördlich) und Rom (130 Kilometer südöstlich), und stellt mit 1738 m die höchste Erhebung der südlichen Toskana dar.*

Die Simson ist einsatzbereit und nach einem Frühstück im Mobil, denn es ist schon zu frisch um am Morgen schon draußen zu sitzen, machen wir uns bereit. Bald schon bringt der Kickstarter mit einem Tritt den 50ccm Motor in Gange. Die italienische Morgenluft durchströmt den Luftfilter und wir nähern uns im 4.Gang dem Berg. Bald schon kommen wir über den 2.Gang nicht mehr hinaus und das letzte Drittel des schier endlosen „Aufstiegs“ von ca. 15 Km schafft unser Moped mit seinen wenigen PS nur noch im ersten Gang. Beruhigend ist es nicht, denn ein fahrtwindgekühlter Motor 
braucht eben auch Fahrtwind, der im ersten Gang mit Sicherheit nicht in ausreichender Stärke zur Verfügung steht …

Nach langem Quälen unseres kleinen Motors stehen wir am Ziel unserer Reise und haben laut diesem Schild auf dem Parkplatz 1734m Höhe erreicht. Danach geht es zu Fuß steil bergan …

… bis zum Gipfelkreuz.

Ein Gipfelkreuz ist ein Kreuz auf dem Gipfel eines Berges oder Hügels, das als Gipfelmarkierung und religiöses Symbol dient. Das 22 m hohe eiserne Gipfelkreuz wurde 1910 errichtet. Die Initiative stammt von Papst Leo XIII. aus dem Jahr 1900. Architekt war der seneser Luciano Zalaffi. Die zehnjährige Bauzeit ist auf Geldmangel zurückzuführen.*

Hier kann man weit ins Land sehen und überall sieht man deutlich den Rauch der Röstkastanien-Feuer.

Blick über das Land

Wie üblich sind wir zeitig unterwegs und so sind nur wenige Besucher auf dem Berg. 
Die Souvenirläden haben gerade geöffnet, die Gaststätten sind noch leer.

Ein deutlich ausgetretener Weg lässt uns neugierig weiterlaufen und so kommen wir an eine andere Stelle des Gipfels.

Hier steht eine Madonna. Die Marmorstatue Madonna degli Scouts, die sich wenige Meter entfernt vom Gipfelkreuz befindet, entstand 1965.*

Warum sie hier steht – keine Ahnung, ich denke aber das religiöse Gründe eine Rolle spielen. Einige Besucher befestigen persönliche Dinge am Halter. – wir haben nix dagelassen –

Auch von hier hat man einen wunderbaren Blick über das Land bevor es durch das Unterholz wieder hinunter in Richtung Parkplatz geht.

Am Parkplatz möchten wir in dem Restaurant „Rifugio Vetta“ einen Kaffee trinken und sitzen sogar in der Sonne.

Es ist richtig warm hier oben auf dem Monte Amiata in der Sonne. Die Bäume schützen vor dem Wind und so genießen wir die Ruhe und die Natur. Irgendwann haben sich etliche Zweiräder eingefunden, die unserer SIMSON SR50 in fast allen Dingen überlegen sind …

Monte Amiata, Italien, 2015

es geht hinab, Arbeit für die Bremse

Unverzagt starten wir unsere Maschine und beginnen die Abfahrt. Hier zeigt sich schnell ein weiteres „Problem“ unseres kleinen Mopeds. Die wirklich steile Bergabfahrt lässt sich lediglich durch 2 Trommelbremsen verzögern. Selbstverständlich funktioniert das gut, doch irgendwann bekommen die Bremsen an ein thermisches Problem und verringern zu diesem Zeitpunkt automatisch die Bremswirkung. Die Betätigungseinrichtungen geben sich weicher und der Anschlagpunkt verschiebt sich deutlich.

So kommen wir um eine Pause nicht herum, in der sich die Bremsen etwas erholen können. Diese Zwangspause hätten wir sonst nie eingelegt, bereuen es aber gar nicht, denn nun spazieren wir etwas durch den fast unberührten Wald.

Zum Mittag sind wir wieder auf dem Campingplatz. Unser Moped hat uns gut nach Hause gebracht und jetzt gibt es in der Sonne ein kleines Mittagessen und natürlich die anschließende Mittagsruhe. Am Nachmittag werden wir uns Montelaterone ansehen.

Montelaterone

Montelaterone liegt bei 685 m und hat ca. 280 Einwohner. Der Ort liegt ca. 3 km nordwestlich vom Hauptort Arcidosso und 2 km westlich der Gemeinde Castel del Piano.*

Vom Campingplatz kann man gut zu diesem Ort am Berg sehen, doch die Anfahrt ist länger als gedacht, denn über den zwischen den Bergen fließenden Fluss gibt es nicht viele Brücken. So werden es am Ende 7,5 Km in den Ort sein.

Wir kommen an und parken das Moped an einem Wassertrog, an dem sicher früher einmal die ankommenden Reiter ihre Pferde „abstellen“ konnten. Dann geht es hinauf. Steil!

Wir sind in dem Ort ziemlich allein. Urlauber können wir gar nicht entdecken, dafür eine alte Innenstadt in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Seht selbst:

Ganz oben auf dem Berg haben wir die Ruine einer alten Burg gesehen und als unser Ziel erklärt. So lange es nach oben geht, sind wir also auf dem richtigen Weg. … und es geht nach oben!!!

ein herrlicher Aussichtspunkt

Dann ist es geschafft. Den Gipfel und die Ruine erreichen wir und freuen uns über die Bank, die hier einsam und verlassen steht. Wir sind die einzigen Besucher. Der Blick entschädigt für die „Bergsteigerei“.

Jetzt geht es nur noch bergab. Wir kommen an Weintrauben vorbei – naschen davon – und haben eher zufällig die richtige Wahl des Weges getroffen. Bergan ging es mitten durch den Ort mit seinen herrlichen Gässchen und alten Häusern, bergab laufen wir am Ortsrand entlang und haben so einen wunderbaren Blick aufs Umland.

Wir finden das Moped wieder und fahren zum Platz zurück. In der Rezeption können wir gleich unsere Rechnung begleichen. Dabei entstand dieses Foto.

(unten rechts sitzt der nette Betreiber)

Wir haben einen Nachbarn bekommen, so stehen wir in der letzten Nacht nicht ganz allein … nein – wir stehen eher zusammen und kuscheln ein bisschen. ?

Zum Abendbrot ist alles für unsere morgige Weiterfahrt vorbereitet. 
Wir fahren morgen nach Venedig!


* Zitat Wikipedia