Deutschland, Heringsdorf 2018 ❄️

mit dem Wohnmobil zum Jahreswechsel auf Usedom

Warnemünde, Usedom, Albeck, Stellplatz Heringsdorf



Donnerstag, 27.12.2018

Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage haben wir im Kreise der Familie verbracht. Der Platz in Heringsdorf öffnet nur über Silvester ab dem 28.12.2018. Wir haben gebucht, starten schon heute und fahren nach Kamerun an die Müritz.

Ich hole – es ist noch dunkel – das Mobil aus der Garage und dann gibt es Frühstück bei meinen Eltern. Eine Tradition, wir frühstücken oft zusammen vor unseren Reisen.

Nach dem leckeren Frühstück geht es auch schon los, weit ist der Weg heute nicht, denn unser erstes Ziel ist an der Müritz und etwa 150 Km von Brandenburg entfernt.

Wohnmobilhafen in Kamerun

Webseite, googlemaps

Es ist eine ruhige Fahrt, denn auf den Straßen ist einfach gar nichts los! So kommen wir völlig entspannt am Wohnmobilhafen an und staunen nicht schlecht, denn wir sind hier ganz allein. Na dann gehen wir bei diesem regnerischem Wetter eben nach Waren.

Bis an den Hafen in Waren an der Müritz sind es etwa 3,5 Km und der Wind lässt uns ein wenig frieren. Schön, das wir eine kleine Teestube (Tête À Tee & Cafe) erreichen und uns hier aufwärmen können. Ein netter Laden, dessen Gemütlichkeit wir nun auf uns wirken lassen können. Auch hier sind wir fast allein.

Dann gehen wir noch durch den Ort und – tja – er ist leer und verlassen. Bei dem Wetter geht wohl keiner vor die Tür? Na ein bisschen kann ich es auch verstehen. Wir finden die wenigen Läden, die offen haben und statten ihnen einen Besuch ab.

Dann geht es wieder zurück zum Mobil, denn bei diesem Wetter kann man sich auch im Mobil gemütlich einkuscheln und lesen, Reiseberichte schreiben oder fernsehen. Wir stehen immernoch allein, lediglich auf den Campingplatz haben sich einige Silvestercamper eingefunden, die in einer kleinen Ecke zusammen stehen.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 150 Kilometer, Fahrzeit ca. 2 Stunden


Freitag, 28.12.2018

Ein leerer Platz ist natürlich wunderbar ruhig. Allerdings brauchen wir noch Wasser. Auf dem Platz in Heringsdorf gibt es im Winter das Frischwasser nur an einem Hahn im Waschraum – alle anderen Wasserhähne sind abgestellt. Hier ist es ebenso und es sind tatsächlich eine Diskussionen nötig, das wir den Platz befahren können, um Wasser zu tanken … aber es klappt dann doch, wir können zum Waschhaus vorfahren.

mit dem Wohnmobil an die Ostsee

Dann beginnt die Fahrt nach Heringsdorf. Es geht über Landstraßen und wir fahren ganz entspannt in den Nordosten. Wieder ist nicht viel los auf den Straßen. Wir brauchen heute keine Blitzer fürchten, wir fahren nicht schnell!

In der WhatsApp-Gruppe meldete sich jeder, was er so plant, das wir zu Silvester an die Ostsee fahren und schnell haben sich Marion, Willi und Enkelin Lia auch auf dem Platz angemeldet. So können wir den Jahreswechsel zusammen verbringen.

Mobilcamp Heringsdorf

Webseite, googlemaps

Im vorderen Bereich des Platzes stehen schon einige Mobile, doch weiter nach hinten ist es noch ziemlich leer. Jeder hat seinen Platz schon in der Reservierung erfahren, so gibt es keine Überraschungen. Die Anmeldung verläuft problemlos und schnell.

So, wir stehen erst einmal und vertreten uns nun die Beine, denn immerhin sind wir ja an die Ostsee gefahren, um sie auch zu sehen. Weit müssen wir nicht gehen …

Am Strand ist schon richtig etwas los! Einige Buden sind aufgebaut, Musik spielt schon und es sieht schon sehr festlich aus. Da freuen wir uns, denn immerhin möchten wir Silvester am Strand verbringen – bei bester Stimmung!

Ein kleines bisschen kennen wir uns hier schon aus und so steht auch unser Ziel fest. Wir werden Mittag essen gehen in diesem kleinen Strandimbiss Seebär. Er kommt noch vor der Seebrücke und Hunger – na klar – Hunger habe ich jedenfalls immer 👍🏻

Bigos

Meine Wahl fällt auf Bigos, ein total leckeres Gericht aus der polnischen Küche. Ich freue mich schon darauf, seit wir unterwegs sind!

Bigos [ˈbiɡɔs] ist ein Krauteintopf aus gedünstetem Sauerkraut mit verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten sowie weiteren variierenden Zutaten. Als Inbegriff der klassischen polnischen Küche angesehen, gilt es vor allem in Polen als Nationalgericht, ist darüber hinaus aus historischen Gründen aber auch in Litauen (litauische Bezeichnung: Bigoss), Weißrussland (weißrussisch Бігас Bigas) und der (vor allem westlichen) Ukraine (ukrainisch Бігос Bigos) fester Bestandteil der dortigen Küchen.*

Nach dem Essen gehen wir noch zur Seebrücke und auch hier wird schon für den Jahreswechsel alles vorbereitet.

Als wir zum Stellplatz zurückkommen, drehen wir das Mobil um, so können wir aus dem Fenster auf den Platz sehen. Kerstin bringt noch ein paar Lichterketten an und etwas weihnachtliche Deko und wir richten uns ein wenig ein.

Der Platz füllt sich mehr und mehr und irgendwann kommen auch Marion, Lea und Willi an. Gemeinsam gehen wir dann nach Heringsdorf und schlendern mal durch den Ort, bis wir einen wahrlich gigantischen Strandkorb sehen. Zack, sitzen wir drin 🙂

Es geht zurück zum Platz und hier trinken wir noch gemeinsam einen leckeren Wein und unterhalten uns, dann lassen wir den Abend ruhig ausklingen.


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 140 Kilometer, Fahrzeit ca. 2 Stunden


Samstag, 29.12.2018

Eine ruhige Nacht liegt hinter uns, die Anreisenden kamen bis zum späten Abend. Wir frühstücken – natürlich im Mobil – und fahren heute mit zu fünft mit dem Rad nach Polen.

Auf der gut ausgebauten Strandpromenade mit breitem Radweg kommen wir gut voran und erreichen bald die Grenze. Hier machen alle aus irgendeinem Grund ein Foto – dann machen wir es eben auch 😃

Swinemünde

Weit müssen wir nicht mehr fahren, dann sind wir schon in Swinemünde. Hier fahren wir durch einen schönen Ort, modern und frisch sieht es hier aus … und es ist recht voll hier!

Wir finden ein Einkaufszentrum und sehen uns darin um, auch in verschiedenen kleinen Läden plötzlich kommen wir an ein kleines, aber feines Restaurant, in dem wir noch einen Tisch für 5 Personen bekommen können. Was für eine gute Wahl wir getroffen haben, sieh bitte die Fotos vom Essen. Piroggen und der Nachtisch 👍🏻

Nach dem Essen gehen wir zur Ostsee an den weitläufigen Strand. Wir haben gerade um die 6°C und es ist wolkig. So sehr ich auch suche – ich sehe keinen in der Ostsee baden.

Es geht zu den Rädern zurück und eine (mittlerweile) Sehenswürdigkeit wartet noch auf uns. Wir stellen die Räder ganz in der Nähe der Hauptstraße ab und das sehen wir ihn schon

der Polenmarkt

Der Begriff Markt (von lateinisch mercatus ‚Handel‘, zu lateinisch merx ‚Ware‘) bezeichnet allgemeinsprachlich einen Ort, an dem Warenregelmäßig auf einem meist zentralen Platz gehandelt werden.*

Im Grunde ist der Besuch hier enttäuschend, denn ein Großteil der angebotenen Ware ist irgendwie nix. Vielleicht sind Zigaretten billig, doch das ist nicht unser Ziel. So richtig ansprechendes ist nicht dabei – wir haben es angesehen und können wieder nach Deutschland radeln.

Zum Platz zurückgekehrt genießen wir die wohlig-gemütliche Wärme im Mobil. Regen verhindert, das wir uns heute noch einmal hinausbewegen und ein Magen-Darm-Problem bei Lia lässt uns auch Abends jeden für sich bleiben.



Sonntag, 30.12.2018

Heute können wir ausschlafen und als ich mit den Brötchen zurück komme, ist der wirklich einzige Lichtblick ausgerechnet unser Küchenfenster … Wolken über Wolken.

Nun frühstücken wir erst einmal in aller Ruhe und werden heute nach Ahlbeck spazieren. Natürlich geht es am Wasser entlang und der Wind bringt ordentlich Unruhe in die Ostsee.

Interessante Mülltonnen stehen hier am Strand – da macht das Müll wegschmeißen auf einmal richtig Spaß! I ch finde, dass das ein ganz tolle Idee ist – und fotografiere die Dose.

Jetzt geht es endlich in die Geschäfte und die vielen kleinen Läden … Ich kann es nicht verstehen, wie man sich freuen kann, wenn man einkaufen gehen muss. Hmmm – ich mache einigermaßen gute Mine zu diesem Spiel und gehe einfach mit.

Immerhin finde ich auch etwas zu kaufen – meist ist es eine Brat- oder Currywurst oder ein Eis. Da sich weder Lia´s Situation, noch das Wetter ändert, bleiben wir schon wieder im Mobil am Nachmittag. Zum Abend gehen wir an den Strand und testen hier mal die Buden, die Getränke und die Stimmung. Alles ok, Silvester kann kommen.



Montag, 31.12.2018

Silvester

Der Jahreswechsel beginnt am 1. Januar um 0:00 Uhr an der Datumsgrenze, die von Nord nach Süd durch den Pazifischen Ozean in der Nähe des 180. Längengrades verläuft. Gemäß Ortszeit würde jede Zeitsekunde nach Westen der Jahreswechsel eintreten, faktisch sind aber alle Orte der Erde einer Zeitzone zugeordnet. Das gilt nur für die Pole (Nord- und Südpol) nicht, da sie keiner Zeitzone zugeordnet werden können. Im Prinzip beginnt dort das neue Jahr wie an der Datumsgrenze.*

Das Wetter ist heute plötzlich ganz verändert! Zum Besseren! Es ist sogar blauer Himmel zu sehen. Das sind ja gute Aussichten!

Da schmeckt das Frühstück gleich umso leckerer! Nun ist Willi auch noch von Montezumas Rache heimgesucht. Oha – hier ist ja vielleicht etwas los! Wir machen ganz ruhig heute, doch auf unseren Spaziergang, den letzten im alten Jahr, wollen wir nicht verzichten.

Was ist denn jetzt passiert? Hier muss man ja fragen, ob man auch einmal kurz am Wasser laufen kann!?! Haben tatsächlich alle die gleiche Idee – heute noch einmal spazieren zu gehen? Klar gehen alle an die Ostsee – wir ja auch 🙂

Hier werden wir heute Abend feiern und freuen uns schon, das die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen. Apropos laufen – wir reihen uns natürlich wieder in die Ostseespaziergreihe ein und kommen Richtung Seebrücke. Nur im Wasser ist es leer …

alles belegt … einfach voll!

Auf unseren Rückweg von Ahlbeck gehen wir durch den Ort, denn die Massen, die gerade am Wasser unterwegs sind, reizen uns nicht. Ziemlich allein kommen wir also von einer ganz anderen Seite zum Mobilcamp und sehen jetzt dieses Schild …

Nun haben wir noch etwas Ruhe und nutzen sie auch, bevor es langsam zum Abendbrot geht. Wir haben Marion und Lia (natürlich auch Willi) eingeladen und haben uns überlegt heute Burger zu essen, den sich jeder zusammenstellen kann, wie er gern möchte. Dazu gibt es Kartoffelsalat und verschiedene Getränke.

Nach dem Essen lassen wir noch ein wenig Zeit verstreichen und gehen gegen 21:30 Uhr „mal kurz zum Strand gucken …“

… wer hätte gedacht, das wir erst 1:30 Uhr zum Mobil zurückkommen???

Schon von weitem hören wir die Bässe der Musikanlage über den Strand donnern. Ein DJ steht auf der Bühne und findet die perfekten Übergänge zwischen den Wunschtiteln der im Sand tanzenden Menge. Die Stimmung ist echt super und schnell sind wir angesteckt.

Marion und Lia kommen mit an den Strand (Willi gehts noch nicht so gut) und so werden wir ein Teil dieser wunderbaren Party. Sogar den „Aloahe-Tanz“ beherrschen wir plötzlich!

Die Menge tanzt echt ununterbrochen – die gute Stimmung reißt nicht ab. Das ist echt Wahnsinn! Dann rückt das neue Jahr immer Näher und auf einmal wird von 10 heruntergezählt
… 8 … 7 … 6 … ich hatte schon vor 10 Minuten „Happy new year“ von ABBA gewünscht
… 4 … 3 … 2 … 1 …

PROSIT NEUJAHR!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Während sich hier alle in den Armen liegen und sich ein gesundes neues Jahr wünschen, tönt aus den Lautsprechern tatsächlich ABBA. 🙂 – wie schön!

Wir sehen den Raketen beim Steigen zu, tanzen und singen noch weiter und lassen uns von der Stimmung tragen. Halb zwei kommen wir zum Mobil und gießen noch – ganz traditionell – Bleifiguren … und versuchen dann herauszufinden, was sie darstellen 😉



Dienstag, 01.01.2019

Neujahr

Neujahr (auch Neujahrstag) ist der erste Tag des Kalenderjahres.*

Da schlafen wir aber erst einmal aus. Auf dem Platz ist es noch ganz ruhig, obwohl es schon nach 10°° Uhr ist. Das erste Frühstück im neuen Jahr schmeckt etwa so, wie das letzte Frühstück im alten Jahr, doch das Gefühl ist natürlich besser 😉

Gute Vorsätze? Nö, ich habe sie nicht mehr. Immer wieder mal nehme ich mir etwas vor, doch das ist Jahreswechselunabhängig. In diesem Jahr freue ich mich auf die Reisen, deren Planung schon in vollem Gange sind. (gerade kam die Bestätigung von Bella Italia, die Platzbuchung für Ostern ist bestätigt) Im Sommer geht es nach Finnland – darauf freue ich mich schon sehr! Fähre ist längst gebucht.

EDIT 12/2020: Reiseberichte findest du hier: Ostern 2019 Gardasee in Italien und Finnland und Lofoten 2019.

Jetzt gehen wir unseren Neujahresspaziergang machen und suchen natürlich wieder die Ostsee auf. Gut, das es nicht so voll ist, wie wir es gestern erlebt haben. Der Strand ist sogar schon gereinigt.

Der Spaziergang ist echt gut. Schön sind wir in der Sonne unterwegs und fühlen uns gerade wohl hier am Strand. Die Luft ist frisch und einfach herrlich, die Ostsee rauscht beruhigend.

Heute können wir endlich zu Marion, Lia und Willi. Nun geht es allen wieder gut und gleich planen wir das Abendessen für heute Abend. Da haben wir ein Fischrestaurant gefunden:

Fisch-Domke … SchmUsedom

… und wieder geht es zu Fuß an der Ostsee entlang nach Ahlbeck. Im Sonnenuntergang stehen die Möwen in Reih und Glied. Alle haben den Kopf in den Wind gedreht …

Dann kommen wir im Restaurant an. Übrigens gab es keine Möglichkeit einen Tisch in einem der vielen anderen Restaurants zu buchen – es ist alles voll. Deshalb freuen wir uns in diesem besonderen Lokal zu speisen.

Diese alte Fischhalle wurde aufwändig umgebaut und macht einen gemütlichen Eindruck. Die Speisekarte hängt groß an der Wand und die Zutaten liegen frisch neben der Kasse …

Nach kurzer Wartezeit bekommen wir unser essen und es schmeckt einfach sehr lecker. Die Portionen sind auch ausreichend und die Atmosphäre ist gut. Die Halle ist interessant dekoriert, an den Wänden hängen einige Berichte – man kann die Wartezeit überbrücken.

Durch den Abend machen wir einen Spaziergang durch Ahlbeck zum Platz zurück und sitzen noch zusammen im Mobil. Der Platz ist schon recht leer gewesen, als wir hier ankamen. Morgen schließt das Mobilcamp wieder, die Saisonöffnung ist schon beendet.



Mittwoch, 02.01.2019

Abreisetag

Ausschlafen ist kaum möglich – Motoren brummen die ganze Zeit … alle reisen ab. Heute Nacht war es kalt und tatsächlich gibt es etwas Schneegriesel.

Graupel ist eine Form von Niederschlag, bei dem Schneekristalle durch angefrorene Wassertröpfchen zu kleinen, bis zu 5 mm großen Kügelchen verklumpen. Bei Partikelgrößen von unter einem Millimeter Durchmesser spricht man auch von Griesel.*

Wir müssen auch weg hier – der Platz schließt heute Mittag – haben uns aber überlegt, noch an der Küste zu bleiben. Im Radio kommen allerdings eigenartige Meldungen …

Ich finden nur wenige Stellplätze, die hier in der Nähe offen haben und die offenen sind komplett belegt …

Wir entscheiden uns für die Fahrt nach Hause, denn hier ist noch etwas liegengeblieben und im Grunde sind wir auch gern einmal zu Hause.

Gegen Mittag verlassen wir den Platz und fahren nach Hause. Es ist kaum zu glauben, was wir unterwegs für ein Wetter bekommen – die Wolken verschwinden wirklich völlig …

Wir kommen gut nach Hause, Marion, Lia und Willi auch und es hat uns sehr gefallen. Die Feierlichkeiten am Strand sind schon eine Klasse für sich! Das war wirklich fantastisch!


Unsere heutige Tour in graphischer Darstellung:

ca. 270 Kilometer, Fahrzeit ca. 3,5 Stunden

* Wikipedia

… alle Fotos und Videos entstanden mit dem iPhone 6S und der App „Pro Camera“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert