Gardasee, Camping Bella Italia

Sommerurlaub 2020 – Erholung am Gardasee

mit dem Wohnmobil zum Gardasee

Wir verbringen eine Woche am Gardasee bei Bella Italia. Den Smart haben wir dabei und sehen uns mit ihm die Umgebung an.


Samstag, 11. Juli 2020

Ein Grollen und Donnern liegt in der Luft. Die typischen Regengeräusche, die man im Mobil hört, wenn die Tropfen aufs Dach treffen fehlen aber. Ein Blick über den See reicht aus und sofort ist zu sehen, das der Norden des Gardasees gerade ein Gewitter erlebt.

wir gehen am Stock

Hier im Süden ist es noch ziemlich normal und der Wetterbericht meldet für unsere Region erst am Nachmittag Regen. So machen wir uns auf zu unserer Walking-Morgenrunde, die üblichen 5,5 Km nach Peschiera.

Auch die Fische fürchten den Regen und stellen sich schon unter – bevor sie nass werden …
Dann erreichen wir unseren „Walking-Wendepunkt“ und sehen die bedrohlichen Wolken.

Durch Peschiera zurück kommen wir zum Mobil.

Ich schwimme im See „bis zur Boje und zurück“, während Kerstin das Frühstück vorbereitet.

Da fällt es wieder auf – die italienischen Eier haben ein unwahrscheinlich gelbes Eidotter. Es wirkt fast künstlich, kommt aber – ich habe mal nachgelesen – wahscheinlich durch das Futter. Die Hühner hier bekommen viel Mais und auch rote Paprika soll eine Rolle spielen.

Der Motor des Smart startet sofort und ohne Probleme. Das Fahrzeug setzt sich langsam in Bewegung. Ruhig rollt es über den italienischen Campingplatz, der im Süden des Gardasees liegt. Bella Italia. Die Ausfahrt ist erreicht und weiter geht auf den Straßen dieser italienischen Urlaubsregion.

Heute werden wir einen Hotspot des Südens besuchen und ein großes Eis essen …

Sirmione

Sirmione ist eine italienische Ortschaft mit 8254 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2018). Sie liegt am Südufer des Gardasees. Das historische Zentrum der Ortschaft liegt auf einer Halbinsel, die in den See hineinragt. Sirmione gehört zur Provinz Brescia in der italienischen RegionLombardei. Die Altstadt von Sirmione ist durch enge Gassen und ruhige Plätze geprägt, in denen der Besucher zahlreiche Boutiquen und Antiquitätenläden, Cafés und Restaurants findet.*

Auf folgenden Bildern fehlt etwas. Autos. Wir waren erst ein paar mal hier, doch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Straße nach Limone haben wir nie beachten müssen – normalerweise gibt es hier nur Stop and Go Verkehr der langsamsten Klasse.

Dann laufen wir die letzten Meter zum Eingang in die Altstadt mit ihren Gassen und Geschäften. Der einzige Zugang in den Ort führt über die Brücke des Castello di Sirmione. Hier steht die Polizei und sorgt dafür, das jeder einen Mundnasenschutz trägt.

Die Scaligerburg (Castello Scaligero) mit einem großen Hafenbecken und einer Ringmauer schließt das Städtchen vom Festland ab. Sie diente vorrangig zur Verteidigung und Machtdemonstration der Scaliger und prägt heute das Bild von Sirmione. Nur über eine Zugbrücke gelangt man über die tiefen Wassergräben durch ein Portal mit den Wappen der Scaliger (eine Leiter) und der Venezianer (geflügelter Löwe) in die Burg, von der aus man den Zugang zur Ortschaft kontrollieren konnte.*

Masken auf!

Damit können wir dann auch in die Stadt und gehen durch die Gassen. In der Lombardei besteht in der Öffentlichkeit die Maskenpflicht und hier wird sie durchgesetzt. Da es unter diesen Umständen wirklich schwer ist ein Eis zu essen, gehen wir vorerst an den Eisläden vorbei und kommen zur Innenstadt.

Hier sind schon einige Besucher, die durch die Gassen gehen, doch an die bekannte Fülle reicht es keineswegs heran. Kerstin geht in den ein oder anderen Laden – für mich ist es nix. Ich habe mutig meine Maske unter die Nase gezogen und freue mich über ein bisschen frische Luft … es ist immerhin heiß und wir sind draußen!

Irgendwann kommen wir zum Piazza Don A. Piatti. Von hier kann man eine Fahrgelegenheit nutzen, um die antike Ruine einer römischen Villa im Norden der Insel zu erreichen. Wir kennen die Tour schon – sie hatte sich für uns nicht gelohnt. Die Anhänger der kleinen Bahn sind gerade – ganz interessant – Coronasicher getrennt – der Name passt auch noch
… il Trenino …

Wir kehren hier um und gehen auf einer anderen Einkaufsstraße wieder in den Süden.

In der Stadt ist es warm, denn so richtig reicht der Wind nicht aus, um die Straßen zu erreichen. An jedem Restaurant werden wir angesprochen und die Speisekarte wird uns präsentiert. Die Verkäuferinnen freuen sich, wenn jemand in den Laden kommt, der hoffentlich als Kunde wieder geht …

Eis – endlich ein Eis!

Langsam kommen wir wieder in den Süden der kleinen Insel und hier warten schon die Eisläden mit ihrem enormen Angebot – im Grunde weiß man gar nicht, was man nehmen soll, denn jede Sorte schmeckt total lecker!

Mit unserem Eis gehen wir ein wenig abseits ans Wasser. Hier sind wir nicht so allein, denn die Enten leisten uns Gesellschaft, und ein wenig Wind weht hier …
Huch – was zwickt denn da am Fuß???
Eine der jungen Enten hat Hunger und macht auf sich aufmerksam ;o)
… übrigens – Enten essen Eis und die Sorte ist ihnen egal!

Es ist schon ein herrliches Städtchen, das wir nach knapp 2h wieder verlassen. Ich kann es irgendwie gar nicht erklären. Sind es die Häuser, die Gässchen, das Flair oder was auch immer – es fühlt sich nach Erholung, Gelassenheit und Entspannung an – wie Urlaub!

Die Befestigungsanlagen sind enorm. Zu seiner Zeit war es bestimmt ein sicherer Ort. Die Mauern scheinen mir, sind die Wachen aufmerksam, unbezwingbar.

Heute gibt es keine Zwischenmahlzeit, als wir zum Platz kommen. Das Eis hält noch vor. Dafür geht es in den Gardasee. Ein Bad ist, obwohl das Wasser nicht zu kalt ist, immer wieder erfrischend.

Unwetter

Dann – wir trinken gerade einen Kaffee – überschlagen sich die Ereignisse …

ein Gedächtnisprotokoll ;o)
16:05 Uhr

das sieht nicht so gut aus – Wind kommt auf.

16:10 Uhr

Info auf dem Handy … (Bildschirmabgriff später erstellt)

16:20 Uhr

Der Wind wird zum Sturm und lässt die Bäume wanken. Sat-Antenne ist eingefahren, Markise bis auf einen Meter eingerollt und alle Möbel sind weggeräumt – Blitze sind schon zu sehen und es donnert natürlich fürchterlich … Das andere Ufer verschwindet förmlich.

16:23:32 Uhr

Der Regen setzt ein und steigert sich stetig. Die folgenden dramatischen Fotografien entstanden aus dem Reisemobil heraus. Direkt durch die Windschutzscheibe, die uns an der Front des Fahrzeuges vom Wetter trennt.

16:31 – 16:33 Uhr

Hagel setzt ein. Die Einschläge auf dem Dach sind unverkennbar. Auf dem Weg sieht man sie nur kurz liegen – Hagelkörner. Sie schmelzen nicht – sie werden weggespült 😳
Währenddessen entstehen die folgenden spektakulären Aufnahmen:

16:42 Uhr

So schnell, wie alles begann, endet es auch wieder. Fast schlagartig ist der Wolkenbruch vorüber, der Sturm wird Wind und auch der lässt stark nach – Ruhe kehrt ein.
Vorsichtig öffne ich die Tür und staune nicht schlecht.

16:42:59 Uhr

Aus den Wegen werden Bäche und Wasserläufe! Es steht wirklich alles unter Wasser, der Boden wird schlammig und nimmt auch kein Wasser auf – jedenfalls nicht so viel!
Also läuft es ab, sucht sich an Kreuzungen den Weg und landet … im See!

16:45 Uhr

Im Südwesten sieht es wieder freundlich aus. Unsere „Terrasse“ ist noch nicht nutzbar, sie ist aufgeweicht und eine große Pfütze hat sich gebildet. Immernoch sind ungewohnt hohe Wellen auf dem See.

17:30 Uhr

Die Stühle stehen wieder unter der Markise, die Pfütze ist schon weg. Es läuft nur noch wenig Wasser über die Wege und das Wetter hat sich deutlich geändert. Dem Unwetter können wir nur noch in der Ferne hinterhersehen.

jetzt noch einen Spaziergang!

Na dann machen wir uns auf nach Peschiera. Ein kleiner Spaziergang zum Abend tut uns bestimmt gut. Unterwegs liegen überall die welken Nadeln der Pinienbäume herum, die der starke Wind vom Baum gewedelt hat.

Die Sonne sticht schon wieder vom strahlend blauen Himmel. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sich das Wetter hier wieder geändert hat. Wer hätte das gedacht …

Auf unserem Rückweg sehen wir etwas Besonderes. Es gibt keinen Dunst und auch keine Wolke über den Bergen. Bis an den Horizont ist der Blick sozusagen ungetrübt. Man kann so weit sehen, das kann ich leider im Foto nicht zeigen. Das musst du einfach selbst sehen!

Dieses Schauspiel sehen wir uns immer und immer wieder an. Selbst die Italiener schauen und machen immer wieder Fotos. Erst zum Abendbrot kommen wir auf den Platz. Kerstin zaubert Nudeln mit selbst gemachter, leckerer Tomatensauce.

Ein bisschen lesen wir noch, dann möchte ich gern noch eine Runde schwimmen. Die Wellen sind nach wie vor hoch, der See hat sich noch nicht beruhigt und das Wasser sehr frisch.

Dann kommt es, wie es kommen muss – die Sonne geht unter. Diesen Sonnenuntergang möchte ich dir nicht vorenthalten … sieh mal 🤓



Sonntag, 12. Juli 2020

Sonntagmorgen

Auch dieser Morgen startet wieder mit einer sportlichen Aktion – dem 5,5 Km Walking-Lauf. Es ist einfach herrlich morgens beim Laufen über den See zu sehen.

Nach dem Schwimmen gibt es ein schönes Sonntags-Frühstück.

Das Frühstück ist die in der Regel morgens zu sich genommene erste Mahlzeit des Tages. In Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht das Frühstück oft aus einem Heißgetränk (in der Regel Kaffee, Tee, Milch oder Kakao) sowie aus Backwaren, vornehmlich Brot, Toastbrot oder Brötchen, dazu Butter oder Margarine und als süßer Aufstrich Marmelade, Honig, Nuss-Nougat-Creme oder Zuckerrübensirup oder als salziger Belag Wurst oder Käse. Weitere beliebte Bestandteile eines Frühstücks im deutschsprachigen Raum sind Quark (österreichisch Topfen) und Joghurt, ein Frühstücksei oder Ham and Eggs, Müsli, Frühstücksflocken, Saft und Obst.*

Heute wollen wir uns wieder einen Ort hier im Süden des Gardasees ansehen. Unsere Wahl heute fällt auf einen Ort, der etwa 14 Km vom Gardasee entfernt liegt.

Valeggio sul Minico

Webseite, googlemaps

Als wir ankommen finden wir schnell einen schattigen Parkplatz, den wir heute am Sonntag, nicht bezahlen müssen. Während ich am Parkautomaten stehe sagen mir zwei vorbeikommende Italiener irgendetwas, das ich nicht verstehe. Die Übersetzer-App im Handy hilft – keine Parkgebühr am Sonntag …

Es ist leer im Ort, die Kirche steht aber offen. Es ist die Pfarrkirche San Pietro in Cattedra. Sie zählt zu den Sehenswürdigkeiten dieses Ortes und so sehen wir mal hinein.

Wir gehen weiter durch den Ort, doch irgendwie ist es ein wenig verschlafen hier. Dann plötzlich können wir die Türme sehen. Das müssen die Türme von der Scaligerburg sein.

Es geht noch ein ganzes Stück durch den Ort, dann steil bergan, bis wir die Straße zur Burg finden und weiter auf den Berg steigen können. Da merken wir die Hitze heute, immerhin sind es gerade 26°C …

Der Zugang zur Burg ist frei. Viel steht nicht mehr von dem einst sicher sehr imposanten Gemäuer. Der große Turm kann gegen einen kleinen Obolus erstiegen werden. Die weiteren Türme sind restauriert und offen.

Vogelperspektive

Ich gehe auf den Turm, die Aussicht ist fantastisch. Auf der einen Seite geht der Blick direkt auf die Einfallstraße des Ortes, bei Blick zur anderen Seite sieht man über diesen doch recht großen Ort.

Nun geht es zum Smartie zurück.

Dabei entdecken wir ihn tatsächlich noch – den neuen „Glockenturm“. Wer weiß, warum der alte Turm nicht mehr aufgebaut wurde … egal … ich finde diesen neuen Glockenturm irgendwie auch gut … auf jeden Fall mal irgendwie anders!

Bevor wir zurückfahren wollen wir uns noch den Caravanpark Borghetto ansehen. Dazu fahren wir durch die Tore, die schon vom Turm zu sehen waren, kommen aber nicht auf den Platz, denn Fremde sind irgendwie nicht so sehr erwünscht – wir werden gebeten zu gehen.

Gesehen haben wir eine gepflegte, große Rasenfläche ohne See- oder Flussanschluss auf einem Berg. Ein Pool stand dafür bereit. Preise ähneln denen unseres Platzes.

Gut, dann verschwinden wir eben wieder und fahren zum Bella Italia zurück. Ins Navi haben wir „schönste Strecke“ eingegeben, und fahren sie jetzt.

Eine kleine Zwischenmahlzeit ist fällig, als wir wieder auf unserer Terrasse sitzen.
mmmmh – Melone mit Schinken und kleine herzhafte Blätterteigdinger – ist lecker!

Irgendwie ist es laut heute hier. Ich sehe mal nach und traue meinen Augen nicht …

Es sind gar keine Urlauber, die hier dem Badespaß frönen. Die Italiener nutzen am Sonntag selber ihren See. So voll kennen wir den steinigen Strand hier gar nicht. Sicher sitzt hin und wieder mal eine Familie hier, doch diese Menge ist enorm!

Wetter? – passt 👍🏻

Wir gehen nur zum Baden hinunter zum See, dann sitzen wir wieder vor dem Mobil und machen Urlaub … später gehen wir wieder mal schwimmen – oder nicht – wie wir wollen ;o)

Das Wasser ist mittlerweile richtig trübe geworden. Durch die vielen Badegäste schwebt der sandige Boden im See.

Zum Abendbrot haben wir heute den Grill aktiviert und mit Ćevapčići und Bohnen im Speckmantel bestückt. Mit Brötchen von heut Morgen schmeckt es lecker.

Nach dem Abendbrot, ein bisschen wie eine Verdauungsspaziergang, drehen wir eine Runde über den nur mäßig besetzten Platz.


* Wikipedia